17. bis 28 Kapitel aus der Kindheit und Jugend Jesu 

Ich wünsche dir  Gottes  Segen  und  Liebe,  Freude, damit die  Lilie  des  göttlichen Wortes wie die Lilie auf dem Felde aufgehe, die neue  Liebe  zu Gott,  unserem  Vater,  zu  unserem  geliebten Herrn Jesus Christus.  

Lasse die Sorgen draußen, bekümmere dich nicht. Lasse  dein  Herz in  Liebe  aufflammen, lasse  deinen  Körper  von  der  Liebe  durchstrahlen und  sei  ganz  bei  diesen  Worten.  Wir wollen gemeinsam  das  Leben  Jesu  verfolgen  und   Seine  Lehre  hören, in unser Herz einfluten lassen, damit Friede  und  Freude werde. Dein Atem ist der Segen der göttlichen Liebe und Weisheit. 

Die Wehmutter sprach zu Josef, höre,  es  ist  alles  gelöst  und  das  Kindlein geboren, aber laß mich  nun  aus  der Höhle  treten,  denn mir fällt es schwer, hier zubleiben, da ich  empfinde,  daß  ich  nicht rein genug bin, um die zu heilige Nähe  meines  und  deines  Gottes und Herrn zu ertragen.

Als Josef diese Worte der Wehmutter hörte,  erschrak er  völlig,  sie aber eilte ins Freie.  

Jauchzen und frohlocken wir, Jesus ist zu  Bethlehem  geboren.  Wir dürfen es im Glauben an das Wort wieder erleben. Die Liebe Gottes  wurde Mensch.                                                                       

Der Wehmutter kam ihre Schwester Salome  entgegen,  sie  war ihr nachgefolgt, weil ihr das Gesicht  ihrer Schwester bekannt war, die Vision der Menschwerdung Jesus Christi. Salome  war mißtrauisch, sie sprach: „So wahr  Gott  lebt, ich  kann  nicht eher glauben, daß eine Jungfrau geboren  habe,  als  bis  ich  sie  mit  meiner eigenen Hand untersucht habe.“ 

Hier wird unser Zweifel Salome genannt. Zweifeln wir nicht auch an  der Gewalt des lebendigen Wortes Gottes ? Wollen wir nicht mit Händen greifen, was wir eigentlich glauben dürfen ?  

So geschah es auch der Salome! Sie wollte mit  Händen  greifen.  Sie ging in die Höhle, ging zur Maria. Als sie aber Marias Leib anrührte, um sie zu untersuchen, ob sie noch eine  Jungfrau  sei, da  erhob  sie alsbald ein gewaltiges Geheul und schrie überlaut: „Wehe mir,  meiner Gottlosigkeit wegen, und meines großen Unglaubens willen, dass ich habe wollen diesen ewigen lebendigen Gott versuchen,  denn  sehet her, meine Hand verbrennt im Feuer des göttlichen Zornes  über mich Elende.“ Nach diesen Worten  fiel  Salome  vor  dem  Kindlein auf ihre Knie nieder und sprach:„O Gott meiner Väter, Du allmächtiger Herr aller Herrlichkeit, gedenke mein, daß auch  ich ein  Same  bin aus Abraham, Isaak  und Jakob, mache mich nicht  zum  Gespött vor den Söhnen Israels, sondern schenke mir wieder meine gesunden Glieder.“

Alsbald stand ein Engel des Herrn neben der Salome  und sprach zu ihr :„Erhört hat Gott der Herr dein Flehen. Tritt  zu dem Kinde  hin und trage es und es wird dir darob ein großes  Heil  wiederfahren.“ 

So tat es die Salome, sie nahm das Jesus-Kindlein auf die Arme und ward wieder geheilt. Da pries sie laut ihren Gott und Vater in  Jesu. Sie eilte hinaus und verkündete das  Wunder  der  Wunder , was  ihr  geschehen war. Aber eine Stimme kam von oben und sprach zu Salome: „Salome, Salome, verkündige ja niemand das Außerordentliche dieser Begebenheit, denn die Zeit muß erst reif werden, wo der Herr von Sich Selbst zeugen wird durch Worte  und  Taten.“  Darauf  verstummte Salome.

Die Söhne Josefs aber waren in der Höhle und waren  müde  geworden  von  der langen  Reise  und  fragten  ihren  Vater:  „Sollen  wir nicht schlafen  gehen ?“ Josef  sagte: „Kinder, ihr  sehet  ja,  welch eine endlose Gnade von oben uns  widerfahren ist, daher solltet  ihr wachen und Gott loben und preisen mit mir. Daher sollen  auch  wir nicht schläfrig sein. Gehet hin und rühret das  Kindlein  an  und  ihr werdet vollkommen munter  sein.“  So  geschah es,  der kleine Jesus lächelte sie an und streckte seine Hände nach ihnen aus.

