29. Abschnitt

Die Versuchung Jesu in der Wüste (1.GEJ 8 ff)     

Meine Erläuterungen sollen dir helfen, Gottes Wort  besser  zu  verstehen und damit auch dein wahres Wesen zu  erkennen.  Vielleicht  kannst du lernen,besser und harmonischer mit deinem Mitmenschen zu kommunizieren und die Ereignisse des Alltags glücklich und froh zu durchleben. Hier wird dir neben den  geschichtlichen  Jesu-Erlebnissen  auch ein  verständiges  Wissen   urchristlichen  Tatnachfolge vermittelt. Wenn du die Aussagen dieser Serie verstehst und die Anweisungen treu belebst, so wirst du Erfolg erzielen  und deinem Fortschritt und deiner persönlichen Entfaltung wird nichts im  Wege  stehen.  Du  betrittst  mit  den  Lehren  der  Neuoffenbarung  die  tätige Christnachfolge.  Man  kann sie  auch  die  Schule  oder  die  Kirche Gottes  nennen.  Was  uns  Jesus  Christus  durch  Jakob Lorber wieder offenbarte, das sind funktionierende Lehranweisungen zur  wahrhaftigen liebevollen und nützlichen Tätigkeit und deshalb  lautet  der erste Liebewunsch Jesu  im Gottwort der Lorber-Offenbarung:  Werde  Täter ! Dann  verheißt  dir  der  Gottmund   die  volle  Wiedergeburt!  Unsere  christliche  Tatnachfolge  erweckt  die  Gottliebe  und die Gottliebe belebt und erleuchtet die göttliche Wahrheit in unserem Verstande. Die  aus  der  Gottliebe  erweckte  Wahrheit  aber  macht uns frei. Von dieser  himmlischen  Freiheit  sprach  Jesus  zu  Seinen Jüngern. Du kannst diese Worte im Neuen Testament nachlesen. Die Wahrheit wird euch freimachen. Wer aber Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Nur die  Söhne  werden frei sein im Hause  ihres  Vaters.

Unser menschliches  Wissen  entscheidet,  ob  wir  Knechte  bleiben  oder  ob  wir Freie werden. Gott ist allmächtig, doch vor der Freiheit des  menschlichen  Wollens muß selbst Seine göttliche Allmacht  zurückstehen.  Denn  sonst  würde  Er uns zu Robotern  machen. Jesus sprach dies so  aus: Alle  Macht  hat  der Vater dem  Sohne  übergeben. Du bist  der  Sohn,  lieber  Leser! Der Sohn, der  du  bist,  kann entweder ein verlorener Sohn bleiben oder ein erwachter  Menschensohn werden, der Gott  vollkommen  gehorsam  ist.  Der  Menschensohn  aber wird heimkehren in das Haus seines Gottes und wird eins sein mit seinem Vater.  Der verlorene Menschensohn wird dann zum Gottessohn. Es liegt an dir und an  uns allen, zu welcher  Sohnschaft wir streben. Wir werden Gottes Söhne,  wenn wir die Worte Jesu hören und Seine Lehren befolgen. Wir bleiben verlorene  Söhne,  wenn wir uns von Gott abwenden,  indem  Sein  Wort  in  uns nur  Wissen  und Glauben bleibt und nicht  betätigt  wird. Wisse  und  glaube, wir alle  sind  berufen. Doch nur unsere  Taten  nach  den  Anweisungen von Jesus verwandeln die  verlorenen  Söhne zu  Gottessöhnen. Wer aber Gottes Sohn werden will, der muß  mit Jesus in die Wüste wandeln, der muß mit  Christus  Sein  Leben  leben. Wie  der Herr durch Jakob Böhme sagte, so müssen wir in das  Leiden  und  Sterben  des Herrn eingehen, mit Ihn auf´s Kreuz  und in´s  Grab  steigen,  wollen wir  mit  Ihm auferstehen.

So gehen wir denn mit  Ihm,  jetzt  gleich. Versetzen wir uns mit  all  unseren  Gedanken  und  Gefühlen  in  die  Jesu-Zeit  zurück. Ruhig  fließt dein Atem und du bist versetzt, zurückgerufen in die Jesu-Zeit. Mit geöffneten Seele-Geist-Augen schauen wir die  Wüste  von  Bethabara. Mit den Augen unserer Seele  sehen  wir die Hütte, die sich Jesus mit eigenen Händen  erbaute.  Die  Fischerhütte  Jesu war  aus Lehm und Schilf erbaut und war kaum so hoch, daß ein Mann darin  stehen konnte. Bedenke, diese Hütte hatte Jesus mit Seinen eigenen  Händen  erbaut. Schaue diese Hütte  in  dir!  Stelle  dir  diese  Hütte ganz  lebendig  und  deutlich  vor.  Dein  göttlicher  Geist  in  deiner  Brust wird dir die  Hütte  selbst errichten. Du wirst sie schauen und du kannst sie erleben. Vielleicht kannst du  sogar  eintreten in diese Hütte in aller Demut und in aller Liebe zu deinem Jesus. So wie  damals Jesus Seine Hütte mit eigenen Händen in der  Wüste  Bethabara erbaute, so erbaut Er auch deine Einsiedlerhütte in der Wüste deines eigenen Herzens. Komm, beschaue deine Hütte im Geiste deiner Seele. Weißt du, was diese Hütte darstellt? Ich  meine, sie stellt den  letzten Rest deiner  Verbundenheit mit der Welt dar  und damit  den  neuen  Anfang  in  deiner Zuwendung  zu Gott und Seinem geistigen Reiche.  

