32.
Abschnitt
Die Bergpredigt (Fortsetzung)
Wie befinden uns jetzt
mit Jesus und Seinen Jüngern
am Fuße des Berges Garizim, wo Jesus
Seine berühmte
Bergpredigt hält,
die vom Apostel Matthäus wortgetreu
aufgezeichnet wird. In späteren
Zeiten werden
Politiker und
Gewerkschaftler diese
meisterhafte Rede in
ihre Rhetorik-Lehrbücher
aufnehmen. Rhetorik
ist die Kunst der Rede und
wahrlich, die Bergpredigt ist
ein Meisterwerk der Redekunst. Ihr geistiger Inhalt ist jedoch
dem Weltsinn
völlig unverständlich und
die Weltgelehrten nahmen schon
damals Anstand an
dieser Rede, wie auch heute
im 20. Jahrhundert.
Wir
aber gehen zurück in die Jesu-Zeit, wir sind dabei und lauschen den Worten des
Meisters. Jesus spricht Seine Worte langsam, würdevoll,
aber mit
unendlicher Tiefenaussage.
Eine
kurze Erklärung zur jüdischen Zeitrechnung. Die Tagesstunden wurden bei den
Juden ab dem Aufgange der Sonne bis zu deren Untergang
gezählt und
in zwölf Teile geteilt. Und so waren die Stunden einmal länger und
einmal kürzer. Im Winter
waren sie
kürzer als im
Sommer, denn die sonnenlichte
Zeit mußte
immer in 12 Stunden
eingeteilt werden. In diesem Sinne ist auch
die Zeitdauer der
Bergpredigt zu verstehen. Leider wissen wir
nicht, in
welcher Jahreszeit die
Bergpedigt gehalten wurde und so wissen
wir auch nicht die Dauer der
Bergpredigt nach
unserer Zeitrechnung. Wenn Jesus durch Lorber 3
Stunden offenbart, dann heißt
dies eigentlich nicht 3 Stunden nach unserem Zeitmaß,
sondern im gewissen Sinne eine Entsprechung. Diesen Entsprechungssinn
wollen wir mit ganzer Aufmerksamkeit erfahren.
Nach
Swedenborg bedeutet die Zahl 3 das
Vollkommene oder alles zusammen.
Weiter wird mit der Zahl 3
im Gottwort eine
Beendigung und von
einem vollkommenen Werk
ausgesagt. Wir sind vollkommen
dabei, weil die Zahl 3 ja dem Vollkommenen entspricht. Wir lauschen, wir glauben, wir bejahen und
schauen mit den Augen unserer
Seele Jesus, die Jünger und Garizim.
Ein strahlender,
wolkenloser Himmel breitet sich über
das fruchtbare
Samaria aus. Am Fuße des
Garizim umringt eine große
Menschenmenge Jesus und
Seine Jünger. Wir staunen,
wir versinken in den Worten göttlicher
Liebeweisheit und wir träumen uns in das Heiligtum des göttlichen Sinnes
hinein. Wir
verweilen bei der ersten Seligpreisung.
Was
ist eigentlich Seligkeit ? Seligkeit ist die
himmlische Freude nach
dem Tode, vollkommene
Einheit mit Gott. Sie ist ein Zustand
wunschlosen Glückes, strahlende
Freude.
Was
lehrt uns Jesus noch weiter über die Seligkeit?
Nur einige wenige Gedanken mögen uns hier zugeführt werden. Die
Seligkeit ist
daran geknüpft,
daß man Gott selber erkenne und
wisse und
deshalb für Ihn empfänglich ist. Im
Erleben dieser Seligkeit
wird unser Selbst zum Nichts und Gott
wird dadurch
in uns bewußt, frei von
Angst, Furcht
und Bangen.
Im wahren
Frieden und in
der Ruhe deines Herzens wohnt die Seligkeit und
dein Geist
ist voll bewußt
der göttlichen Nähe. Es gibt drei Grade der Seligkeit: 1. Wir sind als
Geschöpf selig, 2. wir
sind durch die Gottgegenwart
selig, 3. aber die größte Seligkeit
erleben wir
erst durch
die Einheit
mit dem himmlischen Vater.
Unsere
zerstreuten Seelen können die Seligkeit nicht
empfinden, da es die in dich
einfließenden Geister behindern. Geister fließen durch
Gedanken ein. Deshalb beherrsche und kontrolliere deine Gedanken,
kontrolliere dein Wollen, deine Liebe
und deine
Werke, willst du selig
werden.
Den
Armen im Geiste gehört das Himmelreich.
Was aber ist ein armer Mensch?
Ich
möchte die Worte von Meister Eckehart wiederholen:
Das ist
ein armer Mensch, der nichts
will, nichts weiß und nichts hat.
Wie komme ich zum Ersten? Indem ich meinen geschaffenen
Willen loswerde.
Solange ich
aber noch den Willen habe, den Willen Gottes
zu erfüllen, solange bin ich noch nicht richtig arm. Gottes
Wort verändert mein Denken und Wollen. Diese langsame Veränderung
meines Denkens und Wollens ist gleich
einer Umwandlung.