Es ist verständlich, daß sich alle sehr wunderten über  das  Geschehen in der Höhle. Sie beteten das Kindlein an und erfreuten sich an  dem Kindlein. Josef sagte nun: „Lasset den  Esel  und  den  Ochsen um uns sein, denn die Tiere werden sich um uns lagern und  werden uns durch ihren Hauch und ihre  Ausdünstung wärmen.!“

So erlebten alle das Wunder der Menschwerdung.                                      

Vielleicht können auch wir  dieses  Wunder  im  Gefühl  und  in  der Wärme  unseres Herzens erleben. Freuen wir uns über die Liebe und Gnade Gottes. Dieses Wunder der Menschwerdung Jesu Christi, das Erleben in der Höhle, die  Gefühle,  die  alle  empfanden,  später  die Hirten, die drei Weisen,  Kornelius  und  alle,  die  dabei  waren,  die Engel des Himmels, diese Gefühle zu erleben, daß Gott einmalig, nie wiederkehrend ins Fleisch eines Menschen  hier zur Welt gekommen ist, als Manifestation Seiner Liebe, dieses Wunder, wer  will es nicht erleben?  

Der berühmte, romantische Tonkomponist Robert     Schumann  erflehte einmal  von Gott, dieses  Wunder  zu  erleben. Da  komponierte  er  seine  „Träumerei“. Versuchen auch wir, in dieser Träumerei die Liebe und die Weisheit  im Knäblein zu erfahren.

Salome  kam  noch  einmal  zurück  und  sprach  ganz  gerührt: „O Schwester,  die  Tiere  scheinen mehr zu sehen als wir. Was wir uns noch kaum zu  denken getrauen, da  beten schon die  Tiere  den  an,  der sie erschaffen hat. Glaube mir Schwester,  so wahr Gott lebt, so wahr ist hier vor uns der verheißene Messias.“

Doch nicht nur in der Höhle, auch  draußen  vernahmen die  Hirten  und die Tiere die Menschwerdung Gottes.  

So geschieht es auch uns am Tage der Eingeburt. Auch  wir  erleben  dieses Wunder. 

So erlebten es auch damals die vielen Hirten  und  Engel  des  Himmels und  alle  Räume  des  Firmamentes  erfüllten  sich,  Myriaden  leuchtender Engel waren zugegen. Das sahen die Söhne Josefs  und  alle  wunderten  sich.  Dann  hörten  sie  die  mächtigen  Chöre  der Engel: „Tauet herab, ihr Himmel, den Gerechten! Friede den  Menschen auf der Erde, die eines guten Willens sind! Und Ehre sei Gott in der Höhe in Dem, der da kommt im Namen des Herrn!“ 

Heilig ist der Herr, unser Vater. Er  ist  Mensch  geworden  in  Jesus  von Nazareth. In diesem kleinen Kindlein liegt Er nun  in der  Krippe  und alle kamen, die Hirten und Engel und beteten das Kindlein an. 

Josef blickte ganz erstaunt nach dem Kindlein und sprach: „O großer Gott, was ist denn das ? Hast Du Selbst Fleisch angenommen in  diesem Kinde ? Hast Du aber Fleisch angenommen  in  diesem Kinde, o Herr, was ist denn nun mit dem Tempel und mit dem Allerheiligsten? Ein Engel trat nun zum Josef hin und  sprach: „Frage  nicht und sorge dich nicht, denn der Herr hat die Erde erwählt zum Schauplatz Seiner Erbarmungen und hat nun  heimgesucht  Sein  Volk,  wie  Er es vorhergesagt hat durch den Mund Seiner Propheten. Was  aber  nun geschieht vor deinen Augen, das geschieht nach dem Willen  dessen, der da ist heilig, überheilig.“  Nachdem  der  Engel  dies  gesagt  hatte, verließen sie Josef, beteten nochmals an und das  Kindlein  öffnete Seine Händchen und lächelte sie an. Als die Sonne aufging,  verschwanden die Engel, aber die Hirten blieben  und  erkundigten  sich bei Josef. Josef  sprach,  was  er  fühlte: „Höret  wie  wunderbar  das Gras aus der Erde wächst, also geschah auch dieses Wunder. Wie ich aber nicht weiß wie das Gras wächst, so wenig weiß ich auch von diesem Wunder kundzutun. Gott hat es also  gewollt,  das  ist  alles , was ich euch  sagen kann.“ 

Vielleicht kann dein Herz empfinden, was du gelesen oder deine Ohren vom    Band  vernommen  haben.  Vielleicht  kannst  auch  du  die  Segnungen der Menschwerdung  Gottes in deinem Herzen empfinden. Kannst du es nicht,  dann  atme  einmal tüchtig ein und wieder aus und denke daran, dieser Odem ist göttliche Liebe und Licht, die zu dir kommen.  

