jl.ev05.114. Kapitel
05]
Im Zentrum des Herzens befindet sich zwar auch ein sehr großer Nervenkomplex,
aber es ist darin nicht der Hauptlebenssitz. Es ist das nur eine Werkstätte zur
Aufnahme und Bewahrung des Lebensnährstoffes aus dem Blute und aus der Luft. Von
da aus nimmt ihn erst der Hauptlebensnerv auf und befruchtet oder segnet ihn
erst als eine zum Leben taugliche Substanz, das heißt für das einstweilige
Mitnaturleben der Seele, die ohne diesen Nerv mit dem Organismus des Leibes in
gar keine Verbindung treten könnte.
06] Es ist sonach der in Rede stehende
Lebensnerv irgend an der linken Herzseite ein gar höchst unansehnliches, überaus
kleines Wärzchen, ähnlich einem kleinsten Gefühlswärzchen am untersten Ballen
des kleinen Zehens am linken und eines korrespondierenden am rechten Fuße. Diese
Gefühlswärzchen, nur durch die Epidermis gedeckt, sind die Hauptgefühlsleiter
der Füße, - und wer achtet ihrer, und wer weiß es, daß sie das sind?!
jl.ev08.056. Kapitel
05] Es befinden sich im Herzen zwei überaus kleine Kämmerlein, die den
beiden großen Blutkammern entsprechen. Für eure Augen würden diese beiden
Kämmerlein wohl kaum als kleinste Pünktlein sichtbar sein. So klein aber auch
diese Pünktlein sind, so bedingen sie durch ihre Einrichtung doch ganz allein
zuerst das Leben des Herzens und durch dasselbe das Leben des ganzen Leibes und
aller seiner zahllos vielen Teile und Organe.
06] Das
eine erste und somit allerwichtigste Kämmerlein entspricht dem, was des Geistes
und somit des eigentlichen Lebens ist, und wir wollen es das bejahende und somit
wahre nennen. Das zweite, gewisserart minderwichtige, obschon zum natürlichen
Leben des Leibes auch unumgänglich notwendige, aber wollen wir das der Materie
entsprechende, also auch das verneinende nennen.
Dieses hat für sich kein Leben, sondern ist nur ein Aufnahmegefäß fürs Leben,
welches es mit jedem erneuten Herzschlage aus dem bejahenden Kämmerlein wie von
neuem aufnimmt und es dann dem ganzen Leibe durch das Blut mitteilt.
07] Aus diesem leicht faßlichen Bilde könnet ihr
nun schon entnehmen, wie das Herz in seinem Lebensgrunde beschaffen ist und sein
muß, auf daß es dem ganzen Leibe das Leben verschaffe. Daß das Herz dann noch
eine sehr weitwendige und überaus kunstvolle und höchst weise
organisch-mechanische Einrichtung zur Fortförderung des in ihm entwickelten
Lebens hat und haben muß, das versteht sich auch ohne weitere Erklärung von
selbst; denn wo etwas weitergebracht werden soll, da müssen zu dem Zwecke auch
wohlgebahnte Wege und Überbringungsmittel bestehen und dasein. Wir aber brauchen
zur Beleuchtung unserer Sache hauptsächlich nur die beiden Kämmerlein, und von
ihnen eigentlich nur das bejahende.«
jl.ev01.161. Kapitel
02]
Wenn das äußere Gefäß den hinreichenden Grad der Ausbildung gewonnen hat, wozu
Gott das Gefäß mit allen nötigen Bestandteilen und Eigenschaften zur Übergenüge
wohl eingerichtet hat, dann erweckt oder vielmehr entwickelt Er Seinen
ungeschaffenen ewigen Geist im Menschenherzen, und dieser Geist ist nach dem
Maße seiner Auswirkung das, was Moses unter den zwei großen Lichtern, die an die
Feste des Himmels gestellt werden, versteht und verstanden haben will, wie es
auch alle Patriarchen und Propheten also und nie anders verstanden haben.
