Sonntag, der 1. Juli 16 Uhr M

Der Menschensohn in euch

1.       Bevor wir in der Thematik weitergehen ist es erforderlich, daß ihr überhaupt erst einmal realisiert, wo der Unterschied zwischen der seelischen und der geistigen Wiedergeburt liegt, denn gerade diese beiden Fälle werden ständig verwechselt und es ergeht euch mit ihnen so, wie es euch ehedem mit der Verwechselung des Lichtengels mit Mir, mit der Verwechslung des Nervenäthers mit Meinem Geist sowie der Verwechslung des luziferischen Zustandes mit jenem des Wiedergeborenen ergangen ist und zum Teil noch immer ergeht. Jene Gerechten des Alten Bundes, die von Mir, Jesus, als die sicht- und fühlbare Gestalt Gottes noch keine Kenntnis und also auch noch keine Erfahrungen hatten, - ja, die sich auch nicht vorstellen konnten, daß sich ihr himmlisch-göttlicher Vater in die kleine Gestalt des Menschensohnes Jesus einzwängen könnte und denen noch gar nicht bewußt war, daß Gott als Geist auch etwa über eine sichtbar werdende Seele verfügen sollte, - wußten freilich nichts von einer rein geistigen Geburt, hatten sie doch schon übergenügend damit zu tun, hier auf dieser Erde nicht dem Fall des Fleisches anheimzufallen und somit war es ihnen auch noch nicht möglich, jenen luziferischen Zustand zu überwinden, den nur Ich selbst als Gott, extra für euch zu überwinden imstande war.

2.       Aber alle diese Gerechten, von Sehel, Henoch, Kisehel über Abraham bis hin zum Täufer Johannes standen eben nur in dieser seelischen Wiedergeburt, bei welcher die Seele mit ihrem seelischen Ich eben nicht mehr in den Leib „hineinfällt“ um dort in der Wollust zu baden, sondern deren Seele blieb rein und geläutert als ein Herr des Fleisches und somit standen sie auch nicht in der Gefahr, daß sie sich etwa sinnlich mit einem Weib hätten einlassen wollen.

3.       Deren seelisches Ich blieb ausschließlich bei ihrer Vorstellung einer liebevollen Gottheit, die dann später auch in Mir Gestalt angenommen hatte und bis auf den Täufer Johannes, der in der neuen Zeit stand - und der hätte in Mir ohne weiteres der Gottheit Schalten und Walten erkennen und somit annehmen können, - hatten die Genannten hingegen nicht diese Möglichkeit, doch die Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung standen, die haben sie allerdings entsprechend genutzt.1

4.       Zur seelischen Wiedergeburt gehört demzufolge die Annahme und Erkenntnis eines gerechten und liebevollen Gottes und das Handeln danach, was dieser Gott empfiehlt, ohne daß sich solch ein Mensch unter das Fleisch seines Nächsten gestellt hätte. Solche Gerechten gab es nun allezeit und gibt es auch noch heutzutage und ebenso ist es auch für eine Frau möglich, diesen gerechten Zustand ihrer Seele zu erreichen, doch sie darf dazu keinesfalls in dieser Art von Nervenschwäche, wie das heutzutage allgemein üblich ist, sich mit ihrem Kind oder ihren Kindern gegen ihren Mann organisieren, sondern sie muß da helfend und besänftigend die Stellung ihres Gatten in Gott bestätigen. Gut, wenn eine Frau dort, wie es die Maria als Schwester des Lazarus zeigte, durch ihre große Liebe zu Mir sich dann nicht mehr des Nervenäthers bediente, so ist das sicherlich allemal gescheiter, doch gerade diese Maria war vorher ein leichtes und verwöhntes Kindlein und so stand auch sie in der Gefahr, sich im Treiben der Welt zu verlieren und also mußte auch dort wieder das gewisse Kreuz ihrer Lasten und Sünden wirken und das hat sie noch rechtzeitig erkannt und angenommen und noch deutlicher wird dieser Umstand für euch, wenn ihr das Leben der Maria Magdalena so recht betrachtet, deren übergroße Liebe zu Mir alle ihre vorherigen nervenätherischen Abhängigkeiten überwand.