Jesus war dreißig Jahre alt geworden als Er in die Wüste ging und vom Teufel versucht wurde. Im Neuen Testament findest du die kurze Erzählung davon. So sprach sie der Herr durch Seinen  Evangelisten  aus: „Dann  wurde  Jesus  von  Seinem Geiste in  die  Wüste geführt. Dort sollte Er vom  Teufel  in  Versuchung geführt werden. 

Als  Er  40  Tage  und  40  Nächte  gefastet  hatte,  bekam  Er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: ,Wenn Du Gottes Sohn bist, so befiehl, aus den Steinen wird  Brot.’ Er  aber  antwortete: ,In der  Schrift heißt es, der  Mensch  lebt  nicht von  Brot,  sondern  von  jedem  Wort,  das  aus Gottes Mund kommt.’ Darauf nahm Ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt,  stellte  Ihn  oben auf den Tempel und sagte zu Ihm: ,Wenn Du Gottes  Sohn  bist,  so stürze Dich hinab, denn es heißt in der Schrift:  Seinen Engeln  befiehlt  Er, Dich auf ihren Händen zu tragen, damit  dein Fuß  nicht an  einen  Stein  stößt.’ Jesus antwortete  ihm: ,In der  Schrift heißt  es  auch:  Du  sollst  Gott,  deinen Herrn, nicht auf  die  Probe stellen.’  Wieder  nahm Ihn  der Teufel  mit  sich   und  führte  Ihn auf einen sehr hohen Berg. Er  zeigte  Ihm  alle  Reiche  der  Welt  mit ihrer Pracht und sagte zu Ihm:,Das alles will ich  Dir geben, wenn  Du Dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.’Da sagte Jesus zu ihm: ,Weg mit dir, Satan, denn in der Schrift steht: Vor  dem Herrn,  deinen  Gott  sollst  du  dich  niederwerfen  und  Ihm allein dienen.’ Darauf ließ der Teufel von Jesus  ab  und es kamen  die Engel  und dienten Ihm.“  

Soweit die Jesu-Worte im  Matthäus-Evangelium. 

Auch wir erleben die Wüstenzeit mit  ihren Versuchungen. Wir  dürfen  und  wollen  sogar  dabei  sein.  Denn  ohne  Versuchungen,  so  spricht  der Herr  durch Emanuel Swedenborg ,  kann  niemand  wiedergeboren werden. Unsere  Seele wird zurückversetzt  in  die  Jesu-Zeit. Wir erleben mit Ihm  die  Zeit vor  der  Taufe  im  Jordan. Und  der  Herr  Selbst  erklärt  uns  die  Gleichnisse  der  Schrift,  die  wir ohne  Ihn nur  buchstäblich  verstünden. Er Selbst enthüllt uns durch Seinen   Entsprechungswissenschaftler   Emanuel   Swedenborg  die Gleichnisse der Versuchung. Denn Seinen Söhnen und Kindern  soll alles offenbar werden. Und so spricht der  Herr in den Himmlischen Geheimnissen (1690): 

Von den Versuchungen,  die  der  Herr  aushielt  im  Knabenalter,  wird im Wort des Neuen Testamentes  nicht  gehandelt.  Es  sind im Neuen  Testament  bloß  erwähnt die Versuchungen in der Wüste  und  endlich  auch  die  letzte Versuchung in Gethsemane.  Daß  der Herr  Jesus  in  Seinem  Leben  von  dem  ersten  Knabenalter bis zur letzten  Stunde  in  einem  fort  Versuchungen  erlitt  und fortwährend Versuchungen  und  fortwährend  Siege  erlebte,  davon wissen die wenigsten  Wortleser etwas.   Jesus  wurde    bis  zum Kreuzestode versucht, somit bis zu Seiner letzten  Stunde Seines   Lebens   in  der  Welt.  Und  hieraus  wird klar,  daß das ganze  Erdenleben  des  Herrn  vom  ersten Knabenalter  an  eine  fortwährende Versuchung und  ein fortwährender Sieg war.  

