Abschnitt aus dem Seminar im August 1983 (Bergfreundetreffen)

Von Karl Dvorak

„Im Feuer des großen Hundes“

 

Karl Dvorak hat diesen Abschnitt „Ausgang und Heimgang Satanas“ genannt. Diesen Abschnitt haben wir aber  den Titel „Im Feuer des großen Hundes“ gegeben, weil er die Gedanken aus dem Abschnitt „Die göttliche Vorsehung“ ergänzt und dieser Vortrag von Karl Dvorak  das gewählte Thema in der Freundesliste „Neubannung“ weiter beleuchtet.

Irgendwie werden wir beim Lesen des Namens „Satana“ geschockt. Wir verbinden mit dem Namen das Erzböse, das alles Übel verkörpert. Den Teufel stellen wir uns in grässlichen Fratzen vor und Satana als die Abscheuliche, die wider Gott kämpft und die Ursache für alles Böse und Falsche ist.

Blicken wir zurück.

Wählen wir eine Geschichte aus der Haushaltung Gottes (2.Hgt 61,62 )und versetzen wir uns in die Zeit ca. 900 Jahre nach der Vertreibung Adams aus dem Paradies. Da erschien der Herr in einer Engelsgestalt unter Seinen Kindern und belehrte sie sieben Tage lang über die Geheimnisse des Lebens und über die Kriege Jehovas, die ja den satanischen Ausgang und Heimgang beinhalten. Der Herr trat unter dem Namen Abedam auf und gab auch Hinweise über Sein späteres Wirken als Menschensohn, als Jesus Christus.

Sehel war voll erfüllt von seiner Ehrfurcht zu Gott und er konnte sich von Abedam nicht mehr abwenden als er den Herrn erkannte. Beim Rückwärtsschreiten trat er einem der Urväter auf die Zehe. Dieser rügte und demütigte ihn derartig vor den Umstehenden und fragte, ob er denn seine Knie so gebeugt habe, dass er mit dem Steiß vorangehen müsse, ob er nicht normal gehen könne. Sehel verzweifelte darüber. Vor wem sollte er sich entschuldigen, vor dem hohen Herrn, vor Abedam, oder vor dem, den er getreten hatte. Er war erschüttert , die Tränen begannen vor lauter Demut zu fließen, wie tot sank er zu Boden.

Abedam ging zu ihm, half ihm aufzustehen und sagte: „Sehel, jetzt verkündige Ich dir, wer du bist und ihr alle sollt es hören!“ ... „Ich öffne Dir die Augen und zeige Dir wer du warst.“ ..

In Sehel war der Geist des Erzengels Michael, der zweitälteste Engel nach Satana. Er sagte weiter: „Kannst du dich erinnern, Sehel, als wir beide durch die Unendlichkeit flogen. Ich weinte eine Träne um den verlorenen Sohn der Liebe. Auch du weintest eine Träne, die Meine Sonnenträne befruchtete. Daraus wurde Pur, die reine Erde, die Schule der Kinder.“ Alle erstaunten, wer da in Sehel gekommen war, sie waren alle tief berührt.

Unsere ganze Schöpfung ging aus Mitleidstränen hervor. Unsere Erde ist aus einer Träne geworden, in einer Träne der Reue kehren wir einst zurück.

Die Gottesträne musste ein geschaffener Geist befruchten. Sie floß aus Michael, der in einer weiteren Inkarnation als Elias, als einer der größten Propheten des Alten Testamentes im feurigen Wagen gen Himmel fuhr, verklärten Leibes, völlig rein bis in den letzten Teilen seiner Seele und seines Körpers. Er kam wieder als Johannes der Täufer, von dem Jesus sagte: „Sehet, er ist der Größte unter allen Erzengeln, die je gelebt haben.“ „ Aber“, sagte Jesus weiter, „jeder von euch, die ihr Meine Nachfolger seid, seid größer als er!“

Diese Worte können wir nicht fassen. Wir stehen vor der Majestät dieses Urerzengels, der uns in seiner dritten Inkarnation irgendwie erschüttert, weil er sein Haupt verlor, nur weil er nach der Aussage der Jünger dem Herrn nicht nachfolgte. Ist es nicht eigenartig, dass der große Fürst des Himmels in der 3. Inkarnation versagt haben soll? Dies können wir nicht begreifen. Er erkannte doch Jesus, denn er sagte zu seinen Jüngern: „Ich bin nicht würdig, Ihm die Schuhriemen zu lösen. Ich bin ein Rufer in der Wüste, Er ist der Messias, von dem die Propheten geweissagt haben, folgt Ihm nach!“

Schauen wir in unsere eigene Seele! Diese Geschehnisse sind ein Spiegelbild für uns selbst., hierzu später eine bessere Beleuchtung.

