Genesis

 

Das Wesen des Magnetismus / der Elektrizität

Die Fliege

 

        Oalim´s Gesicht

        Die Intelligenz des Herzens

        Bejahendes Lebenskämmerlein

        Die magische Kraft des Lichtes

        Der Paulus Brief an die Galater

        Die Erlösung

        Ein Blick in das liebende Vaterherz

        Eingeburt

        Ich bin die Schöpfung in euch

        Ur- und Erbsünde

        Kosmologie

        Gebet

********

        Das Herz - unser zweites Gehirn

Nachfolgende Schrift für Kenner der Neuoffenbarung als Hintergrundsammlung:

 

Karl Dvorak: Schrift Nr. 69

 

Der göttliche Funke im Menschen

"Darum hat Gott der Seele ein göttliches Licht verliehen, damit Er in Seinem Ebenbilde mit Freuden wirken könne"

Meister Eckehart (Büttner-Übersetzung)

 

I. Die Unterscheidung des Gottesgeistes

 

Der Erdenmensch besteht lt. Neuoffenbarung aus drei ineinander steckenden Menschen:
 

1. der äußere stoffliche Körper mit dem Wachbewußtsein (auch: Oberbewußtsein) im Gehirn.

2. Der mittlere Mensch als unsterbliche Seele mit einem Seelenbewußtsein (auch Gemüt genannt).

3. Der innerste Mensch, der als der göttliche Geist bezeichnet wird. (Auch: Unterbewußtsein).
(Man vgl. dazu: Ev 8/24-26; RB 2/270,9; GLW 231,237.f 346;
Aur.Vorr.96-97; Aur.3,37.f; Dreif.leb.18/4.)

In unserem physischen Herzen befinden sich zwei Lebenskammern. Sie sind der Sitz des göttlichen Geistes. Wie des Menschen Naturherz zwei Lebenszentren besitzt, so auch unser geistiges Herz.

Die zwei natürlichen Lebenskammern im Menschenherzen heißen medizinisch: "Sinusknoten" und "Aschoff-Tawara-Knoten".
Im lorberwerk werden diese zwei Lebensknötchen ein "verneinendes" und ein "bejahendes Klümplein  genannt.
(Vgl. Ev 5/114,2. Ev 8/56,5.f. und auch meine Schrift Nr.33)

Entsprechend dem Naturherzen ist auch der Geist Gottes im Menschen zweiteilig.
Moses nannte in der Genesis, im vorbildendem Sinne, diese beiden Geist-Arten im Menschen: die "zwei großen Lichter" (1 Mos 1,16).
Durch Jakob Lorber wird uns dies wie folgt bestätigt:

"Wenn der Mensch als das äußere Gefäß den hinreichenden Grad der Ausbildung gewonnen hat, dann erweckt oder vielmehr entwickelt er seinen ungeschaffenen ewigen Geist im Menschenherzen, und dieser Geist ist nach dem Maße seiner Auswirkung das, was Moses unter den z w e i großen Lichtern, die an die Feste des Himmels gestellt werden, versteht." (Ev 1/161,2.)


"Im geschaffenen Menschen wohnt auch ein ungeschaffener, ewiger Geist aus Gott, der mit dem eigentlichen Urwesen Gottes Selbst eins ist." (Ev 9/25,1.)

Durch die"zwei großen Lichter" in Moses: "Sonne" und "Mond" wurden im Innensinn der "geschaffene Gottgeist"  (aus Satan/Luzifer geworden, den ich "Geburtsgeist" nenne) und der "ungeschaffene Geist" (aus der Liebe des Vaters Jesus, den ich "Ur-Ich-Geist" nenne) verstanden. -

Deswegen erscheint der "Mond-Geist" (= Geburtsgeist) im Himmel auch als Mond und der "Sonnen-Geist" (= Ur-Ich-Geist) als Sonne.

Jesus bestätigt dies durch seinen berufenen Seher Emanuel  Swedenborg mit folgenden Worten:
"Die Sonne des Himmels ist der Herr Jesus ". (HH 117)
"Im geistigen Reich (Paradies) erscheint der  Herr als  Mond " ( HG 1521) .
"Die im himmlischen Reich sind, denen erscheint der Herr Jesus Christus als Sonne, die im geistigen Reich (Paradies) sind, erscheint Er als Mond ." (HH 123)


Durch den Schreibknecht Jakob Lorber wird dieser "Sonnengeist" auch "Urgeist" genannt, weshalb ich der Einfachheit halber zu ihm auch "Ur-Ich-Geist" sage:

(Der Herr:) "Der menschliche Geist (Geburtsgeist) soll ebenso vollkommen werden in sich und durch
slch, wle der Urgeist Gottes (:Ur-Ich- Gelst) in sich und durch sich vollkommen ist." (Ev 2/28,9.f.)


Der Mond-Geist wird bei Lorber auch "Menschen-Geist" genannt, und wird bei der Geburt jedem Erdenmenschen eingelegt. Deshalb nenne ich diesen Geist "Geburtsgeist"

Man vergleiche dazu die Worte des Herrn:

"Was aber inwendig im Geiste ist, das erkenne Ich und aus Mir dann wieder des Menschen Geist  (=Geburtsgeist ), der mit Mir oder mit Meinem Geiste ( Ur-Ich-Geist) identisch ist."  (Ev 4/228,4)

In den Lorberwerken ist die Unterscheidung beider Geist-Arten nicht immer einfach herauszufinden.
Als Beispiel möchte ich folgendes Zitat aus dem "Großen Evangelium Johannes" anführen:

"Was Ich euch nun offenbare, das offenbart der Geist Gottes (Urichgeist) eurem Geiste ( Geburtsgeist), auf daß auch euer Geist die Tiefen in Gott erforsche und erkenne. ... Und also bekommt ihr von Mir .... den Geist aus Gott. ... (Ev 7/55,7)

In obiger Stelle wird der Urichgeist der "Geist Gottes" genannt, hingegen der Geburtsgeist mit "eurem Geist" benamset.
Als weiteres Beispiel der Unterscheidung beider Gottgeister im Menschen mögen folgende Stellen aus Lorbers "Weg zur Wiedergeburt" dienen:

Im Abschnitt "Die Erlösung" (Seite 9, der 6.Auflage) wird der Geburtsgeist mit dem Wort "der Geist" bezeichnet; während der Ur-Ich-Geist genannt wird: "ein neues Bläschen in welches ein reiner Funke Meiner Liebe " eingeschlossen wird. Die Einlegung dieses L e b e n s  b l ä s c h e n s  wird die Eingeburt genannt.