Nun erkennen wir, also wurde Jesus in allen Stunden Seines Erdenlebens  und nicht bloß die 40 Tage in der Wüste  versucht, so  wie  im  Matthäus  zu hören  ist.  Was  tat denn Jesus wirklich in der Wüste? Durch Seinen  Schreibknecht Jakob Lorber erzählt uns der Herr Genaueres. Lauschen wir Seinen Worten: 

Denn da Ich Mich Selbst vor der Taufe bei 40 Tage  in der  Gegend  Bethabara aufgehalten hatte und Mein menschliches  Wesen  durch  Fasten  und  sonstige Übungen für das beginnende Lehramt  vorbereitete,  so  ist  es  historisch  auch  klar und gewiß, daß Ich zu dem Behufe in diesem Flecken irgend  eine  Herberge  haben mußte, die in ebenderselben Wüste und unwirtlichen  Gegend  lag,  die Ich  für Mein Vorhaben und Vorbereitung für die tauglichste erkannte.                                                   

Was  bedeutet  die  Hütte? In dieser Hütte wohnte Jesus und Er wohnt so  in  der Hütte in dir und  mir  und  allen  Christen  und  Er  will  uns noch  mehr  sagen. Wie Er damals dem Philopold von Seiner  Wüstenzeit  erzählte,  so  dürfen  wir  auch  mit  Philopold  ein  bißchen  mehr wissen,  was  Jesus  in  der Wüste  alles erlebte. Und so sprach damals Jesus zu Philopold und spricht heute zu uns: 

„Ich rede wahrlich nicht gerne von jener ersten Zeit, in der  Ich  vom Geiste des Vaters in Mir in eine Wüste am Jordan geführt worden bin  und dort 40 Tage hindurch  fastete  und  Mich  zur  Not  mit  Wurzeln  und  wildem  Honig  ernährte. Als  es  Mich  nach  40  Tagen solchen Fastens im Leibe sehr zu  hungern begann  und Ich darum von einem bösen Geiste dreimal versucht  worden  bin,  darüber rede Ich  wahrlich nicht gerne näher, als  Ich nun  schon  geredet  habe.“ Nach diesem Worten des Herrn  sagte  Philopold:  „Aber o Herr und  Meister,  wie mochtest Du Dich von  einem  Erzteufel  versuchen  lassen?“ Darauf sagte Jesus „Es gibt zwar keinen urgeschaffenen Erzteufel in der Art wie ihr euch  dieselben vorstellt. Aber dennoch ist  alles  der  Materienwelt in  seinem  Urelement  eben  so viel wie ein urgeschaffener Erzteufel und es ist daher eines, ob man sagt, man werde von der Welt  oder von den materiellen Gelüsten des Fleisches  versucht. Oder man werde von dem oder von jenem  Erzteufel  versucht. Als Ich einmal bei drei Wochen lang in der Wüste gefastet hatte,  da  trat der  Versucher in  der  Gestalt eines ernsten und weltweisen Magiers vor Mich  hin.“ (9.GEJ 134). 

Über den Versucher sprach der Herr zu  Philopold  nichts weiter mehr  und  so wollen es auch wir hiermit bewendet lassen und erst später hören, wer mit  dem Versucher wirklich  verstanden  wurde.  Eines  steht nun fest und  ist  klar  für  uns. Selbst  diese  heilige  Wortaussage  des Herrn ist nicht ganz wörtlich zu verstehen. Deshalb sollen wir auch die göttlichen Worte als Heiligtum  betrachten  und  nicht  im  Buchstaben festhängen und meinen, es sei so  und  nicht  anders. Keinesfalls sollen wir daraus eine Begründung schaffen. Und darum warnt uns  auch  der Herr Jesus durch Jakob Lorber an anderer Stelle, wie wir uns verhalten  sollen.

Und so spricht der Herr  durch  Jakob  Lorber  (3.GEJ 168;  Erde  und Mond 85): 

Die volle nackte  Wahrheit  aber  kann  im  allgemeinen  dem  Menschen  auch  von  Mir  aus  jetzt  nicht  gegeben   werden, sondern  nur  verhüllt  in Gleichnissen  und  Bildern.  Und  wisset, vor Meinen Augen gibt es keine Materie, somit  ist auch jede Gabe von Mir geistig und nicht materiell,  wenn  sie auch noch  so  materiell  zu sein scheint. Ich tue, ob Ich  es   schon  sage  oder  nicht,   Meinen  Mund  stets  nur  in Gleichnissen  auf, damit sich die Welt an ihnen stoße. 

Über diese Worte laß uns nachsinnen.

Wir wundern uns; sollen wir die bildhafte Lebensgeschichte nicht so  sehen  und verstehen ? Ja, wir dürfen sie so mit unseren Seelenaugen schauen und  wir dürfen dabeisein. Wir sollen aber bei all den Erzäh-lungen den geistigen  Sinn erfahren. Und wir dürfen auch fragen, wer der weltweise Magier war, der  vor  Jesus hintrat und Ihn  versuchte. Jesus antwortet uns durch  Seinen Schreibknecht  Jakob Lorber. Wir hören und lauschen: 

In der  im  Evangelium  vorkommenden  Versuchung  des Teufels in der Wüste, auf den Zinnen des Tempels und auf der Spitze eines hohen Berges  diene  noch  Folgendes  zur gänzlichen Erkenntnis dieser für alle  Welt  mystische Angelegenheit, die aber nicht in der  naturmäßigen,  sondern   nur in der geistigen Welt zu nehmen und zu verstehen  ist. In jener Zeit von 40 Tagen der Vorbereitung  zu  Meinem Lehramt ließ Ich es zu, daß an  einem oder  dem  anderen Tage allerlei gute und  auch schlechte Seelen verstorbener  Menschen  sich  Mir nahten. Da  kam  gegen  Ende  dieser  Geistaudienz  nun  eine Seele auch aus der Urzeit zu  Mir. Es war der Geist oder die  Seele  eines  Königs,  eine  ganz ähnliche, wie da war der Geist  des  babylonischen  Königs Nebukadnezar. Und dieser böse Herrscher sprach zu  Mir die  bekannten Worte,  die  im  Evangelium  aufgezeichnet sind, und stellte sich eben im Geiste auf die bekannten drei Punkte: Wüste, Zinnen des Tempels  und Spitze eines Berges. Ein solcher Mensch oder Geist  verdient  auch  nichts Besseres mehr als das, was Ich eben  damals  sagte:  Hebe dich weg Satan!