Kehren wir zunächst zu dem Augenblick zurück, in dem Satana als größter Geist aus Gott in die grundlose Tiefe fiel. Sehen wir noch einmal die Träne Gottes und die des Michael, der Ihn begleitete. Hieraus wurde die große Urka gebildet, es ist die Urkraft, die Ursonne, aus der alles Leben geboren wurde.

Gab es schon die Materie, als Gott durch den unendlichen Raum mit Michael schwebte? Sie musste bereits vorhanden gewesen sein. Nur etwas war in der Materie noch nicht vorhanden: Es ist die Sprossen- oder Jakobsleiter, die zur Erlösung führt. Diese Sprossenleiter wurde gebildet, weil Gott und Michael wegen der gefallenen Satana Tränen vergossen haben.

Satana war ursprünglich innerhalb des Göttlichen ein eigenes Bewusstsein. Wie sie in Gott geheißen hat, wurde der Menschheit bis jetzt nicht offenbart.

Durch Jakob Böhme (Dreifaches Leben) spricht der Herr, dass  Satana einen anderen Namen hatte, als sie noch in Gott war. Erst später, als sie sich aus Gott heraus entfernte, bekam sie den Namen Satana und später Lichtträger.

Bemerkenswert ist, dass in Gott alles namenlos ist, selbst das Zentrum Gottes hatte noch nicht den Namen Jesus Christus. Er war schon von Ewigkeit her, wurde aber mit Seinem Namen innerhalb von Gott noch nicht genannt. Erst zur Zeit von Moses sprach eine Stimme aus dem Flammenbusch: „Ich bin dein Gott und Herr, ich gebe dir den Auftrag, die gefangenen Hebräer aus Ägypten herauszuführen!“ Da fragte Moses, der inkarnierte Urerzengel Uriel, wie er Ihn nennen solle, wie ist Dein Name?  Da sagte die Flamme nur: „Ich bin, der Ich bin!“

Namenlos war dieser Gott. Erst später bekam  dieses „Ich-bin“ das Tetragrammaton, es sind vier Selbstlaute unseres Alphabets, die aneinandergereiht wurden. Die Hebräer schrieben aber keine Selbstlaute, sie schrieben nur Mitlaute. JHVH konnte nicht gelesen werden. (Weiteres siehe „Wissenschaft der Entsprechung“, Abschnitt „Die Buchstaben und ihre Bedeutung“. ()

Der Priester durfte diesen Namen einmal im Jahr aussprechen. Er konnte ihn nur aussprechen, indem er zu den Selbstlauten die Vokale hinzufügte. Die Buchstabenfolge deutete damals an, dass Gott unaussprechbar und namenlos war bis zu dem Tag, wo Jesus von Nazareth den Namen Gottes übernahm, Jehova, Vater oder auch die Liebe. Dieser namenlose Gott war in Gott von Urewigkeit dieser Menschgott.  Jesus von Nazareth war der Urmensch. Dieser Gott schuf den Menschen nach Seinem Bilde und Gleichnis.

Ebenso stand es mit Satana. Sie hatte in Gott keinen Namen. Sie war das weibliche Prinzip im Göttlichen, die göttliche Weisheit, wie in Jesus auch das männliche Prinzip ist, die göttliche Liebe. Diese Liebe befruchtete die Weisheit. Daraus gingen innergöttliche Wesenheiten hervor. Aber sie bildeten im Laufe ihrer Liebesregungen Wesenheiten, die nicht mehr in Gott waren, weil sie ein eigenes Ichbewusstsein empfingen. Näherses kann im 5. Kapitel des ersten Bandes der Haushaltung Gottes nachgelesen werden().

Die Träne Gottes oder das große Erbarmen der innergöttlichen Liebe, die später den Namen Jesus Christus annahm, verpflichtete Ihn, einmal mit der gefallenen Satana mitleiden zu müssen.

Einer der größten Atheisten war Friedrich Nietzsche. In seinem Buch „Der Antichrist“ schrieb er: „Gott starb wegen Seines Mitleids, das Er mit den Menschen hatte.“() Dies ist eine Wahrheit. Jesus von Nazareth, der eingefleischte Gott, starb wirklich aus Mitleid für die gefallene Schöpfung. Er musste die ganze Gewalt dieses Leids in den Geiselungen,  der Dornenkrönung und in der Kreuzigung auf Sich nehmen. In schwersten Martern musste Er in Liebe bis zum letzten Blutstropfen alles auf Sich nehmen. Die Gottliebe, die die Träne weinte,  hatte sich zu einem Menschensohn personifiziert. Auch aus den Augen Michaels fiel eine Träne und indem sie der Vater segnete sagte Er zu ihm: „Lieber Bruder Meiner ewigen, unendlichen Liebe, siehe, durch diese deine Träne soll diese Sonne, diese erste und größte, befruchtet sein, damit da aus ihr erfüllt werden soll dereinst der ganze endlose Raum mit zahllosen Kindern ihresgleichen bis dahin, daselbst das ewige Feuer Meiner Gottheit den ewigen Anfang nimmt.“(2.Hgt. 61,29).