5.       Johannes der Täufer, aber auch die Jara und noch etliche waren ihrem Fleische also nicht erlegen und somit bestand keine Gefahr, daß sie da aus ihrem gerechten Zustand ihrer Seele hätten in das Fleisch fallen können aber andererseits war da ja noch das luziferische Problem zu meistern, das, ihr wißt es, doch nach denselben Prinzipien des Raubes von Nervenäther aufgebaut ist. Aber diesmal nicht dem Nervenäther des Fleisches, sondern dem Nervenäther der Seele. Solche Menschen als auch jene vorher zitierten, sehr reinen Seelen des Alten Bundes und der vor-noahchischen Zeit des Henochs und Sehel standen, wie gesagt, in der Reife der seelischen Wiedergeburt, doch die, die geistige Wiedergeburt beinhaltende Überwindung des luziferischen Zustandes war ihnen noch nicht möglich und das könnt ihr auch sehr gut an manchen Stellen des Lorberwerkes nachlesen, wo z.B. in der Haushaltung Gottes, Luzifer des öfteren auftritt und dort sogar einen Henoch, Kisehel und Sehel beirren konnte und das deshalb, weil Luzifer in der Position eines die göttliche Stellung angenommenen Hauptengels sich noch immer über seine Geschwister hatte stellen wollen und können, denn er war ja immerhin der erste und größte aller geschaffenen Engel und somit konnte er sich auch ganz gut in solch eine exponierte Stellung begeben und gewisse Rechte einfordern, wie das ja bei euch heutzutage die Mütter und Väter in ihrer luziferischen Phase ebenfalls tun.

6.       Auch wenn Meinen Getreuen bewußt war, daß Ich als Gott und Schöpfer ihr Zeuger bin, so hing deren Seele dennoch in der Sphäre des Lichtengels fest und sie mußten sich aus ihrem eigenen Wollen erst einmal von der Bevormundung und Abhängigkeit von Luzifers befreien, um selbst zu beurteilen und zu entscheiden, wer nun eigentlich ihr Vater und Zeuger ist. Sollte also Luzifer als Erster sie in seiner göttlichen Anmaßung aus sich heraus empfangen haben oder sollte nicht der reine Geist der Zeuger sein, der sich ihres Bruders als Ersten aller Geschaffenen in Seiner Liebe zugeneigt hatte, damit auch dieser selig in seiner von Mir empfangenen Kraft werde und er diese Freude und Seligkeit des Empfanges der göttlichen Gnade und Liebe nicht auch seinen Geschwistern in wahrer brüderlicher Liebe weiterreichte?

7.       Seht, Luzifer als Satana begab sich gegenüber seinen Geschwistern in die Position der Eigenliebe und gab jene Stellung des uneigennützigen Bruders auf - und als „Mutter“ setzte er sich über die meisten der von Mir in Meiner Liebe gezeugten Wesen, die Ich ja deshalb mithilfe seines Lichtes habe zeugen lassen, damit er und damit also auch alle anderen Wesen in sich dieser Freude und Seligkeit der göttlichen Liebe und des Empfanges des göttlichen Segen teilhaftig werden konnten. Doch in der die Geschwister bevormundenden Position der Mutter hat Luzifer seine Stellung mißbraucht und dieser Konflikt ist bis heute noch immer akut und ihr selbst leidet ja nun auch noch daran.

8.       Es gibt keine Frau Gottes, es gibt also kein Weib, mit welchem Ich als Gott da irgendwelche Wesen hätte zeugen wollen und somit gibt es auch diesen Zustand von Satana nicht, daß sie sich dort als „Meine Frau“ sogar noch über Mich als ihren Mann hätte stellen können, sondern der Seligkeit Meiner Geschöpfe wegen, die Ich Mir als Meine Kinder habe in völliger Freiheit ihres Willens erziehen wollen, mußte diese Möglichkeit des Mißbrauchs auch in Betracht gezogen und von Mir also auch erwogen werden, daß sich Mein erstes Geschöpf durch den Mißbrauch Meiner Liebe, dort auf Meine göttliche Position stellen könnte - und dies hat es dann auch getan, ein Umstand, der Mir sicherlich bekannt gewesen ist. Luzifer begab sich durchaus in die Position der Mir treu sein wollenden Seele, der Brautseele, doch als er mit Meinem Geiste gewissermaßen schwanger wurde und seine Geschwister erblickte, da fiel er durch seinen Eigensinn bedingt dann um einen Grad tiefer mit seinem Ich außerhalb dieser geistigen Sphäre sogleich in seine eigene seelische Sphäre zurück und glaubte sodann, allein durch seine gute Seele, der Verursacher und Zeuger und also auch der Empfänger und Verteiler alles Guten und Wahren zu sein und hielt in seinem Trotz daran fest, daß er diese Geschwister in seiner guten Seele selbst gezeugt und empfangen hätte. Aber damit stellte er sich zwischen Mir und ihnen und machte sie abhängig von sich, so daß er mit diesen Mir geraubten Wesen anschließend versuchte, die eigentlich seine Geschwister sein sollten, sich über Mich selbst hinwegzusetzen, so wie dies noch immer der Fall unter den Menschen bis heute geblieben ist. Das ist demzufolge der luziferische Fall, wo anstelle dessen, daß sich unter Meiner fürsorglichen Vaterliebe hätten geistige Geschwister bilden können, sich sodann ein Nebengott auftut, der seine Geschwister der Gottheit abspenstig macht und sie lieber für sich selbst behält und das war jenen, die im Lorberwerk (in der Haushaltung Gottes) angesprochen werden, so nicht mehr bewußt.