In dieser Umwandlung werde
ich meines geschöpflichen
Willens völlig
frei und ledig und Gottes heiliges Wollen wird nach
und nach
langsam in mich eingegossen. Bereits während dieses
Lesens wird
dein geschaffener
Wille entwurzelt,
so stückchenweise, bis
du mit
allen Gottwort-Lesern, endlich
ledig allen
menschlichen Wollens, ein
Gottwilliger geworden bist.
So
geschieht es auch mit unserem Denken und Wissen. Alle
Gedanken kommen von Gott. Durch die
vielen Schichten
der Engel
und Geister
kommen die
Gedanken hernieder bis sie endlich in unserer Zustands-sphäre durch die
uns umgebenden Geister in unser Gedächtnis eingetragen werden. Wir glauben
nun, aus uns zu denken, doch
ohne daß wir es wissen oder ahnen, fließen uns
alle Gedanken
aus den Wesenheiten, die um uns herum sich befinden, zu. Wir haben die
Freiheit anzunehmen und zu wollen, wer da
durch uns denkt und in uns
weiß. Der selig Arme aber weiß damit, daß er selber nichts weiß und
so geschieht es
auch mit unserem Haben, mit
unseren Besitz. Der
demutsvolle Arme besitzt nichts. Sein Eigentum ist
Gottes Bez. All unsere
Talente, unsere
Gesundheit wie unsere Krankheit,
unser Körper wie unsere Seele und unser Geist, ja
selbst unser
Leben mit Denken und Wollen ist allein Gottes Eigentum. Er, der Herr
allein ist der Besitzer von allem. Was wir vorerst
hörten, ist Glaube. Nur
den selig Armen wird dieser Glaube zur
Gewißheit, denn ihrer ist das
Himmelreich.
So
träumen wir den Worten der Bergpredigt nach
und wir
können dies nun mit allen
Worten, die Jesus ausspricht, tun. Wir können es gemeinsam tun. Aber hier möchte
ich dir noch eine kleine
Selbstarbeit überlassen, indem du
über diese Worte
nachsinnst.
Und
so spricht Jesus weiter vom Berge herab zu uns. Mit den
übrigen markanten
Seligpreisungen preist Jesus die Schar
Seiner Jünger. Fühlen auch
wir uns angesprochen. Wenden wir diese
Tugendlehren auch auf
uns selbst
an.
Sind
wir sanftmütig gegenüber unseren Mitmenschen,
hungern wir nach der
Gerechtigkeit und sind wir barmherzig. Reinigen wir unsere
Herzen im
Quellwasser des göttlichen Wortes.
Und
da spricht Jesus weiter:
Selig, die reinen Herzens sind, denn
sie werden Gott schau und die Reinen sollen den Ton Meiner Stimme vernehmen.“
Frei
von Sündhaftigkeit und Äußerlichkeit reinigt uns der Herr. Und deshalb ist
ein reines Herz ledig aller Geschaffenheit. Das aber
vermag allein die selbstlose Liebe zu Gott. Deshalb sprach Jesus zu
Cyrenius: „Wer Mich wie du liebt, der ist
rein. Wer im Guten der Liebe ist,
der hat auch ein reines Herz und
ein solches
Herz deckt die Menge der irdischen Sünden zu. Denken wir über die
ausgesprochenen Gottworte der
Reinheit des
Herzens tief
in unserem
Herzen nach. Fühle die Liebe und die Gegenwart Gottes in deiner Brust.
Vielleicht wird es dir dann bewußt, daß die Reinheit unseres Herzens nur die
Gottliebe selber sein kann. Die Gottliebe, in der sich Gott in
die Menschenseele
eingebiert.
Jesus
aber redet weiter zu uns:
Ihr seid
das Salz
der Erde.
Wenn das
Salz seinen
Geschmack verliert, womit kann
man es wieder
salzig machen? Es
taugt zu nichts mehr, es
wird weggeworfen und von den
Leuten zertreten.
Hier
fragen wir uns, sind wir so nicht das Salz?
Durch Swedenborg wird mit dem Salz das
Verlangen des
Wahren nach
dem Guten bezeichnet,
wodurch dann die Verbindung von Wahrem und
Gutem erfolgt. Und Jesus spricht durch Lorber zu uns:
O ihr Tauben und
Blinden, so höret und
sehet, es ist das Salz ja nichts anderes als die
wahre Liebe zu Mir,
mit welcher ihr durch
und durch
gesalzen werden müsset,
wollet ihr eingehen in Mein
Reich.
Und
durch Eckehart
spricht der Herr:
Das Salz ist die göttliche Liebe.
Hätten
wir die göttliche Liebe, das Salz, so schmeckte uns Gott und
alle Werke in und um uns herum (Apokalypsis
explicata 701; Himmelsgaben I/119,5; Predigt Nr. 23).