Im gleichen Werk auf Seite 11 wird der Urichgeist weiters genannt ein außerordentliches Bläschen der göttlichen Urliebe und ferner das rein göttliche Bläschen, ... in dem verschlossen das große Heiligtum der Liebe des ewigen heiligen Vaters."

Der Geburtsgeist wird dahingehend auf der gleichen Seite und im gleichen Absatz genannt: " .. die Liebe des Sohnes".

Auch der schlesische Mystiker Jakob Böhme unterschied die beiden Gottgeister mit folgendem Ausspruch: "Gott führt keinen neuen oder fremden Geist in uns, sondern Er eröffnet mit Seinem Geist (=Urichgeist) unsern Geist (=Geburtsgeist), als das Verborgene der Weisheit (= Satan) Gottes, welches in jedem Menschen lieget." (Epistel 12,26.)

In diesem Zitat wird der Urichgeist mit "Seinem Geist" ausgedrückt und der Geburtsgeist mit "unserm Geist" bezeichnet.
So nannte beispielsweise Eckehart von Hochheim den Geburtsgeist auch einmal das "göttliche Licht" (weil aus Luzifer den Licht-Träger kommend) und den Urichgeist (weil aus der Liebe Jesu kommend)
den "Gott in der Liebe". Man vergleiche dazu folgendes Originalzitat:

"Darum hat Gott der Seele ein g ö t t l ich e s L i c h t (= Geburtsgeist aus Lichtsphäre Luzifer) verliehen, damit Er in seinem Ebenbilde (= wieder der Geburtsgeist) wirken könne. ...
Darum kommt Gott in der L i e b e (= Urichgeist aus Jesus, der die Liebe Gottes verwirklichte) zu der Seele, damit die Liebe sie zum Lichte erhebe und über sie hinaus wirke." (EBa 54,20 f.)

Das Gottwort macht es Verstandesforschern wirklich nicht einfach in die Geheimnisse der Wahrheit einzudringen.
Die Namen des Gottgeistes sind in den Neuoffenbarungen sehr oft verschieden gewählt. Nur Geisterweckte können tiefere Zusammenhänge erkennen.

Im Folgenden soll versucht werden dem Leser die Arbeit der Selbstforschung zu erleichtern.

 

II.  Die verschiedenen Namen des Gottaeistes und anderer Geister in und um den Menschen.


In anschließender Tabelle führe ich einige verschiedene Namens-Bezeichnungen der Neuoffen-barungen mit genauer Quellenangabe an:


Animalischer Geist: Aur.15,35.39. (Jakob Böhme: Aurora)
Ausgehendes Leben vom Herrn: WCR 461. (E.Swedenborg)
Der Herr als Göttliches Leben: LH 49.50.51. (E.Swedenborg: Die 4 Hauptlehren)
Etwas: EQ 340,7. 215,9. 302,1-15. 163,13. (Eckehart)
Funke: Aur.Vorr.96.

Fünklein: Ev 3/89,11;HGt I/185,20.f. EQ 163,13. 197,34 316,1.f.
Geist der Heiligkeit: WCR 158.
Göttlich Wahres (als Wort und Herr in uns wirkend):
I WCR 139,153,461.
Gottverwandtes: EQ 215,10.f.
Grund der Seele: EBa 58.
Heiliger Geist (als Wirksamkeit in uns): WCR 138,139.
Heiligtum der Liebe: W 11/ 56 Abs.
Hut: EQ 163,13.f.
Innerer Mensch: HG 5222,1594.
Licht: EM 52,14.Abs. EQ 163,13. EBa 54,21.
Seelengeist:GV 101e, EB 135,8. GLW 383, DT 21,19.f. AR 846.
Aur.15,37.39j MM 67,4.
Tröpflein: EQ 197,34.
Ungeschaffenes Licht: EQ 315,19.f.
Urgeist: Ev 1/5,23.
Urgrundgeist: Ev 1/5,23.
Urseele (in Bezug unseres Geburtsgeistes aus Luzifer):
EM 53, Abs.1O.u.19.j bei Böhme auch "Feuer-Seele".
Überreste: (üblicher Swedenborgausdruck für rein gebl.
Teile unserer gefallenen Seele.) HG 565.
Urliebe: W 11, Abs.56.
Vernunft: EQ 197,27.f. 34.f.
Wille: AE 105.
Willensgeist Christi: Epist.46,30-36.
Züchtiger Geist aus Gott (= auch "Jungfrau"): Princ.12,44.
Zweig: EQ 197,34.f.


Ich möchte hier dem Leser empfehlen, die Originalstellen in den oben angeführten Stellen nachzulesen; er möge betend selbst prüfen und dadurch das Gefühl der Unterscheidung der Gottgeister in sich erwecken!