Dies war der Grund, weshalb Michael zur gleichen Zeit wie Jesus geboren wurde. Er musste ebenfalls einen Martertod erleben, weil auch Er sich zum Mitleid hatte erregen lassen. Das bewog ihn damals, Jesus nicht als Jünger nachzufolgen. Aber er verstand es damals selbst nicht. Ihm wurde gemäß der göttlichen Vorsehung - ihm unbewusst - eingeflößt, ein Gericht aus der Gottheit auf sich zu nehmen, um bei der Erlösung zu helfen.

Welchen Anteil hat der Himmelsfürst Michael an der Erlösung?

An dieser Stelle zitiert Karl Dvorak einen Vortrag von Wilfried Schlätz Anfang 1981 oder 1982, er konnte das Jahr nicht genau nennen. Wilfried Schlätz habe darin von dem michaelischen und vom johanneischen Geist gesprochen, den jeder Mensch in sich trage. Es hätten sich darüber viele Lorberfreunde empört. Karl Dvorak hält diese Aussage von Wilfried Schlätz für eine göttliche Inspiration.

Weshalb sagte Wilfried Schlätz dies?

Weiter Karl Dvorak sinngemäß: Aus der Träne Gottes wurde der Regulus, aus der Träne des Michael  der Sirius gebildet. Der Regulus ist das Zentralgestirn für die ganze Schöpfung, Sirius ist das Zentralgestirn für unsere Galaxie. Beide Tränen (der Regulus und der Sirius) entsprechen den beiden Geistern in unserem Herzen. Die Mediziner haben in unserem Herzen zwei Bläschen entdeckt. Der eine Knoten, der Sinusknoten, ist der Schrittmacher, der andere Knoten, der Aschoff-Tawara-Knoten, ist der Lebensaufnehmer. Diese beiden Bläschen entsprechen dem Regulus und dem Sirius. Regulus gibt uns die Liebe und Sirius die Weisheit oder das Licht, das auch aus dem Regulus strömt, aber von der Liebe beim Eintritt in die Hierarchie Satanas getrennt wird.

Im körperlichen Herzen strömt das Leben Gottes permanent, im geistig-seelischen Herzen beziehen wir unser Leben vorrangig nur vom Geburtsgeist, dem geistigen Funken im Aschoff-Tawara-Knoten.. Den geistigen Funken im Sinusknoten gibt es nur keimhaft. In ihm ruht der Liebegeist aus Jesus Christus. Diesen Funken hat jeder Mensch mit der Menschwerdung von Jesus Christus erhalten.

Nach der göttlichen Vorsehung wird der große Schöpfungsmensch einmal total verklärt und reine Gottnatur werden. Doch kann er erst dann verklärt werden, wenn der letzte Teufel , der im Stein oder in Naturspezifikaten gebunden ist, wieder gottaufblickend, gottliebend und rein geworden ist. Dies wird noch unendlich lange Zeiten dauern. Aber im siebten Feuersturm werden einmal alle Planeten in die Sonne hineingesogen und im Feuer der Sonne aufgehen. Dies geschieht auch mit allen anderen Sonnen. Sie werden einmal im Regulus aufgehen. Erst dann ist die Materie durchglutet und Gottnatur geworden. Zuvor wird auch die letzte Seele vollkommen vergottet.

Was im großen Weltall geschehen wird, soll sich auch in jedem Menschen vollziehen und sich verwirklichen. Satana ist der Inbegriff aller von Gott entfernten Wesenheiten, die neben dem göttlichen Ich-bin ein Ich gesetzt hatten und dadurch gottgegensätzlich wurden. Das Wort Satana beinhaltet also einen  Zustand , in dem wir von Gott aufgrund unseres Egos separiert sind. Auch unser Ego rebellierte gegen Gott und eiferte Satana nach.