Diese kurze Anmerkung mag  euch  noch  als  berichtigende  Erklärung zu Meinem 40-tägigen und nächtlichen  Fasten in der Wüste und zu der teuflischen Versucherei  dienen.                                

Soweit die Worte  des  Herrn,  kundgegeben  durch  Jakob  Lorber in den  Supplementen Seite 253-254.

Wir können hier  noch  die  Frage  stellen,  was  eigentlich  die  ganze  Versuchungsgeschichte für  uns  selbst  bedeutet.  Auch  darüber  läßt uns der Herr nicht im Unklaren. So  lauschen  wir  Seinem Wort, geoffenbart durch Jakob Lorber: 

Wohl aber könnt ihr fragen, wie steht  diese  Begebenheit  zu uns. Diese  Frage ist ebenso leicht zu beantworten, so  ihr die Wüste eures Lebens nur ein wenig betrachtet. Wie Ich  Mich von Meiner  Vaterliebe  in  diese  eurer  Wüste  führen  lasse und  da  gar  oft  lange  fasten   muß  und  von  euch   harten  Gegnern wohl  öfter als dreimal versucht werde und muß da  lange in  der größten Dürftigkeit, in der größten Armut warten und ausharren bis die Geister eures  Herzens  zu  Engeln  werden, auf daß sie  Mir  dann  zu  dienen  anfangen.  Daher  beachte auch ein jeder die Worte, die in den drei Versuchungen an den Satan gerichtet sind, denn  ein  jeder  Mensch  ist zuvor ein Leibeigener des Satans  bis  er  erst  ein  Eigentum Meiner Liebe wird. Damit aber das werde, komme Ich ja zu jedem  in seine eigene Wüste durch  den Geist der Liebe und lasse Mich  lange  in  Allerlei  versuchen, damit  er  dadurch Meine endlose Liebe und  allergrößte  Demut  erkennen  soll.   Wer aber verharret gleich dem, der Mich in der  Wüste versucht  hat, was Wunders wird es sein, wenn er am Ende auch die  Worte  aus   Meinem  Munde  wird vernehmen  müssen: Weiche  von Mir, Satan! Solches beachtet wohl und überdenket  es  in  eurem  Leben,   so  werdet  ihr  das  Leben haben  durch einen und demselben Geist Gottes ewig, Amen. 

Soweit die Worte des Herrn in den Supplementen Seite 302-304. 

Wir stehen in der Wüste,  wir erleben die Versuchung wie unser Meister, wie unser Gott und Vater, unser geliebter Jesus  Christus.  Auch wir  haben  die  Versuchung zu erleben, wie  wir  gerade  gelesen  haben. „Ich komme, so  spricht  der Herr, zu jedem in seine eigene Wüste durch den Geist der Liebe und lasse  Mich lange von ihnen durch allerlei versuchen, damit er dadurch Meine endlose Liebe und größte Demut erkennen  soll.“ Was  sollen wir dabei tun ? Versetze  dich  in dein   Inneres,  laß  an  dir  vorüberziehen  alle  deine  Probleme  und  Sorgen,  deine  Schmerzen  und dein Leid. All das sind die Bilder der Versuchung. Gehe mit deinem geliebten Jesus, Er ist ein Gottgeist in dir, durch  alle  Bilder  hindurch  und du wirst Freude empfinden mitten im Leid. Das ist deine Tat, das ist eine geistige Handlung und die geistige Handlung macht  dich frei, erlöst  dich  von  den Banden der Hölle, von den Banden Satans. Und hier wird vor uns hingestellt der Begriff Satan und wir glauben aus vielen Wortstellen  der  Neuoffenbarung  vielleicht an einen persönlichen Teufel, an einen Ursatan. ch meine,  es ist  hier  nötig, einige  Zentralstellen  aus  dem  göttlichen Wort über das Wesen Satans einzufügen. Und  so  spricht  der  Herr durch Jakob Lorber im 8.GEJ 34: 

Gott gegenüber gibt es  keinen  Satan  und  keinen  Teufel und somit auch keine Hölle. 

In der Haushaltung Gottes spricht der Herr (3.Bd.,Kap.67): 

In Meinem Angesichtsbündel gibt es durchaus  nichts  Böses. Sonach gibt es für Mich keinen Satan.  

In der Drei-Tages-Szene spricht der Herr (11.Kap.49): 

Vor Gott gibt es keinen Satan und keinen Teufel. 