Warum die Namen des Gottgeistes so verschieden sind?
Es scheint, als wollte der liebe himmlische Vater die Arbeit des Selbstforschens erschweren. Doch gerade das Gegenteil trifft zu. Ich meine, jeder der angeführten Geist-Namen hat neben der allgemeinen Bedeutung auch noch eine spezielle.
Die Besonderheit der Gottgeist-Wirksamkeiten werden so durch verschiedene Ausdrücke dargestellt.
Meine Frage an den Leser und Forscher: Was verbirgt da die göttliche Liebe an unendlichen Schätzen unter der schlichten Hülle des Buchstabens?

Ich glaube es würden viele Bände von Erklärungen nicht ausreichen, die Geheimnisse des zweigeteilten Gottgeistes für unsere menschlichen Sinne voll zu enträtseln.
 

Immer wieder wird der demütige Leser von der unerforschlichen Tiefe des Gottwortes überrascht, beglückt und zugleich in die Knie gezwungen.

Das Verstehen des Gottgeistes wird noch mehr erschwert durch die verschiedenen anderen Geister, die in und um den Menschen wirken.

Hier nur eine kleine Tabelle einiger anderer Geister:


Jeder Mensch hat 7 Gottgeister und 7 Höllengeister: Ev 7/151
Urgeschaffene Geister als "männlich-positive" und "weiblich negative Wesen": Ev 2/152,12.
Sendgeister, Sendlinge und Trägergeister: RB 2/287,2.
Ev 4/238,2; SK 45 (Pkt 11) 53; AR 816.
Sternen-Geister der 4 Elemente: Theos.Fr.5,17.
Urgeister, Hauptgeister des Lichtes; Sondergeister und
Untergeister: Ev 2/231,2-9.
Urgrundgeister: EM 4 (Sie beleben die Materie).
Friedensgeister (in der oberstenluftregion): EM 28.~
Erdurgeister: Hg I~/ 307,5.
Ankömmlinge und Auftauchlinge (=Wettergeister): EM 33.
Wandergeister (wollenlsich auf Erden nicht inkarnieren): EM 34.
Plage-Geister (d.Gallenblase im Schöpfungsmenschen): HG 5187.
Jensei tiger Geist (Sideralgeist): Hg I I 1/45, siehe IIDas Wort 11;
durch Lorber kundgegeben am 8.Apr.l864. Bei Jakob Böhme als
"siderischer Geist" benannt: Princ.l4,3l.

Zum Abschluß dieses Punktes möchte ich noch einige Namensbezeichnungen der Naturgeister anführen:

Astralischer Geist (tierischer Geist): MM 67,4.
Inelligenzen: EM 46.
Intelligenzspezifika: EM 46.
Lichtatome: EM 46. ~;4j
Lichtmonaden: EM 46.
Miniaturbegriffsbilder: EM 53.
Seelische Kompendien: EM 53.
Spezifika: EM 46 u.50.
Spezifikalintelligenzen: EM 50.
Spezifikalkompendien: EM 50. .
Spezifikum: EM 46.
Substanzielle Intelligenzpartikel: EM 52.
Tierische Gestalten: EM 46.
Ursubstantialgedanken: Ev 4/158,7.

Wie schon oben bemerkt, erkennt der weise Leser aus der Verschiedenheit der im Gottwort offenbarten "Geist-Namen" auch die Qualität ihrer Wirksamkeiten. -

So bringt z.B. die Eckehart'sche "Hut" die behütende Kraft des Gottgeistes zum Ausdruck; der "Zweig" die himmlische Ausbreitung des Gottgeistes während der Wiedergeburt der Seele.

Der "Animalische Geist" bei Böhme bezeichnet wiederum den gefallenen Geist aus der Satana, der sich mit seiner Seele zum Tier (oder Tiermensch) gestaltete. Andernfalls bezeichnet Swedenborg's "Geist der Heiligkeit" den reinen Ur-Ich-Geist, während seine "Überreste" den Geburtsgeist bedeuten.

Im Lorber'schen "Urgeist" (Ev 1/5,23) oder "Urgrundgeist" kann man ebenso einwandfrei den Ur-Ich-Geit entdecken.

Andernteils bezeichnen die "Urgeister" aus Ev 2/231,2. und die Ur-Grundgeister aus "Erde und Mond", Kap.4 nicht das, was ich als "Ur-Ich-Geist" bezeichne.

So gesehen können nicht einmal namensgleiche Bezeichnungen immer von sinngleicher Bedeutung sein.

Ebenso sind die verschiedtrlen Namen der "Naturgeister", - siehe Tabelle oben, - von unterschiedlicher Bedeutung.

Bedenke, daß auch im Menschen unzählige Naturgeister werden, wachsen und wirken.

Vermutlich werden uns im großen Jenseits auch die umgewandelten Lichtatome, Monaden, Spezifika und Intelligenzpartikel in verschiedensten Gestalten lebendiger Wesen entgegenkommen.


III. Geburtsgeist

 

Ohne den Geistfunken Gottes könnte kein Mensch leben.

Der Herr:

"Jeder Mensch hat einen göttlichen Geist in sich, ohne den er kein Leben hätte, und solcher Geist  (= Geburtsgeist) ist nicht minder göttlich denn der urgöttliche (=Ur-Ich-Geit) selbst." (Ev 3/100,11.)

Seit der Erschaffung Adams hat jede Menschenseele ihren Gottgeist. Ich will ihn den Geburtsgeist nennen.
Der Gottgeist gibt den Menschen Licht und Vernunft.

Dazu Gottes Wort durch Eckehart:

"Ich habe bei früherer Gelegenheit ausgeführt, daß der Mensch in sich ein Licht (= Geburtsgeist) besitzt, seine tätige Vernunft (= wieder Geburtsgeist): die soll das Licht sein, mit welchem der Mensch im Erleben der Seligkeit Gott (= Urichgeist) schaue." (EB 146,6.f. Eckehart, Büttnerübersetzung)

Durch diesen "Funken des Gottgeistes" überkommen die Menschen, im Unterschied zu den Tieren, ein rechtes und persönliches Bewußtsein.