03] Dieses ewige, ungeschaffene, vollauf für
ewig lebendige Licht an der Himmelsfeste im Menschen ist dann erst der vollwahre
Dirigent des wahren Tages im Menschen und lehrt das frühere Gefäß, sich völlig
in sein ewig ungeschaffenes Gottwesen umzugestalten und also den ganzen Menschen
zu einem wahren Gotteskinde zu machen.
04] Ein jeder geschaffene Mensch aber hat eine
lebendige Seele, die da auch wohl ein Geist ist und die notwendige Fähigkeit
hat, Gutes und Wahres und Böses und Falsches zu erkennen, das Gute und Wahre
sich anzueignen und das Böse und Falsche aus sich zu verbannen; aber sie ist
dessenungeachtet kein ungeschaffener, sondern ein geschaffener Geist und kann
als solcher für sich nie die Kindschaft Gottes erreichen.
05] Wenn sie aber nach dem ihr gegebenen Gesetze
das Gute und Wahre angenommen hat in aller Demut und Bescheidenheit ihres
Herzens und ihres ihr von Gott eingepflanzten freien Willens, dann ist solcher
demütige, bescheidene und gehorsame Wille, um so recht handgreiflich zu reden,
zu einer rechten Himmelsfeste geworden, weil er sich eben nach dem in die Seele
des Menschen gelegten Himmlischen gebildet hat, und ist also ganz geeignet, das
rein ungeschaffene Göttliche in sich aufzunehmen.
06] Das rein Göttliche, oder der ungeschaffene
Geist Gottes, der nun für ewig an solche Himmelsfeste gestellt wird, ist das
große Licht; die Seele des Menschen aber, die durch das große Licht denn auch zu
einem nahezu gleich großen Lichte umgestaltet wird, ist das zweite, kleinere
Licht, das aber nun gleich dem ungeschaffenen großen Lichte an dieselbe
Himmelsfeste gestellt und vom ungeschaffenen Lichte zum mitungeschaffenen Licht
umgestaltet wird, ohne an seiner naturmäßigen Beschaffenheit etwas zu verlieren,
sondern in einem vollends geistig geläuterten Sinne unendlich vieles zu
gewinnen. Denn die Seele des Menschen für sich könnte ewig nie Gott in Seinem
reinsten Geistwesen erschauen, und umgekehrt könnte der reinste ungeschaffene
Gottesgeist nie das Naturmäßige erschauen, da es für ihn keine materielle
Naturmäßigkeit gibt. Aber in obbesagter voller Verbindung des reinsten Geistes
mit der Seele kann nun die Seele durch den ihr zugekommenen neuen Geist Gott
erschauen in Seinem urgeistigen reinsten Wesen, und der Geist durch die Seele
das Naturmäßige.
07] Das ist es, was Moses sagt, daß das eine
große Licht regiere den Tag und das kleine Licht die Nacht und bestimme die
Zeichen, das ist: in aller Weisheit den Grund aller Erscheinlichkeit und aller
geschaffenen Dinge, also auch bestimme die Zeiten, Tage und Jahre, was soviel
sagen will als: in allen Erscheinungen erkennen die göttliche Weisheit, Liebe
und Gnade.
08] Die Sterne aber, von denen Moses auch
erwähnt, sind die zahllosen nützlichen Erkenntnisse in allen einzelnen Dingen,
welche einzelnen Erkenntnisse natürlich aus der einen Haupterkenntnis kommen und
daher an dieselbe Himmelsfeste wie die zwei Hauptlichter gestellt sind.
09] Und sehet, das ist endlich der vierte
Schöpfungstag, von dem Moses in seiner Genesis Erwähnung macht, der aber leicht
begreiflich, so wie die früheren drei, aus demselben Abend und Morgen des
Menschen hervorgegangen ist.«