Wenn
wir Salz oder Jünger
Christi sein
wollen, dann
muß unser Verlangen nach
der Wahrheit und nach der tätigen Liebe
nach den Gottwortlehren
sein. Da wird über den Verstand der Gedanke Gottes in die Seele getragen und
der Gedanke weckt die Liebe.
Da schauen wir Gottes Liebe in
allen Werken. Da schauen wir in allen
Werken die Ereignisse der Liebe Gottes. Und in
allem Geschehen unserer
Umwelt schauen wir Gottes Liebe. Da wird die Speise der Alltagsereignisse gewürzt
durch das göttliche Salz
Seiner Liebegegenwart.
Wir
lieben, weil
wir selbst das Salz der Erde sind.
Und
Jesus fährt fort:
Ihr seid das Licht der Welt, stellt
dieses Licht
nicht unter den Scheffel,
sondern laßt es leuchten vor den Menschen.
Lassen
wir deshalb das Licht des
Geistes aus unseren Herzen strahlen.
In Dankbarkeit
und Liebe nehmen wir den Odem Gottes
an und geben
weiter die
Kräfte des
Lebens durch
unsere Liebe durch die Energien, die durch uns fluten dürfen. Und es
flutet dieses Licht durch
uns auf alle Menschen. Wir schauen das Licht
überall. Unser
natürliches Atmen wird selbst Licht, unser Herzschlag wird
Wärme, unser
Leib mit allen Zellen wird erfüllt vom
Liebelicht und Lebenslicht
der göttlichen Liebe und Weisheit. Das Licht quillt aus der Liebe, aus dem Salze göttlicher
Gegenwart. So erfüllen wir das
Wort, so erfüllen wir das Gesetz der Jesu-Worte.
Die verwirklichte Bergpredigt
wird zur
Seligpreisung. Wir
stehen nicht
nur dabei, wir sind mitten
darinnen. Dank, Lob und Preis sei Dir,
Du unser
himmlischer Vater.
Und
da redet Jesus vom Gesetz und von den Propheten.
Christus ist
nicht gekommen, um das
Gesetz aufzuheben, sondern zu erfüllen.
Gottes
Wort ist
unvergänglich. Es erfüllt sich auch
in deiner Seele.
Unsere Tätigkeiten erfüllen das Wort, das Gesetz und die Weissagungen der
Propheten. Deshalb berichtigen wir unsere Meinungen
durch die Lehren der Jesu-Worte. Handeln wir nach den vernommenen
Anweisungen Jesu. Betätigen wir die
Bergpredigt in
selbstloser Liebe, nur so
erfüllen wir die Schrift, nur so werden wir
groß sein
im Himmel.
Wir sollen
wissen, daß
der tatenlosen
Schriftgelehrtheit das Himmelreich
verschlossen bleibt. Jesus erhebt unser Verständnis aus dem Gesetz
heraus in die über
alles stehende Liebe. Unser Verstand ist die Geburtsstätte unserer
Gedanken. Die Gedanken jedoch werden zu lebendigen Wesen. Denn kein
Mensch oder Geist oder Engel
kann aus sich
denken. Dies
lehrt uns
die Erfahrung
und das
Gottwort durch Swedenborg. Einesteils sind wir Schöpfer unseres
Gedankenwesens, anderenteils aber bloße Empfänger der
Gedanken von
anderen Geistern, Engeln oder Dämonen und Genien, die von
uns angezogen mit uns und
durch uns denken. Ein seltsames
Spiel entwickelt sich da in unserem
Gemüte, ein
Spiel, das tödlich werden kann, wenn wir höllische
Wesenheiten durch uns denken lassen.
Es
ist aber ein Spiel, das in unserer Seele belebend
wirkt, wenn
wir die
Engel der Himmel und damit den Herrn Selbst durch uns denken lassen.
Diese positive Denkart der himmlischen Bereiche
nennt man in der Schrift die
Innewerdung und es ist die Bergpredigt, die uns gerade diesen
Umgang mit
unserer Geisterwelt oder
unseren Gedanken und deren Wesenheiten lehren will.
Deshalb
lauschen wir weiter. Jesus redet zu dir
und mir
und allen empfänglichen
Seelen. Er spricht vom Fuße des Berges Garizim und wir stehen am
Berge und hören. Nun stellt
Jesus uns das alte Gesetz vor,
die Bibel,
das alte
Testament:
Ihr habt gehört, daß zu den Alten
gesagt worden
ist, du sollst nicht
töten. Wer aber tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich
aber sage
euch, jeder,
der seinem
Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht
verfallen sein
und wer zu seinem Bruder
sagt, du
Dummkopf, soll dem Spruch
des hohen
Rates verfallen sein. Wer aber zu ihm sagt, du gottloser Narr, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.“
Soweit
die Jesu-Aussprüche. Wie aber erfüllen
wir Seinen Rat? Unsere Worte, die
aus Gedanken entstehen, können für unsere Brüder tödlich sein. Töten heißt
also nach dieser Anweisung Christi, den anderen
mit Worten oder Gedanken niederschlagen. Deshalb, wenn wir unsere Opfergaben
zum Altar bringen, sollen wir uns
mit unserem
Bruder versöhnen.