Der Herr durch Lorber:

"Sehet, der Leib ist Materie und besteht aus den gröbsten urseelischen Substanzen. ...
Die in einem Leibe wohnende Seele aber ist natürlich anfangs um nicht viel reiner als ihr Leib, weil sie auch der unreinen Urseele des gefallenen  Satans entstammt. ..                                                     In der Seele aber wohnt der reine Funke des Geistes Gottes, aus dem sie ein rechtes Bewußtsein ihrer
selbst und der göttlichen Ordnung in der Stimme des Gewissens überkommt."
(Ev 2/210,1-3 tlw.)

In diesem Sinne ist der Geburtsgeist der dritte Mensch im Menschen, und er ist rein "essentiell", d.h. rein geistig:

"Dieses höhere und eigentlich höchste und Gott völlig ähnliche Vermögen in der Seele bewirkt ein rein e s s e n t i e l l  geistiger dritter Mensch, der in der Seele wohnt." (Ev 8/24,12.)

Da der Geburtsgeit nach dem "Tage der Eingeburt" (davon später!) mit dem Ur-Ich-Geist verschmilzt zu einem Geist, so ist dann der Gottgeist nicht nur ein "Licht",  sondern wird auch zur "Liebe".

Vergleiche dazu folgende Lorber-Stelle aus dem Gottwort:

Der reine Geist in sich als Stoff und Element ist ein Feuer und ein Licht (=Geburtsgeist) oder in sich die  L i e b e (= Ur-Ich-Geist) und Weisheit selbst." (Ev 7/71,11.)

Bemerkung zu obigen Zitat:


Die W eis h e i t ist in uns der Geburtsgeist; die  L i e b e ist in uns der Ur-Ich-Geist.  "Liebe und Weisheit" zusammen sind die Wirkungen des Heiligen Geistes.


So mußte der Mensch Jesus von Nazareth ebenso seinen Geburtsgeist wecken bis er aufnahmefähig wurde für den neuen Geist.

Die Einlegung des neuen Geistes, den ich Ur-Ich-Geist nenne, erfolgte in Jesus bei der Taufe, wo sich die Taube auf Ihn heruntersenkte.

Wie bei dem Menschen Jesus die Einlegung erfolgte, so muß dies auch bei jedem Christen einmal geschehen.

Dazu ein Wort aus dem Lorberwerk:

"Es wird im Lukasevangelium hinreichend bezeugt, daß der kaum dreißigjährige Jesus nicht als Gott, sondern nur als Mensch sein Lehramt angetreten hatte, denn der Gott in Ihm verhielt sich zu dem kaum dreißigjährigen Zimmermannssohne, wie sich zu einem jeden  Menschen verhält sein inner Geis t (= Geburtsgeist).

Dieser muß zuvor durch äußere Tätigkeit, welche aus der Liebe (= Ur-Ich-Geist) hervorgeht, erweckt werden, bis er dann erst als ein eigenmächtiges, selbständiges Wesen handelnd auftritt." (Schrifttexterklärungen 8,8.tlw.)

 
Hier stellt sich die Frage: Wie wird vorerst der Geburtsgeist im Menschen erweckt? Dazu die Antwort Jesu durch Jakob Lorber:

"Siehe, durch die Sichselbstergreifung, welche da ist die Liebe im reinsten Sinne oder die  Liebe zu Mir, dadurch manifestiert sich in dir dein Geist. -
Ohne diese Ergreifung wird sich der Geist nie als selbständig erkennen, sondern wird stets nur ein sich selbst unbewußter Teil Meines unendlichen allgemeinen Geistes verbleiben." (HGt 2/133,12f.)

"Gottes Wort" ist die beste Kost zur Geist-Erweckung. Wer seinen Gottgeist schnellstens beleben will, der nimmt die Lehre Jesu gläubig an und handelt darnach.
(Vg. W 9 über die "Erlösung")

Der Geburtsgeist entstand aus göttlichen Ideen und Gedanken. Er ist demgemäß eine Spiegelung des göttlichen Urbildes oder Urgedankens. Dieses Spiegelbild wurde einmal zum Worte neben dem Urwort Gottes, sozusagen ein "Beiwort", wie es Eckehart nannte.
(Vgl. EQ 200,25.ff.Pred. 10.!)

So entstanden die sieben Hierarchien, die sogenannten Urerzengel. Deren größter und erster war Luzifer. Er fiel und wir mit ihm. Daraus entstand der gefallene Geist aus Satan. Unser Geburtsgeist stammt aus diesem satanischen Urgeist. Durch die Menschwerdung Christi wurde dieser Geist in uns und allen Menschen gereinigt. Seitdem ist der Geburtsgeist aufnahmefähig für den neuen Geist (= Urichgeist) aus Jesus Christus.

Sobald sich eine gefallene Menschen-Seele (= Naturseele) entschließt auf Erden Mensch zu werden, tritt der Geburtsgeist in Aktion.

Nach den Aussagen der Neuoffenbarung erfolgt die Einlegung des Geburtsgeistes zu verschieden Zeiten.

 

1. Drei Monate nach der Zeugung, bzw. 3 Tage vor der Geburt

"Wenn die Frucht im Mutterleibe dem Leibe nach lebend bei d r e i Monate zugebracht hat, so wird der ruhig gewordenen Seele, deren seelisches Herz eine gewisse Solidität erreicht hat, durch einen Engelsgeist ein e w i ger Geist in eben das Herz der Seele unter siebenfacher Umhüllung *)eingelegt.
Nach der Einlegung des Geistes in das Herz der Seele, welche Handlung bei einigen Kindern früher, bei anderen später geschieht, bei vielen d r e i  T a g e  vor der Geburt, wird der Leib, schnell ausgereift." (EM 51,5-7.Abs.)