Im 8.GEJ 34 spricht der Herr: 

Verstehet sonach  unter  Satan  im allgemeinen  die  ganze  materielle Schöpfung. Einen  gewissen  persönlichen Ursatan und  persönlichen  Urteufel  hat es in der Wirklichkeit niemals  woanders   gegeben  als  nur in  der  gerichteten Weltmaterie aller Art und Gattung.   

Im gleichen Band spricht der Herr (Kap.35): 

Der Satan ist demnach die Zusammenfassung des  gesamten  Materie-Mußgerichtes. Und was seine Persönlichkeit betrifft, so ist sie  an  und  für  sich nirgends da. 

Und  doch,   geschätzter  Leser,  erscheint  der  Teufel  in  den  Versuchungen und bekämpft  die Wahrheit des göttlichen Wortes.  Und er erscheint immer  wieder  so, wie er  unsere  Seele  besonders  herausfordern  kann.  Er  erscheint  uns  in  den  Schattenseiten  unserer  eigenen  Schwächen. So  erschien er  auch  in der Urzeit den  Aposteln  und  Jüngern  immer  wieder. Hier  möchte  ich   einige  Gedankensplitter  aus dem Gottwort anführen. So erschien das  Satanische als Weib Gottes in der Haushaltung (3.Band, Kap.25). Und er  kann  verschiedene  Gestalten  annehmen. Im 2.GEJ 89:  Und so  erschien er den Jüngern und Jesus als Leviatan, im 1.GEJ 225 als Riese, dem  Urpartriarchen  Henoch  als  Drache  (2.HG 273); dem Bischof Martin als schönes Weib und er  war  doch  immer  nur  das  Nachwesen des  Hauptwesens  (Bischof  Martin  191).  Lese  diese  Stellen  bitte  nach  und überzeuge dich selbst. In diesem Sinne  sind  alle  Erscheinungen Satans  nur  bildliche  Entsprechungen. Dazu lese bitte im  8.GEJ 31,1. Nach Jakob  Böhme   waren  alle Menschen aus der  Hierarchie Luzifers oder Satana  und  fielen  mit  ihm (Mysterium  Magnum Kap. 17). Studiere  bitte  die  Kapitel  34  und  35   aus  dem  8.GEJ durch, wo die Urpersönlichkeit und das Wesen  Satans ausführlich  dargestellt  werden. Es scheinen  obige  Ausführungen  zu  einigen  anderen  Stellen  des Lorberwerkes im Widerspruch  zu  stehen.  Aber  es  scheint  nur so. Es  gibt  im Gottwort keinen  Widerspruch. Deshalb steht  es  dem  Leser  weiterhin  frei,  an einen persönlichen Satan zu glauben. Sicher ist, das eine wie das andere  kann  aus dem Buchstabenwort  begründet,  jedoch  nicht   bewiesen   werden.  Nur  dein Eigenerleben, deine eigene Erfahrung wird  dich  aus  dem  Herzen  Gottes  belehren  in deiner eigenen Seele und es bleibt daher  allein der geistigen  Innewerdung  des  Christnachfolgers  vorbehalten, die Wahrheit zu finden. 

Wenden wir uns wieder der  Wüstenversuchung  zu. Wir  erstaunen  nun.  Das Geschehen in der Wüste wird vor unseren Geistaugen ein ganz anderes als das historische war und es ist doch  wieder  dasselbe und wieder für jeden  Menschen persönlich ein  eigenes  Erleben.

Im Buchstabensinne des Wortes wird nur da  und  dort  ein  geringer Teil der gesamten  Wahrheit  verkündet. Oder besser gesagt, nur ein winziger Lichtglanz göttlicher Wahrheitssonne strahlt ins  Auge  der  emsigen  Leser. Die Wahrheit wird aus  deiner  Liebe  zu  Gott  und Menschen geboren in dir. Und dies ist auch der  Grund,  warum  der Herr so oft und so  vielseitig  die Versuchungsgeschichte in der Neuoffenbarung schildert. Immer wieder  da  und dort und auch in  anderen Kundgaben, die wir nicht kennen. Und in  jedem  Herzen spricht Er die Versuchung in anderen Worten aus. Aber wir  wollen  die besonders klaren Ausführungen des Herrn Jesus in den  Supplementen hören. Dort spricht der Herr:                                                                             

In naturmäßiger Hinsicht ist die  Erzählung  von  der Versuchung  in  der Wüste ganz natürlich ein barster Unsinn,  denn als ein  purer  Mensch  im normalen  Zustande kann niemand so lange ohne Speise  und  Trank  verbleiben.  In der Gegend Galiläas wie auch Kanaans und Samarias gab es  zu  Meiner Zeit keine solche Wüste. Es ist somit  dieses  Mein in dem wahren Pseudo-Matthäus  beschriebene  Fasten  in  der  Wüste  ebenso wie vieles  andere ein gänzlich mißverstandener Griff sowie  die am Ende dieses  Fastens  buchtsäblich  erzählte Versuchung des Teufels,die Ich aus irgendeinem  Grunde   über  Mich  hätte  kommen  lassen sollen und Ich wüßte auch bei  aller  Meiner   unendlichen  Weisheit  wahrlich nicht, aus welchem  Grunde. Denn was ist eigentlich der Teufel oder Satan?  Es ist die tote  Materie und die in sie gebundenen und dadurch  oft  eine  überaus lange Zeit  hin  gerichteten Geister, die nirgends  starrer und  gerichteter  sind  als  eben in  einer Wüste, in der es stets am  meisten des Todes und am  wenigsten des  Lebens gibt. Wenn demnach aber der Teufel oder der Satan  das  ist,  und  Ich  Selbst von Ewigkeit aus die höchste Liebe  und  Weisheit,  aus  welchem   Grunde  hätte denn  Ich Mich sollen vom Satan  auf  solche  Weise  versuchen   lassen? Ja, es liegt an dieser Erzählung  wohl  etwas, aber sie ist nicht im geringsten materiell. 