Der Begriff
Opfergabe und
Altar stehen dann für
unseren äußeren Gottesdienst, für unsere
Gebete und
Andachten. Deshalb, versöhnen
wir uns mit unseren Geschwistern. Ja
Versöhnung mit
unseren Gedanken ist Grundbedingung
zum wahren
Gebet, zum
wahren Gottesdienst. Deshalb
schließen wir Frieden
in uns mit unseren böswilligen,
verurteilenden und
bewertenden Gedanken
über den
Nächsten. Und
Jesus spricht
in Seiner Bergpredigt:
Amen, das sage Ich dir, du kommst nicht aus dem Gefängnis deiner
dunklen Gedanken
heraus, bis
du nicht
den letzten Pfennig bezahlt hast.
Hier
setzt unsere Kleinarbeit ein, in der wir Beherrscher unserer Gedanken
und ihrer Wesenheiten werden. Übe
dich darin,
vielleicht übe
jetzt gleich,
ergreife einen deiner großen Gedanken
wie einen kleinen Kobold oder Wichtelmann. Beschaue ihn und liebe
ihn. Liebe ihn, auch wenn er noch so sündenstruppig, wild und boshaft
dir erscheint. Umhülle diesen Zwerg mit deiner Liebe zu Gott und Menschheit. Hülle
diesen Kobold ein in
das Licht
deiner Gottworterkenntnis und deiner Liebe, die du aus der Bergpredigt
gewonnen hast. Deshalb geh
liebend um
mit deinen
Gedanken. Danke Gott
für deine Gedanken und
lasse sie frei, sie werden
sich in
Engel verwandeln, wenn du
sie liebst. Und dann werden sie dich nicht mehr stören, nicht mehr unwillig,
traurig und mutlos machen.
Jesus
aber spricht weiter vom Ehebruch und
der Ehescheidung, vom Schwören
und von
der Vergeltung und alle Seine Worte sind zu dir gesprochen, sind Seine
weisen Ratschläge für
alle, auch für die, die
keine Ehe führen oder auch keine
Ehe führen wollen; auch für die, die nie schwören und keine Rache
oder Vergeltung üben. Ja,
die gesprochenen Jesu-Worte sind für
alle, sie gehen jedermann an, denn auch der Ehelose hat in seiner
Seele mit
dem ihm
innewohnenden Gottgeist eine
Ehe geschlossen. Und immer wieder brechen die
Sündhaften diese innere
Herzensehe gegenüber ihrem Gottgeist. Wir brechen
die
Ehe dann, wenn wir anders denken, wollen und tun als Jesus Christus es uns in
der Bergpredigt lehrt. Hier und
jetzt lernen wir am Berge Garizim die Liebe zu unseren
Feinden und hier
erfahren wir
die echte Almosenspende, bei
der deine
linke Hand
nicht weiß,
was
deine
rechte tut. Hier lehrt uns Jesus
auch das wahre Gebet. Und Jesus redet über das Fasten.
Wenn ihr fastet, macht keine
finsteren Gesichter
wie die
Heuchler. Sie geben
sich ein
trübseliges Aussehen,
damit die Leute merken, daß sie
fasten. Sie haben ihren Lohn bereits
erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest und wasche dein Gesicht, damit die
Leute nicht
merken, daß du fastest,
sondern nur dein Vater, der auch
das Verborgene sieht und dein Vater,
der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Vielleicht
wirst du hier inne, was da alles mit dem Fasten verstanden
wird. Der Herr belehrt uns durch Seine
Seher der
Neuoffenbarung über das rechte Fasten.
Das rechte Fasten ist keine
Sünde tun. Wir brauchen
deshalb nicht wie Jesus 40 Tage in
der Wüste zu
fasten.
Jesus
warnt uns sogar vor der
Torheit des übertriebenen
Fastens im 4.GEJ 167. Wahres
Fasten ist Selbstverleugnung und
Kreuz-Annehmen und vor allem die Gott
wohlgefällige Nächstenliebe.
All diese Worte kannst du in der
Neuoffenbarung nachlesen.
Und
so spricht der Herr weiter:
Das Herzensfasten ist besser als das Fasten im Magen und die
gerecht fasten, mögen
deshalb auch ruhig speisen.
Fasten
wir im Geiste der Wahrheit durch Änderung
unserer Gesinnung.
Jesus
aber redet weiter am Berge:
Sammelt euch nicht Schätze hier auf Erden, wo Motte und Wurm sie zerstören
und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze
im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und kein Dieb einbrechen und
stehlen kann. Denn wo dein
Schatz ist,
da ist auch dein Herz.