*) Bemerkung: Zu "siebenfacher Umhüllung" vergleiche Jakob Böhme Aurora 14,89, wo darunter verstanden wird die 7 Quellgeister oder die 7 Geister Gottes! -

2. Drei Tage vor der Geburt


"Ungefähr 3 Tage vor der Geburt wird aus der aller feinsten und zugleich solidesten Substanz der Seele, in der Gegend des Herzens, ein anderes unendlich fe i n e s  B 1 ä s c h e n gebildet, und in dieses Bläschen wird ein einst böse gewordener Geist eingelegt." (Lorber: W 8/46.Abs.)


3. Einlegung des Geistes bei der Geburt

"Bei der Ausgeburt des Leibes aus dem Mutterleibe wird der ewige Lebenskeim als ein Fünklein des reinsten Gottgeistes in das Herz der Seele gelegt." (Ev 2/217,5.)
 

4. Einlegung des Geistes im ersten Geburtsjahr


"Von dem Augenblick an, als deiner Seele vom Herrn der Geist eingelegt ward (was sobald geschieht, als die Seele eines Kindes des ersten Gedankens fähig wird, was bei manchen Kindern schon im e r s t e n J a h r der Geburt der Fall ist) - von dieser Zeit der Einlegung des Geistes in die Seele an ist jeder Mensch auch schon ein Bewohner der Geisteswelt." (RB 11/214,4.)

5. Einlegung des Geistes im Mutterleibe, sobald Materie bereit

Der Herr Jesus durch Eckehart:

" ... Im gleichen Zeitpunkt, da die Materie des Kindes im Mutterleibe bereit ist, im gleichen Augenblick gießt Gott den lebendigen Geist in den Leib." (EQ 436,6.f./Pred.59.)
Durch die Einlegung des Geburtsgeistes in die Seele wird diese nach und nach selbstbewußt. Die Seele durchdringt nach der Ausgeburt aus dem Mutterleib mehr und mehr den neuen wachsenden Körper des Säuglings.

Nach einigen Lebensjahren wird das Kind bewußter und selbständiger. Das Wachbewußtsein oder Oberbewußtsein des Gehirnes wird zum Herrscher des Gesamtmenschen. Geist und Seele sind dem neuen Fürsten untertan. Was der König meines Wachbewußtseins, mein Ich im Außenmenschen, nun denkt, will und durch den leib wirkt, dem unterordnen Seele und Geist sich willig als gehorsame Vasallen.

Ganz gleich ob nun mein königliches Ich ein verlorener Sohn wie Satan bleiben will, oder als heimkehrender Sohn in die Fußstapfen Christi tritt.

Ein echter Nchfolger Christi braucht jedoch noch einen anderen Geist.


4.) Der Ur-Ich-Geist


Wie unser Geburtsgeist während seines Sündenfalls die Gedanken, Willensregungen und Taten in der Seele und in seinem Körper verwirklichte, so gestaltet er auch nun als Geist im Erdenfleische seine Nachwesen. "Nachwesen" sind also durch unser menschliches Denken, Wollen, Wünschen und Wirken entstandene Kinder unseres schöpferischen Ichs.

Unsere Nachwesen können die verschiedensten Formen und Gestalten aufweisen. Die Qualität unserer Gedanken- und Willensregungen verwirklichen schöne oder häßliche Formen.

So bildet unser Wachbewußtsein mit seinen Suggestionen die Welt, die wir einmal nach dem leiblichen Tode bewohnen werden.

Gute Gedanken und Willens-Taten verwirklichen den Himmel, böse gestalten unsre Hölle.

Die reine Gottwelt über allen Himmeln kann jedoch nur unser Ur-Ich-Ge1st als e1n Gott der Liebe durch unser gereinigtes, selbstloses Aussenmenschen-Ich verwirklichen.

Der Ur-Ich-Geist ist Urbild des Gottes- und Menschen-Sohnes und wird eingelegt im Geburtsgeist des Menschen. Wird dem Geburtsgeist gute Kost gegeben, d.h. ein reines Gottwort, dann wächst dieser Geist und wird tauglich den Ur-Ich-Geist zu empfangen.

So sprach Jesus durch Lorber:

"Nur ein Fünklein im Zentrum der Seele ist das, was man Geist Gottes und das eigentliche Leben nennt. Dieses Fünklein muß genährt werden mit geistiger Kost, die da ist das reine Wort Gottes." (Ev 3/42,6.)

Warum braucht mein Gottgeist in mir als Lebenskost das Wort Gottes? Die Antwort: weil er selbst ein Wort Gottes ist und daher mit Gottes Wort Verbindung sucht.

Vergleiche dazu folgendes Böhme-Zitat:

"Der innere Grund im Menschen ist ein Funke des ausgeflossenen Willens Gottes durchs ewige Hauchen Gottes, und ist mit Gottes Wort verbunden." (Gött.Besch.3,16)


Als Ergänzung zu diesem Gedankengang möchte ich noch nachstehende
 Lorber-Stelle anführen:

"Also ist das Wort durch den Buchstaben in der Zerstreuung der Welt gegeben. ... Allein der Brennpunkt entzündet das empfängliche Herz in der Liebe zu Mir ... und erleuchtet dadurch das große Geheimnis Gottes. -
Was ist das Geheimnis Gottes? -
Nichts anderes als die ewige Liebe.
Was aber ist die Liebe?
Sie ist der Geist Gottes im Menschen." (Ev 11/ S. 302)


Demgemäß ist der Ur-Ich-Geist die "Liebe Gottes",die in Jesus von Nazareth Mensch wurde.