9.       In der seelischen Wiedergeburt handelt es sich also darum, wie die Seele wieder in die rechte Ordnung gelangt und wie der Mensch, als Herr über die Natur des Fleisches, welches in der allgemeinen Natur und besonders in dem Fleisch der Weiber vorgebildet wird, sich in seiner Seele gegenüber den Trieben der ins Fleisch gefallenen Schöpfung durchsetzt - und ist er geschlechtlich nicht gefallen, wie ihr dies am Beispiel der Nubier im Großen Evangelium Johannes sehen könnt, dann steht er eben in der seelischen Vollkraft und ist somit als ein Herr über die ihn umgebende Natur anzusehen.

10.   Nun, ihr wißt hoffentlich, was Ich den von der seelischen Macht und Kraft der Nubier beeindruckten Römer angezeigt habe, die Ich darauf hinwies, daß sie, weil in der sicht- und fühlbaren Gegenwart Meiner Liebe in all ihrer Freiheit als Meine Kinder stehend, dort noch viel mehr und größeres zu Wirken imstande sind und ebensolches habe Ich später weiterhin ausgesagt zu Meinen Jüngern, daß sie oder nun auch ihr werdet Größeres tun können, als was Ich nun für sie und euch getan habe. Doch wie ist das zu verstehen?

11.   Damit meinte Ich allerdings nur jenen Zustand der seelischen Wiedergeburt in welcher Ich freilich seit Meiner Geburt schon stand und Ich meinte damit eben nicht jenen Umstand, den so schwache und noch sehr luziferische Menschen für sich beanspruchen, die Meine Worte dann sogar auf Meinen göttlichen Status angewendet sehen ganz so, als ob Ich als Gott dort nicht würde mehr zu leisten imstande sein als solche, noch sehr unreife Seelchen. Ihr müßt also auch beachten in welch einer Verfassung Ich was zu euch gesprochen habe und was Ich so eigentlich meinte.

12.   Als Menschensohn, wie ihr einer seid, konnte Ich ja wohl sicherlich davon sprechen und das vor der Kreuzigung sowieso, daß ihr in der Vollendung eures Geistes werdet mehr und größeres zu wirken imstande sein als Ich es in dem Zustand des Menschensohnes gewesen bin. Der Menschensohn bezeichnet hier also den Zustand von euch selbst, jenen Zustand, wo ihr euch die Vollkraft und die Einswerdung mit dem göttlichen Geist noch verschaffen müßt und deshalb heißt die Seele Sohn, während der göttliche Geist als Vater angesprochen wird. Der göttliche Vatergeist zieht die demütige Seele zu sich hin und vergöttlicht sie damit. Der Menschensohn bezeichnet also euren Zustand, er bezeichnet denjenigen Bewußtseinszustand, in welchem sich die Seele noch ganz dem göttlichen Vater zuneigen muß, damit diese dann vollends mit Ihm geeint sei. Darum heißt solch eine Seele der "Sohn", während der Geist, wie gesagt, also als Vater angesprochen wird.