Josef  hatte  nun  seine  Sorge wegen der Beschreibung, da sagte ihm die Wehmutter: „Höre  mich  an,  siehe, ich kenne  jemanden, der dir  helfen könnte.  Der Hauptmann, der  die Beschreibung besorgt, heißt Kornelius und wohnt in meinem Haus. Er ist einer der Ersten  in  der  Stadt, er hat dort seine  Amtsstube. Er ist zwar ein Heide, aber  sonst  ein guter Mensch. Ich gehe zu  ihm  und zeige ihm dieses Wunder an. Dann wird die Beschreibung gut und  unkompliziert  gehen.“  Dieser Antrag gefiel unserem Josef.

Die Wehmutter traf den  Kornelius  an. Er  war noch  sehr jung  und  schlief noch.  Er glaubte ihr sofort.„Aber  ich  will  dennoch  mit  dir hingehen,  denn ich fühle einen starken Drang dazu.“  So eilte er mit ihr  zur  Höhle.  Als  Josef  Kornelius  sah,  da erst lobte er Gott und sprach ganz gerührt: „O Gott,  wie  gut  bist  Du,  daß Du gar das in Freude verwandelst, wovor ich mich am meisten gefürchtet habe. Darum Dir allein alles Lob und alle Ehre!“ 

So  empfing  Josef  Kornelius,  fiel ihm zu den Füßen. Kornelius aber zögerte. Er hatte irgendeine Scheu,  in die  Höhle  einzutreten.  Dann  überwandt er sich doch und  sagte  zu  Josef: „Laß mich  hineintreten und sehen wie du hier gelagert bist.“Und so führte Josef Kornelius in die Höhle. Als Kornelius das Kindlein erblickte, wie  es  ihm  entgegenlächelte, da erstaunte er ob solchen  Benehmens  des  Kindleins und fragte: „Beim Zeus, das ist selten,  ich  bin  ja wie neugeboren, noch nie habe ich eine  solche  Ruhe  und  Freude  in  mir  gewahrt. Fürwahr, heute sind Geschäftsferien, und ich bleibe euer Gast.“ 

Lassen wir die Welt ruhen, nehmen wir für ein paar Augenblicke die Stimmung der Freude wahr, die da Kornelius empfinden konnte. Bedenke, was  Josef in der Entsprechung bedeutet, deinen Verstand, er neigt sich. Und Maria,  deine  Liebe,  sie  hält  das Kindlein im Arm. Und Kornelius ist unser Wachbewußtsein, das  noch  keine  Ahnung hat von Gott und den ersten Kontakt mit dem  göttlichen  Wort  aufnimmt, das er vielleicht zum ersten Mal hört von  Gott.  So ist es mit unserem   Kornelius,  unserem  Wachbewußtsein. Es  ist  noch  ganz heidnisch und denkt an die Welt, hat Sorgen  um  die  Welt  und  hat  vergessen, daß Gott eigentlich in seiner Mitte, in der Höhle des Herzens, in der Krippe Mensch geworden ist, zwischen Ochs  und  Esel.

Der Ochse verkörpert unsere natürliche, menschliche Liebe und  der Esel  verkörpert unseren natürlichen menschlichen  Verstand.  Beide  geben alles ab, was sie an sich haben, ihre ganze  Körperwärme, damit der Geist Gottes in der Liebe erwachen kann. Sie lassen die  Liebe zu, die sie eigentlich von  Gott  bekommen  haben.  Ist  das  nicht seltsam?   

Kornelius erkundigt sich über  den  Messias.  Josef  ist  dabei  ganz  verlegen, denn er weiß ja irgendwie, daß sein Kindlein der Messias  ist. Da kommt  die heikle Frage des Hauptmannes Kornelius wegen Maria und ihrer Empfängnis. In  ihm  steigt  auch  ein  Zweifel  auf. Vielleicht  hat  der  alte  Josef all dieses nur als Entschuldigung genommen. Er wußte, daß die  Juden  darauf  die  Todesstrafe  gesetzt hatten. Da sprach Salome zu ihm. „Höre  mich  an,  Kornelius,  bei  aller deiner  großkaiserlichen  Vollmacht, habe ja mit dieser armen und dennoch endlos reichen  Familie  nichts   Ernstliches   und  Gesetzliches zu schaffen. Denn du kannst es mir glauben und ich stehe mit  meinem  Kopfe  für  die Wahrheit: Dieser  Familie  stehen  alle  Mächte der  Himmel wie die deiner eigenen Arme zu Gebote, davon ich die lebendigste  Überzeugung  erhalten habe.“  Auf diese Worte der Salome stutzte der Kornelius  gewaltig  und sagte. „Auch Roms heilige Götter, Roms Helden und Waffen ? Und unsere  unbesiegbare Macht ? O Salome,  was  redest  du ?“ Salome aber  sagte:  „Ja, wie du gesagt, also ist es, davon habe ich mich  lebendig überzeugt.“  „Fürwahr“,  sagte Kornelius, „wenn du recht hast und sich diese Sache mit dieser Familie so verhält, so gehorcht  dieser  Familie sogar unser Gott Apollo. Also muß hier Zeus sein, der mächtigste aller Götter, und es scheint sich die Zeit Deukalions und der Pyrrha zu  erneuern; wenn aber das der Fall ist, so muß ich  solch  eine  Begebenheit ja sogleich nach Rom vermelden ?!“