Dazu der Herr:

" ... Und sehet, solch eine Liebe ist eben der Geist Gottes in Gott Selbst." (Ev 2/220,6.)

Der "Geist Gottes in Gott Selbst" aber ist zugleich auch der Ur-Ich-Geist Gottes in unserem Geburtsgeiste.

Es ist der göttliche Vater-Geist der Liebesflamme aus dem Gottherzen, um den uns selbst die Urerzengel beneiden.

Vergleiche dazu folgendes Gottwort:

(Raphael sprach zu den Jüngern Jesu:)
"Den Geist aber, und noch mehr die eigenste Liebesflamme aus dem Gottherzen bekommt ihr Menschen dieser Erde eben jetzt erst und seid demzufolge unaussprechbar über uns Urerzengel hinaus bevorzugt, und wir werden euren Weg zu wandeln haben, um euch gleich zu werden." (Ev 3/180,4.)

So gesehen ist der Urichgeist (= Ur-Ich-Geist) der himmlische Vater Selbst in uns, ist die namenlose Liebe Gottes im Grunde unserer Seele.

Bestätigend spricht dazu der Herr durch Lorber:

"Niemand aber wird je zu Mir in mein Reich kommen, wenn er nicht vom Geiste (= Urichgeist) aus Mir gezogen wird! Wer aber ist der Geist? Dies ist der Vater von Ewigkeit, der euch zu Mir hinziehen wird. Dieser Geist ist  n a m e n l o s;  aber sein Wesen ist die L i e b e . Habt ihr diese, so habt ihr auch den Geist, - habt ihr den Geist, so habt ihr auch Mich; denn Ich, der Vater und der Geist sind eins!" (Ev 3/226,11-12.)


Die göttliche Liebe und Weisheit hat sich so in unserem Urichgeist gebündelt und schafft durch uns alle Dinge. Unser Urichgeist ist deshalb auch der ewige Mensch im Menschen, ungeschaffen und ungeworden.

Dazu ein Gottwort:

"Der lebendige Geist im Menschen ist eben Meine ewige Liebe und Weisheit, die alles schafft, .. und dieser Geist ist der eigentlich wahre und in sich schon ewige Mensch im Menschen." (Ev 9/85,10.)


"Im geschaffenen Menschen wohnt der ungeschaffene ewige Geist aus Gott." (Ev 9/25,1.)

Doch wie oben schon bemerkt, muß dieser Geist mit guter Geist-Kost (= Gottes Wort und Liebtätigkeit darnach) über den Außenmenschen und sein Wachbewußtsein genährt werden. Seine Nahrung ist Wärme und Liebe, Wort und Licht und die daraus folgenden Werke der reinsten selbstlosen Liebe.

Hören wir dazu ein Gottwort:

"Der Geist (=Geburtsgeist) wird bei guter Kost (des GottvJortes) .. durch die Wärme der göttlichen
Liebe neu wieder geboren. ... Dann dringt die Liebe Meiner Erbarmung in die Tiefe des menschlichen Herzens, allwo noch das gar außerordentliche Bläschen der göttlichen Urliebe (= Urichgeist) ruht.
Dann springt das rein göttliche Bläschen, in dem verschlossen war das große Heiligtum der  Liebe des ewigen heiligen Vaters, angeregt von der Liebe des Sohnes (= Geburtsgeist) und strömt in die Seele und somit auch durch diese in das abgetötete Fleisch. Sodann wird der Mensch lebendig durch und durch, und dieses totale Lebendigwerden ist dann die Auferstehung des Fleisches." (Weg z. Wiedergeb.11)

Hier wird der "Ur-Ich-Geist" mit dem Wort "göttliche Urliebe" bezeichnet, und der Geburtsgeist mit dem Ausdruck "Liebe des Sohnes" belegt.

Wenn Geburtsgeist und Urichgeist wie in einer Ehe vereint wirken, dann wird der Mensch total lebendig und erlebt so seine "Auferstehung des Fleisches". Die "Auferstehung des Fleisches" wird im Gottwort auch "Verklärung", "Verherrlichung" oder "Vergottung" genannt.


Dazu der Herr:

"Also wird auch der Geist den Sohn, der da eins ist mit dem V a t e r, in euch verklären." (Hg 2/'133,7.)

Nach der Verklärung wohnt der Urichgeist, mit dem Geburtsgeist zu eins verschmolzen, nicht mehr im fleischlichen Herzen, sondern im verklärten Körper des Menschen, und daher zugleich auch im Zentrum des Gottherzens.

Jakob Böhme formulierte diesen Gedanken wie folgt:

"Also wohnt dann Gott nicht im äußern fleischlichen Herzen, sondern in der Seelen Centro in Sich Selber." (Complex. 79)

Diese Einung nennt man auch die "Wiedergeburt der Seele". Darüber der Herr durch Jakob Lorber:

"Im Herzenskämmerlein des Menschen wohnt sonach der eigentliche Geist aus Gott. ... So die Seele des Menschen in dies Kämmerlein durch die rechte Demut ... zur ewigen, unerschaffenen Liebe Gottes
eingeht, so einigt sich dadurch die Seele mit dem Geist aus Gott und dieser mit der geschaffenen Seele, und das ist dann eben die Wiedergeburt der Seele im Geiste aus Gott." (Ev 8/57,12.)


Der "neue Geist der Liebe", den ich hier den Urichgeist nannte, wird nur dann in den Geist eines Menschen eingelegt, wenn der Gläubige Jesus Christus als Gott und Vater anerkennt, Ihn liebt und Ihm nachfolgt.

Die Einlegung des Urichgeistes in den Geburtsgeist wird dann die Eingeburt genannt.