Seit der Erlösungstat von Jesus Christus kann in einem einzigen Erdenleben sehr viel passieren, wenn wir die Träne von Jesus aus der Urka annehmen und  in echter Reue und Liebeshingabe gleich dem Michael oder Sehel weinen, dann verschmilzt unsere Träne unserer Hingabe mit der Träne Jesu Christi zu einer Träne des Erbarmens. Dann empfangen wir das lebendige Wasser für unsere Seelentaufe. Die Taufe mit Wasser ist die Vorbildung der seelischen Wiedergeburt.

Wir müssen aber nicht nur durch das Wasser wiedergeboren werden, sondern auch durch Geist oder durch Feuer, wie Jesus dem Nikodemus gesagt hat.

Wolfgang Amadeus Mozart hat dieses Thema aufgegriffen und den Durchgang durch Wasser und Feuer in seiner „Zauberflöte“() dargestellt und vertont. Das Dualpaar muß am Ende ihrer Prüfungen durch Wasser und Feuer gehen. Dies waren ihre letzten Bewährungsproben.

Diese Bewährungsproben  müssen wir ebenfalls durchlaufen. Als geteilte Menschen, als Mann und Frau vereint, müssen wir den Weg beginnen. Wir halten die Zauberflöte Gottes in Händen, sie schützt uns vor den Angriffen der Unterwelt und der Hölle in unserer eigenen Seele. Aus der Zauberflöte fließt der Ton des lebendigen Wortes. Erklingt in uns der Ton des lebendigen Wortes, verlieren alle Teufel um uns und in unserer Niederseele oder Aura ihre Macht, sodaß sie uns nichts mehr anhaben können. Als Paar durchschreiten wir  Wasser und Feuer, ohne dass uns das Wasser verschlingt und das Feuer verbrennt. Wir können dies aber nur mit unserem Dual erleben. Erst bei einer Dualzusammenführung ist es möglich, die Barrieren zur Gottvereinigung gemeinsam zu durchschreiten.

Im Alleingang ist dies schwer möglich. Satana ist die Verursachung des Dualproblemes. Sie war das weibliche Prinzip des Göttlichen. Denken wir an eine Ellipse. Gott hatte für jeden Vollmenschen einen zweiten Brennpunkt gebildet und in das zweite Zentrum ein Spiegelbild aus Sich gestellt, in dem das weibliche Prinzip vorherrschte. Im ersten Zentrum blieb Gott, Jesus Christus, der noch namenlos war, mit seinem männlichen und weiblichen Prinzip in Sich zurück. Durch das Nachlaufen Seiner Liebe fing Er die sich im All zerstreuende Wesenheiten der Satana auf. In der sich bildenden Hierarchie Satanas, die einen Großmenschen ausmacht,  mussten göttliche Weisheit und göttliche Liebe seit dem Fall Adams getrennt werden. Seitdem gibt es Mann und Frau, zuvor gab es Vollmenschen, die als  Adam die Prüfung nicht bestanden haben.

Das männliche Prinzip, Seine Gottliebe, musste aktiv werden, um die göttliche, verunreinigte Weisheit in dem in Mann und Frau geteilten Menschen zu erlösen. Satana und ihr Anhang hatten in sich eigene Ichkräfte entwickelt, sie wurden nach und nach zur Seelensubstanz und schließlich materiell durch den Liebewillen oder durch das Gericht Gottes gefangen. Die feste Materie ist einerseits Gericht Gottes, andererseits das Sprungbrett für unsere Rückkehr ins Vaterherz. Gericht und Erlösung sind in der Materie und  in den sich daraus entwickelnden Wesenheiten bis zum Menschen eingeschlossen.

Eingeschlossen ist als das vordem göttliche Mutter- oder weibliche Prinzip und wir können uns entscheiden, wie wir die Materie annehmen. Wir haben die Wahl.

Wir können sie als ein feindliches Produkt des göttlichen Zornes annehmen, dann erscheint uns auch die Welt grimmig, voller Empörung, Krieg, Leid, Elend und Not, dann machen wir unser Fortschreiten schwer.

Wir können die Materie aber auch als einen Schulungsort der Liebe als eine kleine Schaubühne annehmen, auf der wir eine kurze Zeit eine Rolle spielen. Dann besteht die große Chance, die Probe zu bestehen, wenn wir unsere Liebe entfalten, die wir von Gott annehmen und die uns wieder zur Einheit mit Ihm führt.

Dieses Hochziel können wir erreichen. Wir bleiben leidfrei in der Gottliebe. Wir erleben Schmerzen oder Leid, wenn wir uns der Gottliebe verweigern.