Bei diesen Worten erschienen  plötzlich  zwei mächtige Engel,  deren  Angesichter leuchteten wie die Sonne und  ihre Kleider wie der  Blitz  und sie sprachen: „Kornelius, schweige  sogar  gegen  dich,  was du  gesehen hast, sonst gehst du und Rom heute  noch  zugrunde.“  Hier überfiel dem Kornelius eine große Furcht und die beiden Engel  verschwanden. Er aber ging zu Josef hin und sprach: „O Mann, hier ist endlos  mehr  als  ein werdender König der Juden. Hier ist der, dem alle  Himmel gehorchen, dem alle Himmel und Höllen zu Gebote stehen.  Daher  laß  mich  wieder  ziehen, denn ich bin es nicht wert, in solcher Nähe Gottes mich zu befinden.“ Josef  war über diese Worte des Kornelius sehr erstaunt, besann sich gleich und sagte zu ihm, er solle doch trotzdem bleiben. Denn der schönste und herrlichste Ort wäre doch dort zu sein, wo Gott Mensch geworden ist. So blieb Kornelius,  freute  sich und sorgte für die heilige Familie. In  der  Höhle  ließ er drei Zelte errichten, ein Zelt für Maria, eines für sich und für  Josef  und seine Söhne und eines für die Wehmutter und ihre Schwester. Das Zelt von Maria ließ er gar herrlich einrichten,  auch einen  Kochherd ließ er bringen  und  die  Knechte legten Holz darauf, um die  Höhle  zu  erwärmen, die in dieser Jahreszeit ziemlich kalt war.

So  verweilte  nun  Kornelius bei der heiligen Familie in der Grotte. Nach  einer  Weile  sagte Kornelius zu Josef, obwohl die Sonne nimmer den Horizont verlasse, denn die  Sonne war  all die Zeit  stillgestanden am Horizont. Josef erwiderte: „Diese Sonne, die heute der Erde aufgegangen ist, wird nie mehr  untergehen,  aber  die  natürliche geht  ihren alten Weg nach dem Willen des Herrn und wird in etlichen Stunden untergehen.“  Solches aber sprach  Josef  prophetisch und wußte und verstand es selber kaum, was er geredet hatte.

Der Hauptmann Kornelius fragte den  Josef,  was  sagst  du  hier? „Siehe, ich habe deine Worte sinnlich  begriffen,  daher  rede  verständlicher zu mir.“ Josef sprach: „Es wird eine Zeit  kommen,  in der  du  dich  wärmen  wirst  in den heiligen Strahlen dieser Sonne und baden in den Strömen ihres Geistes. Mehr zu sagen aber  weiß ich nicht, und verstehe selbst mich nicht, was  ich  dir  nun  gesagt.

Die  Zeit wird es  dir  aber  enthüllen, da ich nicht mehr sein werde, in aller Fülle  der ewigen Wahrheit.“ 

Die  Sonne,  die  dir  jetzt und  heute  aufgeht auf der Erde durch die  Worte,  die  der  Vater  durch Seinen Knecht Lorber gesprochen hat, diese Sonne der Liebe, die Gott Selbst in dir ist, fühlst du  ihre  Wärme in deinem Herzen? Diese Sonne wird nie mehr untergehen.  

So  spricht  der  Herr  durch  Jakob Lorber über diese Sonne: 

„Im allgemeinen wohne Ich  im  ewigen  Osten. Vom  irdischen Standpunkt aus betrachtet in der Gegend des Sternbildes Löwe und zwar in der geistig  entsprechenden  Zentralsonne, die da umfaßt die naturmäßige, die den Namen Regulus hat. Im Verhältnis  dieser  Sonne  ist  eure  Sonne  nur ein stockfinsteres Stäubchen , geistig  und  körperlich.  Denn höret, in dieser Sonne bin Ich Selbst   wesenhaft   zu  Hause.

Durch Swedenborg sagt uns der Herr: 

Sehet, so erscheint Jesus im Engelshimmel  als Sonne. Nach einer  Ankunft  in  dieser  Welt  ist diese Sonne  im stärkeren Strahlenkranze und im größeren Glanze als vor Seiner Ankunft. 

So spricht der Herr durch Johannes als Schlußwort: 

Laß  nur  erst  die  Sonne des Tages kommen, sie wird mit  der Finsternis  gleich  fertig  werden. Wie aber Gott wirkt  in  der  großen Außennatur  als  Sonne,  ebenso  wirkt  Er durch Seine Lebensgnadensonne in deinem  Menschenherzen. Mache deine Tür weit und hoch auf, damit   die Strahlen der Sonne in  deinem  Herzen  aufgehen  zur  Belebung  deines ganzen Körpers, deiner Seele und deines Geistes.  