Was
bedeuten diese Worte für uns? Wir sollen nicht
Schätze sammeln,
die der Wurm oder die Motte
zerfrißt. Schätze
der Materie, alles
Materielle ist
der Zerstörung
unterworfen. Daher sollen wir
solche Schätze nicht sammeln und
uns auch nicht Güter aneignen,
die uns die Diebe
stehlen können. Denn
wo unser
Schatz ist, da ist unser
Herz. D.h. wir sollen nicht
so sehr
lieben die
Güter der
Welt ! Und Jesus spricht weiter:
Das Auge gibt dem Körper
Licht. Wenn
dein Auge
gesund ist, dann wird dein
ganzer Körper helle sein. Wenn
aber dein Auge krank ist, dann
wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nur das Licht in der
Finsternis ist, wie groß muß dann
die Finsternis sein.
Mit
dem Begriff
Auge wird
der menschliche
Verstand gemeint,
der Verstand, der
über dem
Weltverstand steht, der Verstand aus
dem göttlichen
Worte, die Erleuchtung
aus göttlichem Worte, sie
ist Licht und wenn
das Auge
dem Körper
Licht gibt, dann
ist er gesund und dann wird es helle sein auch in deinem Körper. D.h
das Licht und die
Lichtfluten aus dem
Gottwort, die ja heilkräftig
sind und göttliche Liebe und Leben,
die werden deinen Körper helle machen, ihn beleben, gesunden und heilen. Aber
wenn unser Verständnis
krank ist durch die Eigenmeinung
und durch die
Eigenbilder, dann auch wird ein ganzer Körper
finster sein und damit auch krank.
Und
so spricht der Herr weiter:
Niemand kann zwei Herren dienen,
er wird entweder den einen hassen und den anderen
lieben oder er wird zu dem einen halten und den
anderen verachten. Ihr könnet
nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
Hiermit
ist uns die Entscheidung gegeben. Wir können uns
nur für
Gott entscheiden oder für
den Antigott. Was gegen Gott ist,
gegen das geistige
Reich und gegen die wahre Seele, das
ist eben Mammon, Materie,
Hierarchie Satana, das Böse
und Falsche,
die Vergänglichkeit.
Deswegen sage Ich euch, sorgt euch nicht um das irdische
Leben und darum, was ihr zu essen habt
und sorgt
euch nicht um euren Leib und
darum, was ihr
etwa anziehen werdet. Ist
nicht das
Leben wichtiger
als die
Nahrung und der Leib wichtiger als die
Kleidung? Seht
euch die
Vögel des Himmels an,
sie säen nicht,
sie ernten nicht
und sammeln
keine Vorräte. Euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel
mehr als sie?
Wer von euch kann mit all
seiner Sorge sein
Leben auch
nur um
eine kleine Zeitspanne verlängern
und was sorgt ihr euch um
eure Kleidung. Lernt
von den Lilien, die auf dem Felde
wachsen. Sie arbeiten nicht und
spinnen nicht. Doch Ich sage
euch, selbst Salomo war
in all seiner Pracht
nicht gekleidet wie eine von
ihnen. Wenn aber Gott das Gras so prächtig
kleidet, was heute auf dem
Felde und morgens voll geworfen wird, wie viel
mehr dann euch,
ihr Klein-gläubigen.
Macht euch
also keine
Sorgen und
fraget nicht, was sollen wir essen, was sollen wir trinken, was sollen
wir anziehen, denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß
das, daß ihr das alles
braucht. Euch aber muß es zuerst um das Reich Gottes zu tun sein und um Seine Gerechtigkeit gehen, dann
wird euch
alles andere hinzugegeben werden. Sorget euch
also nicht um morgen,
denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene
Plage.
Hier
deutet uns Jesus genau und mit Eindringlichkeit
an, auf was es in unserem Leben
ankommt: Die
Erweckung des Reiches Gottes in unserer
Seele ist
das Ziel. Wir
sollen uns
ganz abwenden
von aller Materie und uns
ganz auf
Ihn verlassen
und auf
die Wirksamkeit Seines
Geistes. Wir sollen wohl die Arbeit
in dieser Welt
verrichten, doch
allein zum Nutzzweck
der gesamten Menschheit und
nicht, um uns unseren Wohlstand zu verschaffen. Allein um
das Reich Gottes geht es und diese kurze
Anweisung aus der
Bergpredigt gibt uns eigentlich den Auftrag, daß wir
uns nur um
das Reich Gottes
kümmern und sorgen sollen.
Alles andere fällt uns zu, denn
Gott sorgt für das Äußere
durch unseren Geist.
Nun
spricht Jesus vom Richten:
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet, denn
wie ihr richtet,
so werdet
ihr gerichtet
werden. Nach dem Maß, mit
dem ihr meßt
und zuteilt, wird euch
zugeteilt werden. Warum
siehst du
den Splitter im Auge
deines Bruders, aber den Balken in deinem
Auge bemerkst
du nicht? Wie kannst du zu
dem Bruder sagen, laß mich den Splitter
aus deinem Auge herausziehen
und dabei steckt in deinem
Auge ein Balken? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, dann
kannst du
es versuchen, den Splitter
aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.