Die Materie und die darin frei werdenden Wesenheiten können uns als das Böse verlocken und in Höllenbereiche verführen. Die Materie kann aber in uns auch wieder zu einer Mutter werden, zu einem fruchtbaren Mutterboden, auf dem wir hier im Irdischen weilen. Dann achten wir auf das vierte Gebot Gottes. Danach sollen wir das väterliche und mütterliche Prinzip ehren. Jesus hat uns in der Geistigen Sonne erklärt, dass dieses 4. Gebot nicht so sehr den Gehorsam der Kinder gegenüber den Eltern betrifft, sondern unseren Gehorsam gegenüber Gott und Kirche. Wir sollen Gott über alles lieben, aber auch die Hierarchie Satana als Grundlage zur Rückführung unserer Seele, die im Grunde aus Licht besteht und in reines Licht zurückgeführt werden muß, in die göttliche Weisheit, dem mütterlichen Prinzip aus Gott.

In unserer Seele befindet sich der Geistfunke aus Gott, den wir auch den Geburtsgeist, den Weisheitsgeist aus Gott nennen, und seit der Menschwerdung von Jesus haben wir einen Urgeist aus Gott, Seinen Liebesgeist. Unser Geburtsgeist war bis zur Menschwerdung von Jesus verunreinigt. Wir können ihn auch mütterlichen Geist oder michaelischen Geist nennen, wie wir bereits gehört haben. Mit der Menschwerdung von Jesus wurde dieser Geist gereinigt. Er befähigt uns aber nur, seelisch wiedergeboren zu werden. Als seelisch Wiedergeborene können wir noch nicht den Demutsstrom überschreiten, um in den eigentlichen Himmel zu kommen. Dann verharren wir im paradiesischen Zustand und bleiben damit in den Luftringen der Erde haften. Wir laufen in den Luftringen  Gefahr, wieder auf der Erde inkarniert zu werden.

Bis zur Menschwerdung von Jesus hatten die Menschen nur den Geburtsgeist. Der Sinusknoten im Fleischherz wurde nur vom göttlichen Leben gespeist, das in den Menschen über den Atemstrom und über die Speise einfließt. Seit der Menschwerdung von Jesus wurde den Menschen ein neuer Geist geschenkt, den wir Urichgeist nennen können. Im Großen Evangelium wird nur vom Urgeist oder Urich gesprochen. Es ist der reine Liebegeist aus Jesus. In seiner Wirksamkeit wird er der Heilige Geist genannt und entspricht in uns dem Regulus, während der Geburtsgeist dem Sirius oder dem michaelischen Geist entspricht.

Jeder Mensch hat jetzt diesen Liebegeist. Dieser wird aber erst wirksam, wenn der Mensch Jesus von Nazareth für seinen einzigen Gott und Vater hält, Ihm in der Liebe nachfolgt, seine Gebote hält und den Nächsten liebt wie sich selbst.. Wenn das geschieht, nimmt der Mensch den Liebegeist an und mit der Annahme vollzieht sich im Menschen ein Wunder. Der Mensch erlebt den Tag seiner Eingeburt.

An diesem Tag flammt der Urichgeist auf, durchbricht die Hülse und flutet in den Geist über, den wir Geburtsgeist oder michaelischen Geist nennen. Dies ist erst der Beginn unserer geistigen Wiedergeburt. Bis zur völligen Verschmelzung kann es noch sehr lange dauern, wie wir bereits gehört haben. Wenn wir völlig geistig wiedergeboren sind, dann haben sich Geburtsgeist und Urichgeist verschmolzen. Deswegen wird in der Offenbarung durch Jakob Lorber nur noch von einem Geist, dem göttlichen Geist gesprochen. Dies macht das Lorberwerk etwas schwierig.

Die Vollverschmelzung erfolgt erst im Zustand des Himmels. Damit dies geschehen kann geschieht auch äußerlich etwas. Der Mensch befindet sich mit der Annahme des Liebegeistes aus Jesus in flammender Liebe. Die flammende Liebe kommt noch aus einer persönlichen Geistprägung, die irgendwie vom Geschlecht geprägt ist. Der eine ist Frau, der andere Mensch Mann. Die Liebe in einer Frau oder in einem Mann kann die reine Jesu-Liebe noch nicht annehmen. Er muß zu uns noch ebenso wie zu Maria Magdalena sagen: „Rühre Mich nicht an!“

Was geschieht, wenn ein Mann oder eine Frau zu Jesus kommt? Jesus schiebt dem Mann die Frau in sein Blickfeld und sagt: „Dies ist Deine Frau! Diese Frau  wird die erloschene Sonne in deinem Herzen voll beleben.“ 

Wenn eine Frau zu Jesus kommt, wird ihr ein Mann vorgeschoben und ihr wird gesagt: „Das ist dein Mann, er wird dich in Deiner Liebe zu Mir erwecken!“

Dies ist eine Dualzusammenführung. Sie geschieht in der Regel erst im Paradiese, weil sich die Paare hier auf Erden nur noch selten finden. Bei den ersten Menschen war dies die Regel.