Wir sollen nicht nur passiver Leser  und  Zuhörer  sein,  sondern wir  sollen aktiv mittun im Erleben  des  Heilsgeschehens.  Denn  nur  dadurch wird der innere geistige Sinn lebendig. Versetzen wir  uns  zurück in die Zeit, in der  Jesus  von Nazareth als kleines Knäblein hier  in einer Höhle bei Bethlehem  das Licht der Welt  erblickte. Stelle es dir so deutlich als möglich vor, durch das Gottwort erweckt. Stelle dir Bethlehem vor, die Höhle wie eine Art Grotte in einem Felsen. Es  ist eine einsame Gegend und es ist kalt, der Winter ist  angebrochen. Der gute Hauptmann Kornelius sorgte für die ganze  Familie. Er versprach ihnen auch, daß er für sie sorgen  werde, solange  sie  sich  in  Bethlehem aufhielten.  

Als sich die heilige Familie  6 Tage lang  in  der  Höhle  aufgehalten hatte, da kam ein Engel und gab Josef die Anweisung  zum  Aufbruch  in den Tempel nach Jerusalem, denn dort im Tempel sollte nach dem Gesetz Mosis  das Jesu-Knäblein beschnitten werden  und  es  sollten auch  -  wie es üblich war bei Erstgeborenen  -  ein  paar Turteltäubchen geopfert werden. Dann würde auch der Name gegeben  werden, der Name, den der Erzengel Gabriel schon bestimmt hatte. 

Jesus heißt zu deutsch. Heil, Heiland. 

Was  Josef  vom Engel erfahren hatte, das erlebte Maria zu gleicher Zeit im Traume. 

Erlebe dies auch du im Traume, das ganze Geschehen mit geschlossenen Augen. Lassen  wir  es  an  uns  vorüberziehen. Wir  erleben  das Wunder der Menschwerdung Gottes. Kornelius war 25  Jahre  alt,  römischer Patrizier und leiblicher Bruder des Cyrenius, der Landpfleger von Jerusalem war. Kornelius war auch bei der 3-Tages-Szene des 12-jährigen Jesus anwesend, in guter Verkleidung.  Kornelius  war  dann der Schwiegersohn des Kisjonah,  den  wir  im  3.  Band  des  Großen Evangeliums erleben werden. Jesus von  Nazareth gab ihm einmal  die Verheißung.„Du und die deinen werden den Tod nicht fühlen.“ Kornelius war auch  einmal  mit  dem  Markus  in  Vindobona,  im  heutigen  Wien. Da gab  ihm  ein  Germane  eine  Weissagung, nachzulesen  im 3.GEJ 167,7.  Der  Geist  Gottes  überkam  ihm durch die Taufe Petri. Der Herr sagt uns, daß wir uns von der Weltzottelei freimachen sollen, wie es Kornelius  tat. Jeder wird zu  einem  Kornelius,  der  sich  freimacht von den Weltzotteleien.

Wenn dein  Wachbewußtsein  frei  ist  von  weltlichen  Sorgen,  dann wird Kornelius, die göttliche Liebe, in dir lebendig  werden  und  sich in deinem Wachbewußtsein  auswirken. 

Nun geschieht etwas, Kornelius besorgte  eine  ganze Steige Tauben,  denn Maria brauchte zwei Turteltauben. Er brachte aber eine ganze Steige.  Josef wählte nun die zwei schönsten  Tauben  für  die  Opferung im Tempel aus der Steige heraus. Am 8. Tag  nach der Geburt des  Kindes  zog  Josef  mit  Maria,  der Wehmutter  und dem Kinde nach Jerusalem. Kornelius  aber  bewachte  mit  den  Zurückgebliebenen die Höhle. So aber ereignete sich die Beschneidung. Das  Jesu-Kind  wurde am 8. Tage  nachmittags  um  die  dritte  Stunde  im  Tempel  beschnitten  und  bekam den Namen Jesus. Wie es auch geschrieben steht im Gesetz Gottes, allerlei Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt sein und soll darum  geopfert  werden  zwei  Turteltauben. Maria opferte zwei Turteltauben und legte  sie  auf  den  Opfertisch, der Priester nahm das  Opfer  und  segnete  Maria. 

Zur Entsprechung der Taube möchte ich Gottes Wort  einfügen,  geoffenbart durch den Herrn durch Swedenborg. So spricht der Herr: 

Durch  die  Taube  wird  bezeichnet die Wahrheit und das Gute des Glaubens. Deshalb wurden auch in der jüdischen Kirche Brandopfer  dargebracht  und  junge Tauben oder Turteltauben geopfert. 