Der "Tag der Eingeburt" ist deshalb der bedeutungsvollste in der Rückkehr des Menschen zu seinem Gott und Vater.

Über die "Eingeburt" möchte ich hier drei Original-Texte der Neuoffenbarung dem Leser zum Nachsinnen empfehlen:

"Damit eine jede Seele ein vollkommenes göttliches Ebenmaß bekommt, wird einer jeden Seele ein neuer Geist (= Urichgeist) aus Gott eingepflanzt, und sie dadurch eine neue Kreatur werden.
Und das ist die neue S c h ö p f u n g , die durch das Feuer der göttlichen Liebe ganz und gar umgestaltet wird." (EM 54.)

Der Herr durch Eckehart:

"Ich habe zuweil von einem Lichte gesprochen, das in der Seele ist, das ist ungeschaffen und unerschaffbar. Dieses nämliche Licht pflege ich immerzu in meinen Predigten zu berühren und dieses selbe Licht nimmt Gott unmittelbar, unbedeckt entblößt auf, so wie Er in Sich Selbst ist; und zwar ist das ein Aufnehmen im Vollzuge der E i n g e b ä r u n g ." (= Eingeburt ) (EQ  315 , 19 .f . / P r e d. 34)


Der Herr durch Lorber:

"Wird aber dem Geist (=Geburtsgeist) im Menschen gute Kost gegeben, so wird in dem Herzen des Geistes ein neues Bläschen gestaltet, in welches ein reiner Funke Meiner  L i e b e  eingeshlossen wird.
... Die Einlegung dieses Lebensbläschen wird die Eingeburt genannt." (W 9.)


Mit dem Urichgeist sind wir den Gesetzen der "Alten Schöpfung" enthoben. Die "Neue Schöpfung" der Liebe, aus Jesus geboren, nimmt uns auf. Der "Heilige Geist" tritt nun in und durch uns in Wirksamkeit.

Jesus sagte einst zu Nikodemus:"Du mußt aus Wasser und Geist geboren werden." (Joh.3,5.)

Die "Wassergeburt" (=auch Wassertaufe) vollzieht der Geburtsgeist, die Feuergeburt oder Geist=Geburt verklärt der Urichgeist, wenn wir bereit und offen dafür sind. So wird Leid und Kreuz zum Ende der "Alten Schöpfung". -

Der Anfang der "Neuen Schöpfung" ist der Auferstandene, der Verklärte, der Himmelangefahrene, ist Jesus in Seiner göttlichen Wiederkunft in uns.

Mit dem "Heiligen Geist" wird uns das unerschaffene Licht der Göttlichkeit zuteil. In diesem Lichte kommt die Urliebe und das Urlicht selbst persönlich in unsere Menschenseele.

Es ist das Wunder der Eingebärung Gottes im Menschen.

Vielleicht könnte man dieses Geschehen auch einen "Jüngsten Tag" nennen, der dann im Herzen Gottes stattfindet.

5. Beschaffenheit und Wirksamkeit des Gottgeistes

Der Gottgeist, also das  Leben der Seele, ist unteilbare Einheit. Durch sein persönliches Ich-Gefühl ist er, obwohl die Unendlichkeit gleich den Äther erfüllend, eln verdichteter Sammelpunkt (Brennpunkt) des allseienden Lebens.

Man vergleiche dazu die Belegstellen aus der Lorber-Offenbarung:

"Was ist der Geist? Der Geist ist das eigentliche Lebensprinzip der Seele. ...
Die Seele ohne den Geist wäre eine bloß stumme polarische Kraft." (GS 2/79,12.)

"Der Geist ist nicht teilbar; sondern wo er als eine Einheit in einer Seele gelegt wurde, da bleibt er auch als eine Einheit." (EM 53,10.)

"Die Außenlebenssphäre des Geistes ist gleich dem Äther, der den ganzen, endlosen Raum als völlig gleich vertelt erfüllt. ... Der Äther ist eigentlich  ganz indentisch mit dem ewigen Lebensgeist in der Seele. Dieser ist nur ein kondensierter Brennpunkt des allgemeinen Lebensäthers, der die ganze Unendlichkeit erfüllt." (Ev 4/256,2.)

Aus obiger Erkenntnis des Gottgeistes könnte man dann folgenden Schluß ziehen, der jedoch nicht als fixe Meinung gefestigt werden soll:

Da Gott Geist ist, und Geist unteilbar, also Einheit, so folgt, daß auch der in uns eingelegte Ur-Ich-Geist ein Gott, d.h. Gott Selbst ist. Mit anderen Worten könnte dies so ausgedrückt werden:

Der Urichgeist im Menschen stellt die Gegenwart Gottes in uns dar. Anders herum ausgesprochen: Die Göttliche Liebe hat sich in meinem "Ur-Ich-Geist" persönlich erfaßt und ist deshalb ranggleicher Bruder des Herrn Jesus Christus.

Kühn dargelegt könnte man sagen:

Jesus Christus wurde wurde in Meinem Urichgeiste nochmals Mensch in meinem Geiste (=Geburtsgeist), in meiner Seele und in meinem Körper.

Am Ende müssen wir durch IHN, diesen Urichgeist oder diesen Gott in uns allein und einzig belehrt werden.

Doch zu all diesen Vermutungen einige Originalsteilen aus der Göttlichen Lehre:

"ICH bin wohl Gott und du nur ein Geschöpf Meiner Willenskraft. Aber dein Geist ist dennoch ganz das, was Ich Selbst bin. Und somit bleibt zwischen uns fortan das völlig gleiche Verhältnis wie zwischen Vater und Sohn oder wie zwischen Bruder und Bruder. Denn deiner Seele nach, die nun dein äußeres Wesen ist, bist du Mir ein Sohn und deinem Geiste nach ein Bruder! -
Die Seele ging hervor aus dem Urlichte Meiner Weisheit. ...
Aber dein Geist, der da Meine Liebe Selbst in dir und somit Mein höchsteigner Geist ist, ist demnach Mein Bruder aus und aus und durch und durch!" (RB 1/146,9.)