Was
soll das
bedeuten? Wir
verurteilen zuerst unsere
Umwelt, den
anderen Menschen und wir kritisieren
und bewerten
und tun dies
auch oft
nach außen laut kund. Und
das ist nicht richtig. Wir sollen
nicht richten. Wir sollen zuerst darauf sehen, daß
der Splitter, der Balken in meinem Auge
bemerkt wird. Wir sehen die Fehler so leicht am anderen. Sie
sind splitterhaft. Das
Auge ist
hier wieder das Symbol des
Verstandes und der Verstand ist es,
der seine
Gedanken und Meinungen und seine Vorsätze, seine Bewertungen über den
anderen ausspricht. Der Balken
gilt also hier als
Symbol unserer eigenen
Beladung in
unserer Seele, des
Verstandes und
der Meinung, die wir über andere haben. Der Balke
verhindert den klaren Blick,
die Objektivität und die Bestimmung oder das
Vermögen, daß wir den anderen Menschen in der echten Realität, in der Wirklichkeit
erkennen, ihn bewerten und
ihn anders
haben wollen. Da
sind wir Heuchler. Da gibt
uns Jesus den Auftrag, daß
wir zuerst den
Balken aus
unserem Auge entfernen
sollen, damit wir klar unsere Umwelt verstehen können, die im gewissen Sinne
auch ein Korrekturfaktor für unsere Schwächen,
für unsere eigenen Sünden
und Fehlverhaltungen ist. Und Jesus redet weiter von der Entweihung des
Heiligen:
Gebt das Heil nicht den Hunden
und werft
eure Perlen nicht
den Schweinen vor, denn sie
können sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.
Hören
wir dazu die Deutung
und Entsprechnung
des Herrn
durch Emanuel Swedenborg:
Unter den Hunden sind böse Begierden und Gelüste
zu verstehen und die
Schweine sind die unreinen Triebe wie sie in
den Höllen
der Ehebrecher
sind, weil
diese in
der höllischen Ehe leben,
nämlich in der Ehe des Falschen
und Bösen. Deshalb
verwerfen sie das
Wahre und
Gute wie auch dessen Erkenntnisse
gänzlich
und lästern
es noch
dazu durch
Schimpfen und Schmähungen. Darum
wird gesagt, ihr sollt eure
Perlen nicht vor die Schweine werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten und
sich umwenden und euch
zerreißen. Mit den Füßen zertreten
heißt gänzlich verwerfen. Sich umwenden und zerreißen bedeutet, durch
Schimpfungen und
Schmähungen lästern.
Und
weiter spricht der Herr vom Vertrauen beim Beten:
Bittet, dann wird euch gegeben. Klopfet an, so wird
euch geöffnet.
Der
echte Beter wird immer
wieder bitten
und anklopfen
und er
weiß, Jesus wartet vor der
Tür und Gott gibt uns auch durch
Jesus die goldene Regel:
Alles,was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen. Darin besteht
das Gesetz und die Propheten.
Weiterhin
redet Jesus von den zweierlei Wegen:
Geht durch das enge
Tor, denn das Tor ist
weit, das ins
Verderben führt und der Weg
dahin ist breit und viele gehen auf ihm. Aber das
Tor, das
zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal
und nur wenige finden ihn.
Der
Weg zu Gott und zu seinem Reiche ist mühsamer
als der Weg
in den Abgrund. Denn hier
verlocken uns die Welt und die Gelüste der
Welt, aber der Weg zum Himmel und zu Gott hin ist schwieriger. Die äußere
Umwelt dient uns dazu nicht in der rechten
Weise, sondern
lockt uns
vielmehr ab
von den
geistigen Wegen. Millionen
Menschen verfallen diesem Trieb nach außen zu gehen. Jetzt aber warnt uns Jesus
vor den falschen
Propheten, indem
Er spricht:
Hütet euch vor den
falschen Propheten, sie
kommen zu
euch wie harmlose
Schafe, in Wirklichkeit aber
sind sie
reißende Wölfe. An ihren Früchten
werdet ihr
sie erkennen. Erntet
man von Dornen Trauben oder
von Disteln Feigen? Jeder
gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein
schlechter Baum
aber schlechte.
Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte
hervorbringen und ein
schlechter Baum
keine guten.
Jeder Baum,
der keine
guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins
Feuer geworfen. An ihren
Früchten also werdet ihr sie
erkennen.
Die
Einfältigen schauen
nach außen
und verurteilen die falschen
Propheten nach ihrer Glaubensansicht. Deshalb
prüfen wir unsere eigenen Früchte, die da in
unserer Seele reifen. Wo unsere
Seelenbäume kahl und leer
sind, da
lassen wir
die Liebe
zu Gott
und Menschheit hinfluten, damit die Blüten
und Früchte an
den Zweigen belebt werden
vom Safte der alles
vergebenden und
alles verstehenden
Sanftsmutsliebe.