Als Jesus aber so im Tempel getauft und beschnitten wurde, da war auch ein frommer und  gottesfürchtiger  Simeon   zugegen.  Er  war  erfüllt vom Geiste Gottes  und er konnte auch  weissagen  und  wahrsagen. Er erbat sich von Maria  das Kindlein, um es auf seine Arme zu nehmen. Maria gab es ihm.  Simeon koste es, lobte  Gott  inbrünstig und sprach: „Herr, nun  laß Du Deinen Diener fahren, wie Du es gesagt hast. Denn meine Augen haben nun den Heiland gesehen, den Du den Vätern verheißen hast und den Propheten. Dieser ist es, den Du bereitet hast vor allen Völkern! Ein  Licht  zu  leuchten  den Heiden, ein Licht zum Preise Deines Volkes Israel !“ Josef und Maria wunderten sich selbst über diese Worte  des  Simeon, denn sie verstanden noch nicht das, was er von dem  Kinde aus-gesagt hatte.  

Was bedeutet Simeon im  inneren  geistigen  Entsprechungssinn ?  Simeon  ist eine Kurzform vom  hebräischen  „Hören“.  Bemerkenswert ist, was uns der Herr durch Swedenborg sagt: 

Gehört hat Jehova, bedeutet im höchsten Sinne  die Vorsehung im Inneren, den Willen des  Glaubens.  Im  Inwendigeren den Gehorsam. Deshalb wurde sein  Name  Simeon   genannt. Der Name drückt die Beschaffenheit aus. 

Soweit der Herr durch Swedenborg.

Simeon war ein gerechter und gottesfürchtiger Mann in Jerusalem. Der  Geist hatte ihm geoffenbart, er werde nicht sterben, ohne den  Messias gesehen zu haben. Als nun Josef und Maria in den Tempel  kamen, begrüßte er das Kind als den Heiland Gottes, segnete die Eltern und weissagte über Jesus und Maria. Diese Weissagung finden wir auch im Lukas-Evangelium der Heiligen Schrift. So gesehen ist Simeon unser Gehorsam, der Gehorsam der Liebe  aus  Glauben geworden, der uns erkennen läßt, wer wirklich Jesus ist.

Vergegenwärtigen wir uns diese Szene soweit als möglich,  damit  sie in unser  Herz  übergeht. Damit wir dabei sind und die Gegenwart des Vaters  innewerden.                  

Nachdem Simeon die Weissagung gemacht hatte, gab er das Kindlein der Maria wieder, segnete darauf beide und sprach zur Maria:  „Siehe, dieser wird gesetzt zum Falle und zur Auferstehung vieler in Israel   und  zu  einem  Zeichen, dem  widersprochen  wird! Ein  Schwert  aber wird durch deine Seele  dringen,  auf daß der Rat vieler Herzen offenbar werde!“

Maria aber verstand die Worte  Simeons   nicht.  Aber  dessen  ungeachtet  behielt  sie dieselben tief in ihrem Herzen. Desgleichen tat es auch  der  Josef und lobte und pries Gott gar mächtig in seinem Herzen.

Kannst du diese Worte verstehen?  Maria und Josef  haben  sie  nicht verstanden.  Jesus  ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung. Fallen werden die, die Jesus nicht annehmen, das urgöttliche Ich in sich verleugnen. Zur Auferstehung werden in Israel die kommen, die Ihn  annehmen als den wahrhaftigen Gott und  Vater.  Es  wird  ein  Zeichen sein, dem widersprochen  wird. Bis zum Ende  der Zeiten wird immer wieder diesem reinen  Jesus-Begriff  der  Neuoffenbarung  widersprochen. Millionen Christen kennen das Evangelium von Jesus Christus, aber nur wenige sind es, die in Jesus Christus ihren persönlichen  Vater erkennen. Ganz Wenige sind es, die diesen persönlichen Vater Jesus in ihrem eigenen Herzen entdecken lernen.  Darum  sagte Simeon weiter zu Maria und diese Worte gingen nur der Maria an. Maria aber bedeutet die aus Glauben erwachte  Liebe  in  unserem   Herzen.  Ein Schwert aber wird durch deine Seele dringen, auf daß der  Rat  vieler  Herzen  offenbar   werde.   Das   Schwert   aber   ist   Gericht,   Leid,  Kampf,  Mißgunst,   Mißverständnis   in   unserer   Umwelt.   Dieses Schwert dringt in unsere Seele.

Wir  werden  außen  beleidigt  werden  von vielen, vielen Menschen, die uns nicht  verstehen  können,  die uns ablehnen, weil wir Jesus in uns erkennen, bekennen und lieben. Das wird vielen Herzen offenbar werden,  unser Verhältnis zu Jesus. Bewahren wir diese Worte ebenfalls in unserem Herzen, wenn wir diese  Worte  in  ihrer  Fülle noch nicht verstehen können, glauben wir daran. 