13.   Diese Verhältnisse zwischen Vater und Sohn sind von Luzifer seinerzeit verfälscht und geändert worden ebenso, wie das bis heutzutage der Fall ist, weil sich der Sohn oder Menschensohn in Luzifer und stellvertretend in den Menschen, dann vom wahren Vatergeist abgewendet hat und deshalb auch vorerst verloren ist. Wendet sich eine Seele vom Geist ab, dann muß sie sich eben etwas anderes nutzbar machen um noch eine Wirk- und Handlungsfähigkeit zu haben und aus diesem Grund muß und wird sich eine Seele im von Mir abgewendeten luziferischen Zustand auch des Nervenäthers als Ersatzmittel für den verlorenen Geistes bedienen müssen. Dadurch aber wird solch eine luziferische Seele selbst wieder abhängig vom Nervenäther und somit kann und muß solch eine Seele immer wieder rauben, lügen und betrügen um ihren Bedarf an Nervenäther zu decken. Durch diesen Prozeß der Absaugung von Nervenäther, also des Raubes von Seelenstoff, wird die luziferische Seele in ihrer Substanz immer weniger, denn sie verliert dadurch ihre tatsächlich wirkende Kraft in Gott zuungunsten einer Scheinkraft, mit der sie ihre Scheinwirklichkeit beleben will. Deshalb wird z.B. der luziferische Großmensch, der in seiner sichtbaren Gestalt das gesamte materielle Universum ausmacht, in der Summe seiner stofflichen Substanz immer weniger und er verliert Atom um Atom in dem Maße, wie sich Seele um Seele von ihm verabschiedet. Genau dieselben Prinzipien Luzifers, die hier geschildert werden, finden in jedem einzelnen Menschen statt, sofern er noch luziferisch ist. Kehrt sich hingegen dieser Prozeß um und verwandelt sich solch ein Mensch in den wahren Christen, dann findet sogleich der entgegengesetzte Prozeß der Geistbildung statt, bei welchem der Seelenstoff nicht nur mehr wird, sondern als in seiner Qualität aufs höchste gesteigert in die geistige Essenz verwandelt wird.

14.   Der verlorene Sohn bezeichnet also immer jenen rein seelischen Zustand, bei welchem der Vatergeist noch keine Mitwirkung und also noch keine Entscheidungsfunktion innehat einfach deshalb, weil er durch die Verweigerung des Kreuzes noch nicht erkannt und angenommen wurde und eben deshalb greift solch eine Seele zum Guten in sich und das ist der besagte Nervenäther als der die Seele belebende Seelenstoff. Er ist also diejenige seelische Potenz oder Essenz der Seele, wenn sie noch in ihrem luziferischen Fall steht.

15.   Weil der göttliche Vatergeist und dadurch eben die rein geistige Wiedergeburt erst durch die Annahme des Kreuzes und all dieser doch sehr betrüblichen Erfahrungen daraus gebildet wird auf Wegen, die Ich euch hier auch schon kundgegeben habe, darum also wollte auch so gut wie kein Gerechter der alten Zeit bis hin zum Täufer dort den Kreuzesweg gehen oder nachfolgen, doch ihr könnt es durchaus. Im alten Bund hieß es deswegen noch: „Auge um Auge und Zahn um Zahn!“ Doch in Meinem Liebesbund, dem Neuen Bund heißt es nun: „Liebet Mich über alles und den Nächsten wie euch selbst!“

16.   Die seelische Wiedergeburt wird für einen reinen, nicht in das Fleisch gefallenen Menschen sicherlich die Kraft und Kompetenz bedeuten, wie dies die Nubier und einige wenige in den letzten Jahrhunderten gezeigt haben, doch für Meine Kinder, die sich darüber hinaus um die geistige Wiedergeburt bemühen, ist es nicht nützlich und also auch nicht nötig, daß sie da etwa in solch einer seelischen Vollkraft tätig würden, denn zum einen seid ihr alle vorher mehr oder weniger gefallen und müßt dann eh schon durch diese nervlichen Prozesse und Muster hindurch bis zu Mir zurück und zum Zweiten würdet ihr dem Kreuze damit nur ausweichen wollen und genau deswegen habe Ich euch diese geistigen Fähigkeiten der gerechten und reinen Seele so nicht geben können, denn ihr würdet dann schwerlich bis zur geistigen Wiedergeburt gelangen.