So
bauen wir unser Glaubenshaus auf dem Fels Petri und da
spricht unser über alles
geliebter Herr und Gott Jesus Christus. Sein Schlußwort
der Bergpredigt
auf Garizim
zu uns und allen, die sie hören,
verstehen und befolgen wollen:
Wer diese meine Worte hört und danach
handelt, ist
wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels
baute. Als
nun ein Wolkenbruch kam
und die
Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten
und am Haus rüttelten,
da stürzte es nicht um, denn es war auf Fels gebaut.
Wer aber Meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie
ein unvernünftiger Mann,
der sein
Haus auf
Sand baute. Als nun ein
Wolkenbruch kam
und die
Wassermassen heranfluteten,
als die
Stürme tobten
und am
Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Soweit
die Bergpredigt. Hören wir, was uns
der Herr
noch durch
Swedenborg zu sagen hat über die Bedeutung vom Haus auf dem Felsen.
Durch den Wolkenbruch oder Platzregen und durch
die Ströme werden hier die
Versuchungen bezeichnet, worin der Mensch siegt
und auch unterliegen kann. Unter Wasser
wird das
Falsche verstanden, welches
in den
Versuchungen gewöhnlich
einfließt und unter den Strömen
und Wolkenbrüchen
werden die
Versuchungen selbst bezeichnet. Unter den Winden und
Stürmen werden
die auftauchenden Gedanken
bezeichnet. Denn die Versuchungen entstehen
durch die
Gedanken, durch Einfälle
vom Falschen, welche von bösen
Geistern in
die Gedanken hineingeworfen
werden. Unter dem Haus, auf das dies alles losstürzt, wird
der Mensch bezeichnet, eigentlich sein Gemüt, welches aus dem Verstand oder
dem Denken
und aus
dem Willen oder der Neigung besteht. Wer nun mit dem einen
Teil seines Gemütes,
welches dem
Denken oder
dem Verstand
angehört, die
Worte des Herrn, d.h. die göttlichen Wahrheiten
aufnimmt und
nicht sogleich mit
dem anderen Teil, welcher der Neigung oder dem Willen angehört, der
unterliegt den Versuchungen und fällt in das entsetzlich Falsche,
welches das Falsche des Bösen ist. Daher wird gesagt, sein Fall war groß.
Wer aber mit beiden Teilen, nämlich mit dem Verstand wie
auch mit
dem Willen die göttlichen Wahrheiten
aufnimmt, der siegt
in den
Versuchungen.
Unter
dem Fels, auf welchem jenes Haus gegründet
ist, wird der Herr bezeichnet in Ansehung des
göttlich Wahren,
welches aufgenommen wird mit
Seele und Herz, d.h. mit Glauben und
Liebe, mit Verstand und Willen.. Unter dem
Sand aber wird
bezeichnet das
göttlich Wahre, das nur mit dem Gedächtnis und daher nur wenig mit dem
Denken aufgenommen wird und
daher zerstreut
und unzusammen-hängend ist, weil
es vom
Falschen durchflochten und von
eigenen Vorstellungen verfälscht ist.
In
ähnlicher Weise deutet uns der Herr dieses Gleichnis aus der Bergpredigt auch
in den Schifttexterklärungen,
geoffenbart durch
Jakob Lorber im 3.Kapitel im
Gleichnis vom klugen Bauführer.
Da spricht der Herr:
Und siehe, so steht es auch mit einem, der durch
die Gesetze
die Liebe in sich erweckte. Dieser Mensch
gleicht einem
Gebäude auf einem Felsen. Die
Winde, die da kommen und an
das Gebäude stoßen und dasselbe trocken und durstig machen, sind die edlen
Begierden, die stets mehr
und mehr den Urheber aller Dinge
erkennen, um
in solcher Erkenntnis in der
Liebe zu Ihm zu wachsen. Der darauf folgende Platzregen
sind die
Werke, die
der Durstige
zu lesen bekommt, gar begierig
saugt er
diese in
sich und wird allzeit
gewahr, wie durch
deren Einfluß
die noch leeren
unverbundenen Klüfte in ihn nach und nach aufgefüllt und zu einer Feste
gemacht werden. Und je mehr der Platzregen
auf dieses
Gebäude niederfällt, desto fester
aber auch wird nach einem jeden Platzregen das Gebäude. Aber von ganz anderer
Wirkung sind die Winde und der Platzregen
bei dem
Gebäude, daß
da in der Tiefe auf
lockerem Sande
aufgebaut ward.
Wenn da
die Winde kommen und stoßen
an das locker stehende Gebäude und
erschüttern dasselbe
und dann
das Gewässer
kommt, welches der Platzregen verursachte,
so ist es mit dem Gebäude auch zu Ende. Denn die
Winde zerstoßen das häufig schon
geritzte Gemäuer, an dessen Ritzen der
schlechte Grund die Ursache ist und das Gewässer reißt
das Gebäude
mit leichter Mühe nieder
und spült
es in irgend einen nahen Strom des Verderbens.