Wir  befinden  uns  immer  noch  im Tempel der Beschneidung. Zur  selben Zeit aber war auch eine fromme Prophetin da, sie hieß  Hanna  und  war eine Tochter des Phanuels  vom Stamme Assers. Hanna bat wie Simeon um das  Kindlein,  um  es  auf  ihre  Arme zu nehmen. Maria übergab es ihr. Hanna  küßte  es  und  sprach  dann als sie das Kindlein zurückgab:„Glücklich und  gebenedeit  bist  du, o Jungfrau, darum du  die  Mutter  meines  Herrn  bist ! Laß  dir es aber ja nicht gelüsten, dich darum preisen zu lassen, denn das  nur, was da saugt an deiner Brust, ist allein würdig,  von  uns  allen  gelobt, gepriesen und angebetet zu werden!“ 

Im natürlichen Sinne wird hier auf die Marienverehrung und auf  den  Marienkultus  hingewiesen. Für uns persönlich sind diese Worte von höchster Bedeutung. Glücklich und gesegnet bist du, o Jungfrau Maria. Der göttliche Geist in  uns  wird  gesegnet  und  wir  können uns glücklich preisen. Der Geist, der wie  die  Jungfrau  Maria  freiwillig und aus ganzer Hinneigung zu Gott und dem Urgeist die göttliche Jesu-Liebe in sich aufgenommen hat. Denn bedenke, in uns ist ein  Geburtsgeist, der aus der Hierarchie Satana stammt.  Wenn  dieser  Geburtsgeist rein und frei geworden ist  von  allen  menschlichen ,  religiösen  Meinungen, wenn er sozusagen zu einer Jungfrau  geworden  ist, dann empfängt er wie Maria  den Jesu-Christi-Geist.

Glücklich ist dann unser Geburtsgeist zu preisen, nämlich unsere Maria, unsere  Jungfrau, die  unsere Mutter des lebendigen Herrn in uns wird.

Jakob Böhme nannte diese Jungfrau in uns die Jungfrau Sophia.

Aber da spricht auch Gott eine Weissagung durch die Hanna zu  uns:  Laß es  dich aber nicht gelüsten, dich darum preisen zu lassen, wenn du Jesus erkennst  aus  deiner  Liebe  und  aus deinem Herzen. Denn nur das, was da saugt an deiner  Brust,  d.h.  das,  was uns die Liebe eingibt, die Liebe in uns belebt, ist allein würdig,  von  uns  allen  gelobt, gepriesen und angebetet zu werden.

Das ist der neue Geist, den ich immer in meinen Schriften den Urichgeist  genannt  habe,  der  auch bei Lorber als Urgeist oder der Geist der Liebe des Vaters genannt wird.  Siehe, in  diesem Geiste sind wir geschwängert.

Nun erlebe du die Beschneidung. Sie dauerte  im Tempel ungefähr 3  Stunden. Erlebe das Wunder, das damals geschehen ist, erlebe  es  in  dir. Vielleicht  kannst  du  es  dir so  gut wie möglich vorstellen, damit die  Worte  in  dir  lebendig  werden und  lebendig  bleiben. Bedenke, die Maria, die auch in dir ist, nämlich  die  gotterwachte  Liebe in dir, wurde auch in der Heiligen Schrift die Tochter Zion genannt. Erfreue dich deshalb dieser Tochter Zion in dir und stimme in  den  Jubel ein.

Zion war der höchste Berg in Jerusalem. Jerusalem ist die  Plattform,  von der aus wir einmal in das innergöttlichste Wesen verwandelt werden können. Erfreue dich und jauchze! 

Nach 3 Stunden war die Beschneidung  Jesu  Christi  abgeschlossen.  Es  war aber  gerade  Vorsabbat,  deswegen  waren  alle Häuser verschlossen  und  die  heilige  Familie fand keine Herberge zur Nächtigung. Ein  junger Israelit, Nikodemus, der Sohn Benjamins aus dem Stamme Levi, nahm die Familie mit sich in sein Haus  und  gab  ihr Unterkunft.  Am  nächsten  Morgen   wollte Nikodemus den Mietgroschen holen. Es war Sitte, für die Nächtigungen zu zahlen. Er vergaß dies  fast, als er zu ihnen in die Kammer kam. Irgendwie  machte  er dem  Josef  Vorwürfe,  denn  er hatte erfahren, daß Josef und Maria im Tempel   das Fluchwasser trinken mußten. Josef  erwiderte  etwas  ungehalten: „Wie magst du mich erforschen,  wo  dir  solches  nicht  zukommt. Mich aber hat der Herr erforscht  im  Heiligtum  und  auf dem  Berge  des Fluches und hat mich gerechtfertigt vor dem hohen Rat, was für eine Schuld  willst du noch an mir  und  meinen Söhnen finden?  Gehe aber hin in den Tempel und erforsche den  hohen Rat und es  wird dir über mein ganzes Haus  ein  rechtes  Zeugnis  gegeben werden.“ Diese Worte drangen dem jungen  und reichen  Mann  tief   ins  Herz  und  Nikodemus  sagte dann zu Josef: „Aber um des  Herrn  Willen,  wenn  es  also  ist,  so sage  es mir doch wie es zugegangen ist, daß diese Jungfrau also geboren hat.  Ist das ein Wunder oder ist es natürlich ?“ Hier aber trat die anwesende Wehmutter zu ihm und sprach:„Mann, hier ist  der  Mietgroschen  für  die  höchst dürftige Herberge, halte uns aber nicht  länger und  vergeblich auf, denn  wir  müssen  heute  in  Bethlehem  eintreffen.  Bedenke  aber, was Das ist, was heute  in  deinem  Hause dürftig beherbergt  ward  um einen Groschen. Wahrlich, wahrlich, deine herrlichsten Zimmer,  die mit Gold und Edelsteinen geziert  sind,  wären  zu  schlecht  für solche Herrlichkeit Gottes, die  da  eingekehrt ist in diese Kammer, die sich höchstens  für Sträflinge schickt.  Gehe  aber hin und rühre an das Kindlein, auf daß von  deinen  Augen  falle  die grobe Decke und sehest, wer dich heimgesucht hat. Ich als  Wehmutter habe  das alte Recht, dir zu gestatten, das Kindlein anzurühren.“