Hier eine Zwischenbemerkung:  Bedenke, die  Erzählungen,  die  du  bildlich  mit deinen Seelenaugen siehst oder  bei dieser Übung  gesehen  hast,  sind  keine  geschehenen  materiellen Ereignisse, sondern solche in dir  und  mir  und  in  Jesus, denn wir alle sind eins in Jesus Christus.  

Ich aber habe Mich vom Hause  Josefs  als  Mensch  wirklich  auf  40  Tage entfernt und ging  in die  Nähe,  wo  Johannes der Täufer seine Bußpredigten hielt. Und  Ich  bereitete Mich auch in Meiner menschlichen  Natur  für das vor, was Ich effektiv bald danach antrat. Ich  durchdrang mit  Meinem  Geiste  die  gesamte  unendliche  Schöpfung und Ich überlegte Mir, wie  am ehesten und leichtesten es möglich wäre, alle in der  Materie  gefangenen  Geister zu befreien. Dazu habe Ich  diese  Prüfung  oder Versuchung  in  Verbindung Meines Leibes mit Meinem  Geiste  vorgenommen. Und  sehet,  es   zeigten  sich  Selbst  in  Mir  drei vollkommene  Möglichkeiten,  die Geister  der  Materie  zu befreien:  

1.        Die ganze materielle Schöpfung in  einem Moment  aufzulösen  und  den darin gefangenen Geistern eine geschöpfliche  Existenz zu geben,  in welche sie Mich wohl erkennen, aber  Mir dennoch  nie  völlig ähnlich werden sollen.

2.        Die Geister in der Materie noch zu belassen auf eine  kurze Zeit und  sie dann  ohne viele Stufenvorgänge  und  Vereine             fortbestehen  zu lassen. Aber in diesem Falle hätten sie sich  leicht  von  den  hohen Zinnen  ihrer  Erkenntnis hinabstürzen  können.  Und  Mir   bliebe  dann wieder nur die zweite Gefangennahme in  gefesselter  Materie übrig.

3.        Die dritte Möglichkeit zeigte sich darin, all  die gefangenen  Geister wieder auf einmal zu wecken und auf die Stufe  der  urgeschaffenen großen Geister zu  stellen. Dies  hieße aber, sie dem  Urhochmute  preiszugeben  und  es  wäre dadurch aus dem einen verlorenen Sohne zahllose Äonen  geworden.  

Es blieben  darum diese  großen  Ideen  als  untauglich von Mir  hintangewiesen. Nur der eine Weg stand offen, daß Ich Selbst die  Materie  in  Meiner vollen Göttlichkeit durchbräche und  durchwandere. Dies war demnach der einzige Weg, der für alle Ewigkeiten angenommen und endgültig bestimmt wurde. Auf diesem Wege können  alle  Kreaturen  zu  ihrer  vollsten Freiheit  und Selbständigkeit Mir ähnlich gelangen. Und  sehet, darin besteht geistig Mein Fasten und die von  den  Evangelisten zu materielle  Erzählung  der Versuchung des Teufels an Meiner Person. Also ist diese evangelische Sache auch anzunehmen,  zu glauben  und zu verstehen. Wer sie  aber   nach  der  materiellen  Darstellung annimmt, der wird auf die Erklärung und auf das Verstehen bis im großen Jenseits warten müssen. 

Gestatte mir, lieber Leser, zu den drei Möglichkeiten, die Jesus  ausschöpfte, auf  uns  selbst  übertragen,  folgendes  zu  bemerken:  Wir selbst erleben wie Jesus die gleichen Versuchungen an  uns, an unserem göttlichen Geist in uns.

Die  erste  Möglichkeit  besteht   darin ,   daß  unsere   ganze   materielle  Schöpfung, die der  Gottgeist  in uns  ja  aus  sich  geschaffen  hat, in  einem  Moment  aufgelöst  wird,  und  die  darin  gefangenen Geister, die  wir  durch  unser  Denken,  Wollen und Tun verursacht haben,  eine  geschöpfliche  Existenz  erhalten,  in  welcher sie  aber vollkommen selbständig werden, aber vom Urgeist vollkommen  getrennt sind  und  daher  nie  Gott  völlig  gleich  und  ähnlich werden können. Sie treten also in Daseinsformen, die  außer  unserer  geistigen Kontrolle sind. Diese  Möglichkeit  wurde  von  unserem  Geist abgewiesen, von unserem Geist Jesus damals in der Wüste und von unserem Geist heute in unserer eigenen Brust.