Ich meine, das dürfte
doch auch
zentralsonnenhaft klar
sein, denn
ein Mensch, der von einer geistigen
Vorbereitung nicht ein-mal
eine Ahnung
hat, muß doch offenbar zugrunde
gehen, wenn er aus
der Absicht
die geistigen Winde und den
geistigen Platz-regen
über sich
kommen läßt, damit diese aus ihm
ein festes Gebäude
oder einen
festen geistweisen
Menschen machen sollen. Gebet einem ganzen
oder halben Weltmenschen
die Bibel
in die Hand und saget ihm: ,Freund, da lies fleißig darin und du
wirst das finden, was dir abgeht, einen verborgenen
Schatz, bestehend aus
Gold, Silber
und Edelsteinen,
welcher ist ein vollkommenes Leben deiner
Seele.’ Dieser
Freund wird auf dieses Anraten sich gleich irgendeiner Bibel
bemächtigen
und wird sie mit großer
Aufmerksamkeit lesen. Aber je
begieriger und
aufmerksamer er dieses
Werk lesen wird, auf desto
mehr äußerer Widersprüche
wird er stoßen und wird bald zu seinem Freund
sagen: „Freund, ich habe nun das von dir angeratene
Buch wenigstens
schon 6 bis 7 mal
durchgelesen, aber je öfter und aufmerksamer ich es durchlese, auf desto
mehr Widersprüche
und Unsinn komme ich auch. Was soll es mit
diesem Firlefanz,
was mit diesen mysteriösen
Prophetien, die gerade so viel Zusammenhang zu haben scheinen als der
Chimborasso in Amerika mit dem Himalaja
in Asien.“ Aus diesen vernünftig
erscheinenden Erwägungen des Bibellesers
oder des
Gottwortlesers könnet
ihr hinreichend
entnehmen, was die Winde und
der Platzregen bei unserem
weltlichen Sandgebäude für einen Effekt gemacht haben. Ist ein solcher Mensch
von einem
Sandgebäude aber einmal also zerstört, dann sammle ihn
zusammen wer will. Denn Ich und alle Meine Engel finden
eine solche Arbeit als eine
der allerschwierigsten und es
ist leichter 10.000 Menschen
von allen Gassen und Straßen zum
großen Gastmahl des Lebens
herbeizubekommen als einen
einzigen solchen Menschen, der mit der Lesung der Bibel oder des
neuen Wortes auf
einen Ochsenkauf
ausging. Wie
es sich aber mit der Lesung der Bibel oder dem Gottwort verhält,
gerade so verhält es
sich mit der Lesung aller
ihrer inneren geistigen Auslegungen oder Erklärungen. Denn da wird
ein jeder sagen: Wenn das ihr Sinn ist, warum ist denn
nicht so ihr Sinn
abgefaßt worden
und gibt
ihm den
Grund ihrer
bildlichen Form auch noch
so klar an,so wird er auch dafür
nur klar ins Gesicht lachen und
wird sagen: „Nach der Tat
läßt sich leicht prophezeien, denn jeder
Unsinn läßt sich drehen und
wenden wie ein
Teig , man kann
aus ihm
formen, was man
will, denn das Chaos ist
der Grund
aller Dinge, aus ihm läßt
sich mit
der Zeit
alles formen.
Aber warum nicht
eine Prophezeiung so geben
wie sie
tatsächlich geschieht ? Der Grund
ist, weil
man das
im voraus
nicht wissen kann, daher
gibt man dann einen mystischen
Unsinn, aus dem
sich dann jede Tat formen läßt,
die in der Zukunft erfolgt.“ Ja,
das ist dann auch ein Endurteil, welches durch keine Zentralsonnen-Macht mehr
wohl erleuchtet und aufgehoben
werden kann. Ich meine, das wird
auch klar sein, aber dessen ungeachtet wollen wir noch mehrere Zentralsonnen
in unserem Gemüte
zusammenbringen.
Wir
können für uns daraus entnehmen, daß Gottes Wort nicht
für den Verstand
geschrieben ist, sondern für das
Herz. Wir
wollen deshalb unser Herz und
Gemüt weit auftun, damit die Bergpredigt
in uns
lebendig wird durch die Taten der Liebe. So hat Jesus diese Rede auf
Garizim gehalten. Als Er aber diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von Seiner Lehre. Denn Er
lehrte sie wie
einer, der göttliche
Vollmacht hat und nicht wie die Schriftgelehrten.
Wir waren dabei. Seine
heiligen Worte dringen tief in unser Herz und
werden in unseren Herzen
bewahrt bis
sie die
Reife erlangen
durch unsere willigen Taten, die den Buchstaben der Schrift beleben durch
die Liebe und durch die Wahrheit, die aus Deinem Herzen, geliebter Herr Jesus,
quillt. So erfüllt sich das Gesetz in der Liebeweisheit unseres göttlichen
Geistes. Wir danken Dir, Du unser
geliebter Vater, und Dank sei dem Himmel und den seligen Scharen, die aus
Deinem Gottherzen, geliebter Jesus, Liebe und Licht in unsere Herzen tragen.