17.   Also der langen Rede kurzer Sinn: Tragt euer Kreuz und seht zu, daß ihr den Geist in eure Seele einziehen lasset soweit, bis eure Seele vollständig von diesem Geist aus Mir durchdrungen ist. Das ist dann die Wiedergeburt des Geistes in der Seele, welcher die Seele als Sohn mit dem Geist des Vaters vereint. Als Menschensohn seid ihr also deshalb noch ohne diese Vollmacht über die Natur einerseits, weil ihr schon gefallen seid - und darum auch, weil ihr, noch immer in eurer gewissen Schwäche gegenüber der Welt stehend, da auch weiterhin Mißbrauch treiben würdet. Bleibt demzufolge weiterhin um Meine Liebe bestrebt und dann erst wird eure völlig vom Geist durchdrungene Seele nochmals vergeistigt, weil nun nicht mehr nur die Seele sich dem Geist übergibt sondern deswegen, weil der Geist selbst in einem neuerlichen Prozeß sich dann ausschließlich in Meinem Reich der Liebe befindet.

18.   Das ist dann die Wiedergeburt der vergeistigten Seele in Meinem Geist, doch das ist eine andere Geschichte. Gut, vorerst reicht dies und ihr sollt zuvor vor allem bestrebt sein, daß euer Geist in eurer Seele sich nicht nur embryonal entwickelt oder im Kindstadium steckenbleibt, sondern ihr sollt mit eurem Ich auch alle Positionen des Geistes in eurer Seele erreichen und das gelingt erst dann, wenn ihr euren Geist in eurer Seele bis zur Vollreife heranwachsen lasset eben durch die kreuzertragende Nächstenliebe, denn die Eltern eures Geistkindes sind zum einen eure Liebe zu Mir, die euch alles überwinden läßt und zum anderen diese Art der uneigennützigen Nächstenliebe, die euch eben nicht zum Konsumenten von Nervenäther degradiert.

19.   Wie es nicht deutlich genug betont werden kann, wird euer eigener Geist, der Meinem Geist gleicht da er eben aus Meinem Geiste ist, durch die Liebe zu Mir und der uneigennützigen Nächstenliebe gebildet. Damit ihr diese uneigennützige Nächstenliebe auch tatsächlich erreicht, ist euch das Kreuz als Helfer und Führer gegeben, denn nur durchs Kreuz könnt ihr alle eure nervlichen Muster unterscheiden und überwinden deshalb, wenn ihr im größten Leid euch an Mich haltet. Ich allein bin der Überwinder des Kreuzes und ihr seid es, weil ihr im größten Leid an Mich haltet und so erst könnt ihr eure, euer Gehirn und Herz verunreinigenden Trotzmuster erkennen und ausmerzen. Euer Geist wird also durch eure geistigen Eltern gebildet und somit ist dieser Geist das Kind von Mir als dem Vatergeist - sowie der kreuzertragenden Nächstenliebe, die ihr auch als die mütterliche Seite betrachten könnt.

20.   Luzifer also kehrt dieses Verhältnis um, indem er anstelle der alles überwindenden väterlichen Jesusliebe die undifferenzierte und konkret nicht zu vermittelnde amorphe Gottesliebe propagiert, da er Gott und Jesus trennt. Für den luziferischen Menschen ist Gott sicherlich der Größte, doch dieser Gott ist weit entfernt und ihm nicht fühlbar und also auch nicht vermittelbar. Der liebevolle Gott des Himmels und der Erde, der als Vater Jesus über euch wacht, wird im luziferischen Bewußtsein wieder nur zu einem weit entfernten Gott degradiert, Der Seine väterliche Stellung damit einbüßt. Das ist der eine Streich und der zweite gelingt, wenn sich das luziferische Bewußtsein der Nächstenliebe zuwendet. So wenig wie Ich, Jesus, als Vater anerkannt werde, ebensowenig wird die reine und uneigennützige, dem Nervenäther nicht verkonsumierende, rein geistige, durchs Kreuz gebildete Nächstenliebe anerkannt. Also auch die der mütterlichen Seite eures Geistes entsprechende, uneigennützige Nächstenliebe muß vom luziferischen Bewußtsein negiert werden und anstelle dessen wird die Eigenliebe in Form der Nervenäther verkonsumierenden, eigennützigen Nächstenliebe gesetzt.

