1. In der geistigen Welt finden sich Atmosphären, Gewässer und Länder, wie in der naturmäßigen Welt; jene sind aber geistig, diese dagegen naturmäßig

Daß die geistige Welt und die naturmäßige Welt und die naturmäßige Welt sich gleich sind, und einzig darin sich unterscheiden, daß das Ganze und alles Einzelne der geistigen Welt ist geistig, und das Ganze und alles Einzelne der naturmäßigen Welt naturmäßig, findet sich in dem Werk über "Himmel und Hölle" nachgewiesen. Weil nun beide Welten sich gleichen, darum sind in beiden Atmosphären, Gewässer und Länder, welche sind das Grundgemeinsame, wodurch und woraus das Ganze und das Einzelne in unendlicher Mannigfaltigkeit hervorgeht.

Was die Atmosphären, welche die Benennungen Äther und Luft führen, betrifft, so sind sich dieselben in beiderlei Welt, der geistigen und der natürlichen gleich; nur darin unterschieden, daß jene in der geistigen Welt geistig, die in der naturmäßigen Welt hingegen naturmäßig sind: Geistig sind sie, weil sie von der Sonne, die das erste Ausgehende der göttlichen Liebe und der göttlichen Weisheit des Herrn ist, erstehen, und von Ihm in sich aufnehmen göttliches Feuer, welches ist die Liebe, und göttliches Licht, welches ist die Weisheit, und beides hinabtragen zu den Himmeln, wo die Engel sind, und bewirken die Gegenwart jener Sonne im Größten und Kleinsten daselbst. Die geistigen Atmosphären sind geeinzelte Substanzen, oder höchstkleine Formen, die von der Sonne hervorgehen; und weil sie einzeln die Sonne aufnehmen, so wird das Sonnenfeuer in so viele Substanzen oder Formen zerteilt und von denselben gleichsam eingewickelt und durch Umhüllungen gemäßigt, zu der Wärme, welche zuletzt ist dem Lieben der Engel im Himmel und der Geister unter dem Himmel; in ähnlicher Weise der Sonne Licht. Die naturmäßigen Atmosphären gleichen darin den geistigen Atmosphären, daß sie ebenfalls geinzelte Substanzen und höchstkleine Formen sind, welche von der Sonne der naturmäßigen Welt hervorgehen, und welche gleichfalls einzeln die Sonne aufnehmen und ihr Feuer in sich bergen und dieses mäßigen, und als Wärme niedertragen zu dem Erdkörper, worauf Menschen sind; und in gleicher Weise das Licht.

Der Unterschied zwischen den geistigen Atmosphären und den naturmäßigen Atmosphären ist, daß die geistigen Atmosphären Aufnahmegefäße für göttliches Feuer und göttliches Licht, so denn für die Liebe und Weisheit sind, denn innerlich in sich enthalten sie diese. Die naturmäßigen Atmosphären dagegen sind nicht Aufnahmegefäße von göttlichem Feuer und göttlichem Licht, sondern sie sind Aufnahmegefäße für Feuer und Licht ihrer Sonne, die in sich tot ist; weshalb innerlich in denselben nichts aus der Sonne der geistigen Welt ist, jedoch werden sie umkreist von geistigen Atmosphären, die aus jener Sonne stammen. Daß dieser Unterschied besteht zwischen den geistigen Atmosphären und den naturmäßigen Atmosphären, weiß ich von der Engelweisheit.

Der Umstand, daß es in der geistigen Welt Atmosphären gibt, wie in der naturmäßigen Welt, bekundet sich dadurch , daß die Engel und Geister gleichmäßig atmen, sowie gleichmäßig sprechen, und auch hören, wie die Menschen in der naturmäßigen Welt, das Atmen aber erfolgt durch die letzte Atmosphäre, welche "Luft" heißt; ebenso das Sprechen und das Hören. Und wieder bekundet er sich dadurch, daß die Engel und Geister gleichmäßig sehen, wie die Menschen in der naturmäßigen Welt, Sehe aber ist nicht denkbar, als mittels einer Atmosphäre, welche reiner als Luft ist; dann belegt es sich ferner noch dadurch, daß die Engel und Geister gleichmäßig denken und angeregt werden, wie die Menschen in der naturmäßigen Welt, Denken aber und Regung sind nicht möglich als mittels noch reinerer Atmosphären; sowie es endlich noch daraus hervorgeht, daß das Ganze des Engels- und Geisterleibes , sowohl Äußeres als Inwendiges, im Verband erhalten werden, das Äußere von der Luftatmosphäre, das Innere von ätherischen Atmosphären. Daß ohne jener Atmosphären allseitiges Andrücken und Einwirken die inneren und äußeren Körperformen zerflößen, wissen wir. Weil die Engel sind geistig, und das Ganze , sowie alles Einzelne ihres Leibes, in Verband, Gestalt und Ordnung erhalten wird durch die Atmosphären, so folgt, daß jene Atmosphären sind geistig;  und geistig sind sie, weil sie ihre Entstehung von der geistigen Sonne haben, welche das erste Ausgehende der göttlichen Liebe und der göttlichen Weisheit des Herrn ist.

Daß in der geistigen Welt sich auch Gewässer, und auch Länder finden, wie in der naturmäßigen Welt, mit dem Unterschiede, daß die Gewässer und Länder der geistigen Welt geistiger Art sind, ist in dem Werk über "Himmel und Hölle" gezeigt. Und weil sie denn geistiger Art sind, so empfangen sie Anstoß und Modifikation durch Wärme und Licht der geistigen Sonne mittels der Atmosphären aus ihr, völlig wie Gewässer  und Länder in der naturmäßigen Welt mittels der Atmosphären derselben.

Wir sprechen hier von "Atmosphären, Gewässern und Ländern", weil diese drei das Grundgemeinsame sind, wodurch und woraus das Ganze, und alles Einzelne in unendlicher Mannigfaltigkeit hervorgeht. Atmosphären sind die tätigen Kräfte, Gewässer sind die zwischenmittelnden Kräfte, und Länder sind die leidenden Kräfte, woraus alle Wirkungen zur Erscheinung kommen: daß diese drei derlei Kräfte sind in ihrer Stufenfolge, rührt einzig aus dem Leben, welches vom Herrn, als Sonne, hervorgeht, und welches macht, daß sie tätig sind.