Hier ging Nikodemus, um das Kindlein  anzurühren.  Als  er  es  berührt  hatte,  da  ward  ihm  die  innere  Sehe auf eine kurze Zeit erschlossen und er sah die Herrlichkeit Gottes.

Tun wir dies auch in diesem  Augenblick, ergreifen wir das  Kindlein  in  unserer  Vorstellung, in unserem Glauben an das Wort. Die Wehmutter gestattet es uns. Ergreifen wir das Kind, genauso  wie damals  Nikodemus. Unser scharf  kritischer Verstand ist wohl dagegen, aber unser Herz brennt  danach,  das  geliebte  Jesu-Kindlein  anzurühren. Und wie es dem Nikodemus geschah, so geschieht es uns im  Geiste,  nicht im Körper; gestatte es deiner Seele.  

Nikodemus fiel alsbald nieder vor dem Kinde und betete es an. 

Fallen auch wir nieder und  beten wir das Kindlein an. Auf  die Knie  unseres  Herzens fallen wir nieder, im Geiste werfen wir uns hin vor die Krippe und küssen das Händchen des Kindleins und erleben den  Zauber der  Menschwerdung Gottes in unserer Glaubensvorstellung.  

Da  sprach  Nikodemus:  „Welche  Erbarmung  und  welche Gnade muß  in Dir, o Herr, sein, daß Du also Dein Volk heimgesucht hast. Was soll nun aber ich mit  meinem Hause  geschehen  lassen?  Und was mir, daß ich die Herrlichkeit Gottes also verkannt habe ?“ Die Wehmutter sprach:„Bleibe in allem wie du bist  und  schweig, sonst unterliegst  du dem Gericht Gottes .“Hier gab Nikodemus den Groschen zurück, ging weinend  hinaus  und  ließ  hernach  diese Kammer mit Gold und Edelsteinen verzieren.

Josef aber machte sich  sogleich  auf  die  Heimreise.  Vor  Sonnenuntergang erreichten  Josef  und Maria mit dem Kindlein sowie der Wehmutter die Höhle, in  der die  zurückgebliebenen Söhne mit der Salome und Kornelius warteten. Da war eine freudige Begrüßung . 

Stellen wir uns diese Szene  mit  geschlossenen Augen  vor. Erleben  wir all das Geschehen von Bethlehem.   

Für das Kindlein  wurde  eine  alte  Futterkrippe  entdeckt  und etwas  Stroh hineingelegt, damit es ein weiches Bettlein hatte. Maria wickelte das Kindlein in frische  Linnen,  drückte es dann  an ihre Brust, küßte es und gab es dann dem Josef zum Küssen und  dann  auch  allen  Anwesenden und legte es in das  wohl  sehr  ärmliche  Bettchen  für  den Herrn Himmels und der Erde.  

Auch uns ist es gestattet, das  Kindlein  zu  küssen, stellen wir  es  uns vor. 

Nachdem dies alles geschehen war, erhob sich  Maria, nahm  wieder  das Kindlein, trug es in das Zelt und begab  sich also  zur Ruhe.  Der  Hauptmann   Kornelius  ließ   fleißig  heizen.   Weiße  Steine  wurden  erhitzt  und dann vor dem Zelt Marias herumgelegt, denn das Wasser vor der Höhle fror bereits zum Eise.

Josef wollte nun schon wieder nach Nazareth heimreisen aber es kam  etwas  dazwischen.  Drei mächtige persische Karawanen mit den drei Weisen  aus  dem  Morgenland  waren  in Jerusalem eingetroffen und Kornelius hatte davon Kunde  bekommen. Nun  mußte Kornelius  Wachen aufstellen und  Spione  überall  hinschicken, damit  der heiligen Familie ja nichts passieren würde. Trotz  der  vielen  Sicherheitsmaßnahmen  geschah  es doch, daß die drei Weisen aus dem Morgenland unbemerkt zur Höhle kamen.