21.   Es sind darum auch diese zwei großen Verfälschungen vorhanden, die allerdings auch im gegenwärtigen Christentum vorherrschend sind und welche dieses Christentum zum Pseudochristentum umfunktionieren. Im brüderlichen Geist der Liebe bin Ich der Vater aller und eure gegenseitige brüderliche oder auch geschwisterliche Liebe ist als die mütterliche Seite eures Geistes zu betrachten, doch im luziferischen Bewußtsein werde Ich als Jesus ausgemerzt und Meiner Vaterposition enthoben und ebenso ergeht es der uneigennützigen Nächstenliebe, die zugunsten der eigennützigen, dem Nervenäther huldigenden Eigenliebe aufgegeben wird. Daß also Luzifer überall bestrebt ist, sich quasi als Mutter oder Nebengott über Mich zu stellen ist eben die Folge dessen, weil er diese uneigennützige Nächstenliebe scheut, wie sie aus der reinen Demut ersteht. Sein Hochmut läßt solch eine geistbildende Liebe nicht zu und genau deswegen ist und bleibt er abhängig vom Nervenäther und deshalb versucht er auch ständig, sich diesen über die Versklavung der Menschen zu verschaffen ebenso, wie andererseits auch alle noch luziferischen Menschen bestrebt sind, sich ihre Nächsten zinspflichtig zu machen. Und das geht auch und gerade, wenn sie in religiösen Angelegenheiten tätig sind oder auch dann, wenn sie sich als soseinwollende Vatermedien präsentieren. Auch sie versuchen, ähnlich den damaligen Tempeljuden zu Jerusalem, sich den Seelenstoff ihrer Nächsten zu eigen zu machen um sie auf diese Art und Weise zu beherrschen. Das ist nun also das Prinzip der luziferischen Bewußtseinshaltung, wie sie bestrebt ist, anstelle Meines, alle Menschen befreienden göttlichen Geistes, dort die Herrschaft ihrer Seele zu etablieren.

22.   Wer von euch als Meinen Kindern tatsächlich seinen „eigenen Geist“2 in seiner Seele heranziehen will, der muß ihn sich auch durch die Befolgung dessen auch selbst verschaffen, was ihm seine geistigen Eltern sagen und anraten. Wenn da jemand nur eine Bedingung erfüllt und etwa nur Mich annimmt, doch von der uneigennützigen Nächstenliebe nichts hören will, nun, dann wird er Mich nicht halten können, sondern wird eine Beziehung zu Luzifer aufnehmen. Und wenn da ein anderer die uneigennützige Nächstenliebe praktizieren wollte und er kann Mich dennoch nicht über alle seine nervlichen Trotzmuster hinaus lieben, die ja seine Abhängigkeiten zeigen, dann wird er dieses Kreuz auch nicht durchstehen. Ihr hingegen wißt nun, wie und auf welche Weise ihr vorgehen solltet und ihr seht auch genau, wo euch noch so einiges abgeht. Ihr habt es selbst in der Hand, bedenkt dies. Ich bin ein Vater, der allen hilft und der alle zu sich ziehen möchte, doch niemanden wird da etwas gegen seinen Willen geschehen. Wie gesagt, ihr habt es selbst in eurer Hand. Das Wissen darüber bedeutet auch eine gewisse Verantwortung und diese Verantwortung so handeln zu sollen kann Ich euch auch nicht nehmen. Doch Ich kann euch in Schutz nehmen vor allen Versuchungen und euch dabei helfen, daß ihr diese Prozesse eurer Geistbildung auch tatsächlich einhaltet und durchsteht.

23.   Der Menschensohn in euch wird wachsen, er wird geistig reifen und wird, so er zur Vollkraft ersteht und quasi mündig geworden ist, dann auch zu Großem und Größerem berufen sein. Aber ohne Kreuz und Kreuzigung und ohne Auferstehung wird das freilich nichts und deshalb bin und bleibe Ich bei euch, damit es euch auch gelingen möge. Doch ihr müßt auch bei der uneigennützigen Nächstenliebe verbleiben wollen, die euch ein Drängen im Herzen ist.

Amen. Amen. Amen.

1Siehe zu der Position Johannes des Täufers (Michael) auch im Gedicht des Engels im Lorber Werk sowie auch in der Schriftreihe von Max Seltmann – Köstliche Szenen Heft Nr. 1

2Der eigene Geist ist allerdings der Geist Gottes, den man sich nur auf diese Art und Weise für bleibend verschaffen kann. Wäre es nicht so, dann würde dieser Geist uns nicht gehören, sondern wir blieben die Geschöpfe Gottes und würden eben nicht zu Seinen Kindern werden. Dieser Werdeprozeß vom Geschöpf zum Kind Gottes gelingt eben nur durch die Besitzergreifung des göttlichen Geistes in uns, der damit zu unserem eigenen Geist wird.