"Der Leib ist dar Seele Haus, und der Geist in ihr ist dazu von Gott aus gegeben, daß er die Seele in allem unterweise und erwecke." (Ev 10/172,5.)

"Denn der Geist im Menschen ist aus Gott, und ist der im Menschen Herr  geworden, so lehrt er die Seele in einer Stunde um gar viel mehreres, als du auf dieser Erde von noch so weisen lehrern in tausend Jahren erlernen könntest.
... Also kann eine Seele von ihrem Geist in einem Augenblick endlos mehr erlernen, als die Menschen unter sich." (Ev 10/16,7-8.)

Sicherlich sträubt sich unser menschliches Bewußtsein gegen die Gottschaft unseres Geistes. Klingt es doch fast wie Gotteslästerung, wenn sich der Geschaffene dem Unerschaffenen, dem einen Gott, wenn auch im Geiste bloß gleichsetzen will.

Gläubige Demut ist vollkommen gerechtfertigt, und ein Mensch der sich Gott nennt, verkehrt völlig die geistigen Aussagen der Neuoffenbarung.

Wer jedoch, so meine ich, die ungeteilte, weil Einheit seiende, Göttlichkeit des "Ur-Ich-Geistes" in der Menschenseele verneint, irrt ebenso.

Nach Aussage der Neuoffenbarung ist der Geist im Menschen unterschiedslos gegenüber dem Wesen Gottes. Wenn auch nur vorerst als "Wesenhafter Teil" (in HGt 3/54,11) angesprochen, so ist er doch dem Urwesen Gottes völlig gleich und vor allem eins mit IHM.

Der "Wesenhafte Teil" laut "Haushaltung Gottes" 3. Band, Kap. 54, Vers 11 könnte deshalb als Ausdruck unserer Persönlichkeit verstanden werden.

Dazu wieder einige Belegstellen aus der Göttlichen Lehre:

"Der Geist, welcher im Zentro des Herzens von allen 7 Quellgeistern geboren wird, der ist auch mit Gott eins im Willen und Wesen, als ein Wesen, und ist auch kein Unterschied." (Böhme: Aurora 14,89.)

"Der Geist des Menschen in seinem Herzen ist ein wesenhafter Teil des ewigen wahrhaftigen Geistes Gottes, im Herzen Gottes wohnend und kommend aus demselben." (HGt 3/54,11.)

"In dem geschaffenen Menschen wohnt auch ein ungeschaffener, ewiger Geist aus Gott durch den urewigen Willen Gottes, und dieser Geist kann dann ja im Menschen ebensowenig irgendeine Beschränkung haben als im eigentlichen Urwesen Gottes Selbst, da er doch eins mit dem selben ist." (Lorber: Ev 9/25,1.)

Man kann obige Worte jedoch anders deuten als ich dies versucht habe, aber wie kann ich sie dann mit den Aussagen eines Meisters Eckehart vereinbaren, der ja aus dem Herzen Gottes unmittelbar belehrt wurde?

Deshalb seien hier zusammenfassend noch einige Worte des großen, mittelalterlichen Mystikers Eckehart von Hochheim gesetzt:

"Warum ist Gott Mensch geworden? Darum, daß ich als derselbe Gott geboren würde." (EQ 292,33./Pred.29)

"... Und darum: Wer in der Gerechtigkeit ist, der ist in Gott und ist G o t t ." (EQ 26B,11-12/Pred.25)

"Genauerhin sage ich: Gott muß schlechthin ich werden und ich schlechthin Gott, so völlig eins, daß dieses 'ER' und dieses 'Ich' Eins ist, werden und sind und in dieser Seinsheit ewig ein Werk wirken."
(EQ 354,32.f./Pred.42)

"Aus Seiner Lauterkeit hat Gott mich ewiglich geboren als seinen eingeborenen Sohn in das Ebenbild Seiner ewigen Vaterschaft, auf daß ich Vater sei und den gebäre, von dem ich geboren bin." (EQ 25B,19.f./Pred.23)

Für solche Lorber-Leser aber, die den großen Ketzer weiterhin der Häresie (=Ketzerei) bezichtigen, und seine von Gottes Herzen unmittelbar empfangenen Aussprüche verdammen, seien noch zwei ähnlich lautende Stellen aus dem Lorberwerk als Schlußwort beigefügt:

So spricht der Herr Jesus Christus:

" ... Aus der höchsten und allerunbeschränktesten Freiheit heraus sind die Menschen dieser Erde vollkommen in den Stand gesetzt, sich zu den wahrsten und Gott in allem vollkommen ähnlichen Kindern und S e l b s t g ö t t e r n zu erheben.
Wie ICH Selbst nur durch Meine allerunbeschränkteste Willenskraft und Macht Gott bin von Ewigkeit, ebenso müssen es auch die Kinder Meiner Liebe werden für ewig! " (Ev 3/177,7-B.)

So spricht der Urerzengel Raphael im Auftrage Jesu Christi zu uns:

"Ihr aber seid berufen und bestimmt, das zu werden in der vollsten Selbständigkeit, was der Herr Jesus Christus Selbst ist; denn zu euch wird vom Herrn aus gesagt werden:
Ihr müßt gleich so vollkommen sein in allem, wie endlos vollkommen euer Vater im Himmel ist!
(Vgl. Matth.5,4B und Jakob Lorber: Ev 3/1BO,6.)
 

 

      Weitere Schrift von Karl Dvorak:     

        Schrift Nr. 33