Die zweite Möglichkeit war, die Geister in der Materie noch für eine kurze Zeit zu belassen und sie dann auferstehen zu lassen, ohne viele  Stufenvorgänge  und in  Vereinen  fortbestehen  zu  lassen.  Aber  in diesem  Falle  hätten sie  sich  leicht von den hohen Zinnen ihrer Erkenntnisse hinabstürzen können  und dann  blüht ihnen  eine  zweite Gefangennahme  in  gefesteter  Materie.  Diese  Worte   bezeichnen jetzt auf uns bezogen, daß der göttliche Geist in  uns ja  aus  Gedanken  und Willensregungen und Handlungen Materie  geschaffen  hat. Nun  war  es  möglich, die Materie noch eine kurze Zeit zu  erhalten und die Geister ohne viele  Stufenleitern oder in Vereine auferstehen zu lassen.  Wir  wären  dann  sofort  frei  zur Vereinung mit unserem Geist,  aber  dann  hätte  es  sein  können, daß die uns zugehörenden Geistwesen sich von der  hohen  Zinne  ihrer  Erkenntnisse  hinabgestürzt hätten und unser Geist hätte sie noch einmal in  fester  Materie gefangen  nehmen müssen.Die dritte Möglichkeit zeigt sich darin, alle gefangenen  Geister wieder  auf  einmal zu wecken  und  auf  die  Stufe  der  urgeschaffenen großen  Geister  zu  stellen. Dadurch aber hätten wir den  Wesenheiten,  die aus unserem Denken, Wollen und Tun entstanden  sind,  zu Robotern gemacht. Und dies  hieße,  sie  dem  Urhochmute  preiszugeben, denn sie hätten sich dann wieder in ihrem   Hochmute  gegen uns gestellt, wie Satan es ja tat, und es wäre dadurch aus dem  einen  verlorenen Sohne, zahllose verlorene Söhne geworden.

So bleiben also diese drei  Erwägungen  damals  Jesus  vorenthalten und auch dir und uns allen Menschen, die den Weg der Versuchung gehen  müssen.  Wir  müssen  diesen  Weg  der  Versuchung  gehen, wenn wir  wiedergeboren werden  wollen. Es steht  uns deshalb wie Jesus nur ein Weg offen, wie damals Jesus mit Seinem  Gott-Ich die Materie  zu  durchbrechen  und  zu  durchwandern. Wir  müssen die Materie gewordenen Bilder unserer Seele,  die  entstanden sind  aus  unserem Denken, Wollen und Tun, genauso mit dem göttlichen Ich-Geist  in  uns  durchbrechen und durchwandern. Wir müssen  an der Hand unseres geliebten Jesus all die  Bilder  durchleuchten  und das nennt man die Verklärung und das ist eine harte Arbeit, die  wir hier beginnen können in der  Stofflichkeit , im Gebet,  in  der  Hinneigung zu Gott und  im  Arbeiten  im  Weinberge  Gottes. Aber  wir  können diese Arbeit  auch für das  große  Jenseits  aufheben. Doch  bedenke,  eine  Stunde hier gewirkt an der  Hand  von  Jesus  Christus  ist mehr wert als 1000 Jahre drüben.

Soweit die drei Erwägungen, die biblisch  die drei  Versuchungen genannt wurden, die Jesus in der Wüste erlebte und die wir  erleben. Jeder  Mensch  wird  vor  diese  drei  Erwägungen  hingestellt  und  wir

müssen sie entscheiden. Aber es war nicht die letzte Versuchung. 

Zwei  klassische Versuchungen schildert  uns der Herr noch  in  dem Werk ,Der Schwache’, durch  Jakob Lorber offenbart. Es waren dies  die letzten Versuchungen in  Gethsemane  vor der  Kreuzigung.  Und 

sehet, hier standen dem Herrn Jesus wieder zwei Wege offen.  Hören wir das  Originaltextwort: 

Sehet, nur zwei Wege standen Mir offen, nämlich  der Weg nach oben oder der nach unten. D.h. entweder Ich kehrte zu Gott zurück,  werde eins  mit     Ihm und vernichte durch die Kraft Seiner Heiligkeit alles das, was aus Mir hervorgegangen ist oder Ich trenne Mich, mit allem Vorwurf  der  höchsten Verdammlichkeit beladen, von Gott und  belebe  und heilige da Meine Werke durch die Verklärung der Materie und tue durch  Meine  unendliche  Demütigung Genüge der ebenso unendlichen Heiligkeit Gottes. 

Soweit der Originaltext. Ähnlich  wie bei den Versuchungen Jesu  in der Gegend von Bethabara wurde der Menschensohn noch einmal in  Gethsemane  aber  nun eindringlicher zur  Entscheidung gezwungen. Durch die Annahme des Martyriums schuf  Sein  Außenmensch  die  Möglichkeit  der Vergottung  aller  Körperzellen. Nicht nur der Kör-perzellen  Seines Fleisches, sondern  auch  keimhaft  allen  Fleisches Seiner Nachfolger. Seiner  Nachfolger,  zu denen du und ich und alle  Christen gehören, die echt und wahrhaftig  Jesum  Christum  nachfolgen wollen.