Im Paradiese werden die Duale wiedergeboren. Dies kann sehr lange dauern. Der Herr sagt zu Jakob Lorber: „Aus der Hölle kann Ich euch schnell befreien, aber aus dem Paradies ist dies unendlich schwer!“ Die Wonnen, Freuden und Seligkeiten im Paradiese halten uns immer wieder fest. Die Verschmelzung des göttlichen Liebe- und Weisheitsgeistes dauert so lange bis auch die Duale verschmolzen sind. Dann gibt es nicht mehr ein Weibchen und ein Männchen, sondern beide sind jetzt ein Vollmensch, ein Hermaphrodit. Erst als Hermaphrodit befindet sich der Mensch im höchsten Himmel.

Als Jesus gefragt wurde, was geschieht, wenn der Mann mehrmals heiratet, weil ihm die Frauen gestorben sind. Welche Frau erhalte ich im Jenseits?  Da hat Jesus zu ihm gesagt: „Im Himmel wird weder gefreit, noch lässt man sich freien!“  Er sprach vom Himmel und meinte nicht das Paradies. Im Himmel sind wir bereits Vollmenschen. Da haben wir keine tierischen Zeugungsglieder mehr, wie der Herr durch Jakob Böhme sagt. Da haben wir auch keine Ausgänge und Därme. Es gibt auch keine äußere Mundspeise mehr. Dann sind wir unsterbliche Vollmenschen geworden, so wie Adam vor seinem Fall war. Erst in diesem Zustand sind wir  geistig wiedergeboren. Bis dahin ist es ein langer Weg.

In der geistigen Wiedergeburt befinden wir uns im Ausgangskanal der Hierarchie Satana. Wir befinden uns wie ein Baby kurz vor der Geburt aus dem Mutterleib als gewordenes Gottkind im Ausgeburtskanal der Satana. Hier haben wir die Gottkindschaft erreicht. Wir werden aus der Hierarchie Satana in die Windeln der Gottheit des väterlichen Herzens ausgeboren.

Der Ausgeburtskanal befindet sich aber nicht hier auf Erden, sondern im Herzen der Satana, des himmlischen Großmenschen. Es wird aus dem Herzen der Satana geboren!  Dies hat uns der Herr auch bei den Sonnenfrauen dargestellt. Er hat gesagt, dass die Sonnenfrauen, die ein Kind bekommen, aus ihren Herzen gebären. (Erinnern wir uns an die Einwände von Dieter U. im letzten Jahr?)

So geschieht es auch auf dem Saturn. Dort rötet sich die Brust, ein Kind wird daraus ohne Zerreißung wie hier auf Erden geboren.

Im Vollmenschen wird der neue Mensch im Sonnengeflecht gezeugt. So sollten wir auch in Adam gezeugt werden, wobei Adam für alle Vollmenschen steht, die aus dem Herzen Gottes kommen. Der Herr hat durch Lorber gesagt, dass wir alle aus dem Herzen Gottes kommen!

Wir werden also aus dem Herzen Satanas herausgeboren und gelangen in das Herz Gottes als selige Gottkinder. Dies ist kein kurzer Weg. Der Ausgeburtskanal geht über Sirius/Regulus und über die Spirale des göttlichen Jenseits. Jesus Christus ist sozusagen innerhalb der Hierarchie Satanas der Ausgeburtskanal aus dem Herzen der Mutter in das Herz des Vaters, also aus dem Herzen der Weisheitssphäre in das Herz der Liebessphäre, die wir Jesus Christus nennen. Hier wird von Herz zu Herz geboren! Es liegt Herz an Herz und wir werden von einer Ebene zu einer anderen Ebene hinübergeholt und verwandelt. Dies erfordert eine ungeheure große Anstrengung.

Wir aber haben bei der ganzen Arbeit eigentlich nicht schrecklich viel zu tun. Wir müssen offen sein, dann ist unser Herz in totaler Liebe entflammt, die nun eine reine Liebe geworden ist, die von unserem himmlischen Vater angenommen werden kann. Wenn es uns gelingt, unser Herz in reiner Gottliebe zu erwecken, dann flippt unsere Seele aus unserem Fleische aus und geht auf Seelenreise. Dies kann in der Meditation geschehen.

Als Sadhu Sundar Singh in höchster Extase seiner Verinnerlichung gelangt war, ging seine Seele aus dem Körper. Große Ameisen überfielen seinen Körper und frassen ihn an. Er hat es nicht spüren können, denn er war in göttlichen Bereichen. Als er sich wieder im Körper befand, konnte er seinen Körper aber wieder kraft seines Geistes heilen.

Sadhu war Buddhist und Yogi, Anhänger der Sikhs. Er lebte in Indien und war ein Christenverfolger. Er verbrannte die Bibeln. Aus seinen Handlungen heraus bildeten sich in seiner Aura  negative Wesenheiten, die ihm zusetzten und Selbstmordgedanken einflößten. Entsprechend seiner Liebe zu Gott suggerierten ihm diese Wesenheiten: „Wenn Du Deinen Gott liebst und für den Du so viele Bibeln verbrannt hast, wenn Du Deinen Gott nicht sehen kannst, dann gibt es ihn doch auch nicht. Wünsche Dir, dass Du ihn einmal siehst, zwinge ihn dazu. Sage ihm, dass Du Dich vor einem Schnellzug wirfst, wenn er Dir nicht erscheint.“

Sadhu gehorchte diesen Eingebungen und wollte schon seinen Kopf auf die Schienen legen. Da stand vor ihm eine helle Gestalt, die er nicht kannte. Es war keine Gottheit seiner Religion. Diese Erscheinung sagte zu ihm: „Warum verfolgst Du Mich, Ich bin Jesus!“  Von da an wurde Sadhu Christ. Sein reicher Vater verstieß ihn. Sadhu ging auf Reisen. Melzer hat seine Visionen und Erlebnisse gesammelt. Im Lorber-Verlag gibt es ein Buch über Sadhu Sundar Singh. Wer es liest, erkennt Lorber und Swedenborg in indischer Fassung.

Um 1920 kam er nach Europa, um die Christen kennenzulernen, von dessen Religion er fortan begeistert war. Er war aber ganz enttäuscht, als er sie kennenlernte. In der römisch-katholischen Kirche durfte er keine Vorträge halten. Nur die Ev. Kirche öffnete ihre Tore. Im Jahre 1925 verschwand er plötzlich und wurde nicht mehr gesehen. Zuvor hatte er noch eine Begegnung aus der anderen Welt. Ihm erschien Emanuel Swedenborg und sagte zu ihm: „Sadhu lies meine Schriften, die mir Gott gegeben hat. Er las sie alle und bemühte sich um ihr Verständnis. Dies ist ein erfreulicher Beweis, dass die Swedenborg-Schriften eine Seele sehr fördert, selbst eine solche Seele, die schon Gott erlebt hatte. Dies ist ein Fingerzeig für uns, dass auch wir uns bemühen sollen, die Swedenborg-Schriften zu lesen und zu verstehen. Daß sie tiefe Weisheiten enthalten, hat uns Jesus im Lorber-Werk bestätigt.

Für uns Christen ist Sadhu eine östliche Bestätigung unserer Gläubigkeit, die wir aus den Lorber-Werken empfangen haben.

In Bezug auf Satana ist noch zu bemerken, dass wir Angehörige der Satana bleiben, auch wenn wir noch so fromm leben und schon beginnen, im Geiste wiedergeboren zu werden. Wir stehen auch dann noch in der Gefahr, in ihrer Hierarchie hängen zu bleiben. Wir müssen uns immer wieder demütigen. In der Demut erkennen wir, dass Jesus unser wahres „Ich-bin“ ist, unser wahrer Vater. Dieser wahre Vater ist der Einzige, der uns aus der Umschlingung der Satana herauslösen kann. Er ist die einzige Hebamme, die uns zur Geburt aus unserer Urmutter verhilft.

Verteufeln wir die Urmutter nicht. Diese Urmutter ist die Trägerin unseres gebundenen Lichtes. Sind wir dieser Urmutter dankbar, an ihrer Brust haben wir die Milch Gottes zu saugen gelernt. Durch unsere Urmutter haben wir eigentlich unser Verständnis für Gott mit der Milch oder den Buchstaben empfangen, die unser Lichtbehältnis aus ihr aufgenommen hat. Sie ist äußerlich wohl die böse Luzifera, innerlich aber ist sie die Reine, die Pura, sie ist die Purista, die die Hütte bestellt, in der das Feuer im Herde immer brennt, das Feuer Seiner Liebe.

Im Allerinnersten ist Satana die Maria, die unter ihrem Herzen den lebendigen Jesus Christus trägt, der uns zu Bethlehem unserer Liebe geboren wird.