Und so erlöste Jesus Seine Kinder  und  alle  Materie. Mit  dem  freiwillig  angezogenen größten Leiden und  Schmerzen  samt  der Kreuzigung  ließ Er für  uns Übeltäter die Pforten Seines heiligen Gottherzens öffnen.

Du aber und ich, mein trauter Leser,  wir  stehen  genauso wie  Jesus  Christus in den letzten Tagen unseres irdischen Lebens auch in Gethsemane, ehe wir uns für das Kreuz entscheiden. Uns stehen auch nur zwei Wege offen, und  zwar unserem wahren Selbst, unserer wahren reinen Seele oder unserem Gottgeist in  uns, nämlich der  Weg  nach oben und der nach unten. Der Weg nach oben  heißt,  entweder  mein wahres Ich trennt sich von allem Fleisch  und aller  Seele  und  kehrt als reiner Gottgeist zu Gott zurück und dann  wäre  dieser  Gottgeist  wieder eins in der Kraft Seiner Heiligkeit. Doch was geschieht  dann  mit den Schichten  in uns, die wir die grobere Seele oder das Fleisch nennen?  Sie  werden vernichtet.

Aber unser Gott-Ich kann dies nicht tun,  es würde einen Teil  seines  Selbst  vernichten. Und so steht der zweite Weg offen, den auch  Jesus beschritten hat  und  er steht genauso offen für uns.

Unser persönliches,  göttliches  Vater-Ich trennt sich, mit allem Vorwurf beladen, vom  wahren Gott  und  belebt  und  heiligt  die  materiellen Werke.D.h. unser Geist dringt in unsere sündhafte Seele, verbindet sich damit und trennt sich damit auch von der Materie unserer  Seele  oder  wir  können  sie  auch Satan nennen, unseres stofflichen Körpers. Und  da erleben  wir die Demütigungen, da erleben wir die Kreuzigung wie damals Jesus Christus, so  heute  wir mit Ihm und in Ihm. Durch Böhme sagte der Herr zu uns: 

Und  wollt  ihr  selig  werden,  dann  müßt  ihr  mit   Jesus  Christus  das  Leiden erleben, die Kreuzigung,  die  Grablegung, denn dann  erst  könnt  ihr  mit  Ihm  die Auferstehung und die Himmelfahrt erleben. 

Wir stehen  mit  Jesus  in  der  Wüste  unserer  Seele.  Auch  zu  uns kommt der Teufel in dreifacher Weise  und  versucht  uns  ganz  verschieden  und  individuell.  Auch wir werden konfrontiert  mit  unseren Schwächen und   Schattenseiten  der  Seele,  die  uns  als  Teufel oder Satan entgegenkommen. Und wenn  wir  die  Proben  bestehen, dann verläßt auch uns der Teufel und die  Engel der  Himmel  dienen  uns.

Zum Abschluß möchte ich dir noch  die  Wichtigkeit  der  Wiedergeburt  an  ganz wenigen Stellen der Neuoffenbarung darstellen.

So spricht der Herr durch Emanuel Swedenborg im Neuen Jerusalem Ziffer 187: 

Nur die, welche wiedergeboren  werden,  kommen  in  geistige Versuchungen.

Die geistigen Versuchungen sind Schmerzen des  Gemütes  bei  denen, welche im Guten und Wahren sind. Die Versuchungen  werden  herbeigeführt von bösen Geistern, die das Böse bei jenen  aufregen  und  dadurch  entstehen  Beängstigungen. 

Und in der Ziffer 190 desselben Werkes steht: 

Bei den Versuchungen handelt  es  sich  um  die  Herrschaft  des Guten über das Böse oder die des Bösen über  das Gute.

Das Böse, das herrschen  will im natürlichen oder  äußeren Menschen und das Gute in dem geistigen oder inneren  Menschen. Siegt das Böse, so herrscht  alsdann  der  natürliche   Mensch. Siegt das  Gute,  so  herrscht  alsdann  der  geistige Mensch. 

Durch Jakob Lorber erweitert der  Herr  obigen  Ausspruch wie folgt  (3. GEJ 120):

Darum habe du ja keine  Scheu vor  den  mannigfachen  Lebensbürden,  die dir auf diesem irdischen Lebenswege  hie und da begegnen werden; denn Ich werde sie zu dir senden zur Stärkung deiner Seele und deines  Geistes.  Wenn  demnach dann und wann etwas über dich kommen  wird,  dann  denke, daß Ich es bin, der dir eine solche Stärkung   zukommen  läßt!  Denn  je mehr Ich  einen  Menschen liebe, desto mehr auch wird er versucht von Mir. 

Und durch Eckehart von Hochheim spricht der Herr: 

Wisse, Versuchung  belebt  beim  tüchtigen  Menschen niemals  ohne  großen Segen und Förderung. Nur aus Anfechtung und Versuchung  kommt  Vollkommenheit.  

So spricht auch Paulus:  Die Tugend vollendet sich in der Schwachheit. Und durch Jakob Lorber spricht der Herr im 5.GEJ 240: 

Den Gott besonders lieb hat, den prüft Er  und  so  der Geprüfte die Prüfung wohl besteht, dann hat er aber auch für ewig sein Heil gefunden.