Wenn wir das erkennen dürfen, verstehen wir auch die Natur um uns, wenn sie auch noch so vergänglich ist. Sie ist unsere Mutter. Wenn wir in unsere Umwelt hinausblicken, die Berge, die Wälder, den Himmel, die Wolken, die Sonne, nachts den Mond und die Sterne  sehen und die Menschen in weiter Gottentfernung und in ihrem gebrechlichem Körper, dann nehmen wir dies alles als die Kleiderfalten unserer Mutter. Es sind die Falten, an denen wir uns als Kinder festzuhalten gelernt haben, bis wir richtig gehen konnten. Vergessen wir nicht, dass wir Luzifera, unsere Urmutter brauchen, um groß zu werden. Lieben wir diese Mutter. Je mehr wir sie lieben können, je eher wird sie die reine Jungfrau Maria werden. Denken wir daran, dass wir sie einst selbst zur Hure gemacht haben, indem wir uns vom göttlichen Bewusstsein abbrachen, ein Eigen-Ich wurden und in Selbständigkeit und trotzend gegen Gott Widerstand geleistet haben.

Bildbetrachtungen, die das vorstehende Thema ergänzen

1.

Die alten Weisen hätten die Planeten, sagt Böhme, nach diesen sieben Eigenschaften der Natur benannt, »aber sie haben noch viel mehr darunter verstanden, nicht allein die sieben Sterne, sondern auch die siebenerlei Eigenschaften in der Gebärung aller Wesen.

Es ist kein Ding im Wesen aller Wesen, das nicht sieben Eigenschaften in sich hat; denn sie sind das Rad des Zentrums, die Ursachen des Sulfur, in welchem Mercurius den Sud der Angstqual macht«.

Alle Sieben »werden ineinander und zugleich geboren, keiner ist der erste, keiner der letzte«.

J. Böhme,

Wir sehen zwei Herzen, Wenn wir vollendet sind, ist unser zweites Zentrum (Ellipse) gottdurchstrahlt!  

 

 

2.

 

Jakob Böhme geht von der freien Wahl des Menschen zwischen Zorn. Und Liebewelt aus.

»Hier hast du drei Reiche, in welcher du wesen willst, danach machst du werke«.

Der Mensch sei geschaffen aus einer »zwiefältigen Sonne.

Die inwendige geistliche Sonne verkörpert der göttliche  Hermaphrodit.

Er ist die Personifikation der uneigennützigen Alchemie, bestehend aus »Jesus, der männliche Stein der Reinigkeit« (Mercurius/Geist) und »Maria, der frauliche Stein der Lieblichkeit« (Luna/Körper). Ihre Einigkeit ist Gottvater (Sol/Seele),  der »Ölstein«, der wider alle Anfechtungen des Teufels stärkt.

(Buch der heiligen Dreifaltigkeit von J. Böhme)

 

 

 

3.

P. O. Runge,

Ein Paar in Rosenblüten,

durch den Schlangenring der

Ewigkeit getrennt,  1803

 

 

 

4.

                                                       

In ihrer vierten Vision erscheint der Hildegard von Bingen (1098-1179) ein »übergroßer heller Glanz, der wie in zahllosen Augen flammte und seine vier Winkel nach den vier Himmelsgegenden richtete

«. Dies ist die Allwissenheit Gottes, in deren Mitte »ein anderer Glanz erscheint, gleich dem Morgenrot in Purpurblitzen leuchtend«. Aus dieser himmlischen Matrix rührt die rote Feuerkugel der Seele, die den Embryo im Mutterleib belebt.

Es erscheinen Gestalten, die verschieden fetten Käse in Tongefäßen tragen, der zum Teil mit Fäulnis vermischt ist.

Dies sei ein Bild für die Samen der Menschen mit ihren verschiedenen Veranlagungen.

Hildegard von Bingen,

Scivias (Rupertsberger Kodex), 12.Jh.

 

Die Vision kann aber auch für die Eingeburt herangezogen werden. Jesus erwacht in uns, in der Maria, der göttlichen Weisheit, die für unser Licht in unserer Seele aus der Urmutter steht.

Unsere Seele wird hier als Ei angedeutet, bevölkert von engelhaften und teuflischen Wesenheiten.

 

 

 

 

5.

                                                                                        

 

Das Dual hat sich gefunden.

Der Mann brachte die göttliche Liebe ein (roter Engelsflügel), die Frau die göttliche Weisheit (weißer Engelsflügel)

Sonne (Urliebe) und Mond (Geburtsgeist) haben sich vereint. (Ringe im roten Flügel)

Der Rahmen deutet an, dass sie sich bereits in der goldenen Aue befinden und auf Jesus warten.

(Eigene Deutung, Im Buch "Alchemie und Mystik" von A. Roob wird dieses Bild anders gedeutet) 

 

 

S. Trismosin, )das Gemälde wurde anders gedeutet)